DEL2 (Ravensburg/HG) In der ausverkauften CHG-Arena empfingen die heimischen Towerstars aus Ravensburg den EC Bad Nauheim zum diesjährigen Finale in der DEL2. Die roten Teufel aus Nauheim kegelten den hohen Favoriten aus Kassel recht deutlich aus dem Wettbewerb und stellten somit die große Überraschung in der Liga dar. Ravensburg war auf dem Papier höher einzuschätzen, zumal die Oberschwaben im Halbfinale die Krefeld Pinguine eliminierten.
Schließlich entschied Ravensburg eine lange Zeit eng geführte Partie dank eines bärenstarken Schlussdrittels mit 4:2 für sich und ging in der Finalserie in Führung. Charlie Sarault freute sich über ein drei Punkte Spiel.
(Foto: Kurstadt Momente)
Ravensburg war nach der spannenden Serie gegen Krefeld nun bereit für das nächste Finale in Folge nach 2021/22. Es stand schon vorher fest, dass die Towerstars im Falle eines Finalsieges nicht aufsteigen würden. Robbie Czarnik war der Top Scorer auf Seiten der Hausherren.
Nauheim war der Außenseiter und demonstrierte bislang ein extrem starkes Unterzahlspiel mit einer hervorragenden Quote von knapp 93 %. Bei Überzahl lagen sie nahezu gleichauf mit den Towerstars. Tim Coffman stellte den Top Scorer der roten Teufel dar.
Ravensburgs Kapitän eröffnet, Hickmott gleich schnell aus
Umrahmt von der live intonierten Nationalhymne einer jungen Dame ging es dann endlich los. Ohne größeres Abtasten agierten beide Teams gleich offensiv und überbrückten die neutrale Zone zielstrebig. Tim Coffman verbuchte die erste gute Chance für die Gäste und die Gastgeber kamen nun immer besser in die Partie.
Nauheim versteckte sich hier nicht und erspielte sich weitere gute Gelegenheiten. Die Kurstädter erwiesen sich als würdiger ebenbürtiger Finalgegner. Im ersten Powerplay zeigten die Towerstars gleich ihre Genialität, als sie sich kreativ durch die Nauheimer Verteidigung kombinierten und Kapitän Sam Herr in der 14. Spielminute erfolgreich zur Führung abschloss. Dies war bereits sein siebter Treffer in den Playoffs. Nur 62 Sekunden später markierte Nauheim durch Jordan Hickmott den schnellen Ausgleich. Die roten Teufel lieferten ein starkes erstes Drittel und verdienten sich das Remis.
Latta L.: „Vorfreude auf jeden Fall, es ist eine große Ehre, dass wir das Finale spielen dürfen und hoffen es auch auszunutzen. Das Spiel ist sehr ausgeglichen, Nauheim ist gut rausgekommen, in der zweiten Hälfte des Drittels sind wir besser reingekommen. Wir müssen schneller aus der eigenen Zone rauskommen.“
Rote Teufel drehen Partie
Im Mittelabschnitt kam Ravensburg schnell zur ersten Gelegenheit, doch die Gäste aus der Kurstadt blieben davon unbeeindruckt und bewährten sich weiterhin als ernstzunehmender Kontrahent. Nun befand sich Nauheim in Überzahl und nutzte dies durch Daniel Weiß eiskalt zur erstmaligen Führung in der 31. Spielminute aus.
Nun lag das Momentum auf Seiten der Gäste, die dann den Pfosten anvisierten und weiter Druck ausübten. Ravensburg wirkte etwas geschockt ob dieses Spielstands. Nauheim bekam danach ein zweites Powerplay zugesprochen, welches die Hausherren dieses Mal besser knacken konnten und sich schadlos hielten. Ravensburg war nun gefordert, um im Schlussabschnitt die Aufholjagd zu starten.
Weiß D.: „Im ersten Drittel sind wir schwer rausgekommen, hatten wohl noch die Bus Beine. Wir waren nun die bessere Mannschaft, sieht sehr gut aus. Unsere Fans sind super, das puscht uns noch mehr. Die Organisation bei uns ist sehr professionell. Es ist viel Druck da, macht aber riesig Spaß, dafür spielen wir alle Eishockey. Wir müssen das alles aufsaugen und hoffen, dass wir heute gewinnen.”
Drei Treffer für die Towerstars
Beide Trainer hatten ihre Teams sicher gut eingestellt auf diesen spannenden Schlussabschnitt, in dem die Hausherren einem knappen Rückstand hinterherliefen und die Gäste ihre hauchdünne Führung nicht nur primär verwalten konnten. Die Towerstars mussten mehr investieren und waren nun erneut im Powerplay dank einer unnötigen Bankstrafe gegen die Gäste wegen zu vieler Akteure auf dem Eis.
Die roten Teufel zeigten ein gutes Penalty Killing, konnten jedoch den Ausgleich durch Charlie Sarault in der 46. Spielminute. Gleich danach gab es wieder eine einfache numerische Überlegenheit für die Hausherren, die nun Oberwasser hatten und nachlegen wollten. Nunmehr gab es keinen Treffer für die special teams. Beide Mannschaften kämpften verbissen um die Hoheit in der neutralen Zone. Langsam begann die Crunch Time und beide Fanlager sorgten nochmals für eine tolle Stimmung in der Arena.
In der 54. Spielminute zog Nick Latta einfach mal ab von der blauen Linie und die Scheibe zappelte im Netz hinter Felix Bick. Nauheim antwortete mit wütenden Angriffen, doch Maximilian Hadraschek verwertete in der 57. Spielminute seinen zweiten Rebound zum vierten Ravensburger Treffer. War dies die Vorentscheidung? Trotz aller Bemühungen brachte Ravensburg den ersten Sieg über die Zeit.
Ravensburg Towerstars – EC Bad Nauheim 4:2 (1:1|0:1|3:0)
Tore:
1:0 |15.| Sam Herr (Latta L., Sarault) PP1, 1:1 |16.| Jordan Hickmott (Vause, Erk)
1:2 |31.| Daniel Weiß (Coffman, Schmidt) PP1, 2:2 |46.| Charlie Sarault (Eichinger, Czarnik) PP1
3:2 |54.| Nick Latta (Pfaffengut, Sarault), 4:2 |54.| Maximilian Hadraschek (MacDonald, Ketterer)
Schiedsrichter: Klein / Hinterdobler
Zuschauer: 3.418 (ausverkauft)
Aufstellung:
Ravensburg: Langmann, Calce, Czarnik, Dronia, Drothen M., Drothen R., Eichinger, Feigl, Granz, Hadraschek, Herr, Hessler, Ketterer, Latta L., Latta N., MacDonald, Pfaffengut, Sarault, Schwaiger, Sezemsky.
Nauheim: Bick, Bartuli, Cerny, Coffman, El-Sayed, Erk, Hafenrichter, Herrmann, Hickmott, Köhler, Korner, Pauli, Pollastrone, Schmidt, Seifert, Sekesi, Steck, Vause, Wachter, Weiß.
Deutsche Eishockey Liga2 (DEL2)
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