Tolle Tore, starkes Powerplay: Starbulls – Lindau 7:2

 

Oberliga Süd (Rosenheim/PM) Überzeugend, auch in der Höhe verdient und mit sehenswert herausgespielten Toren garniert war der 7:2-Heimsieg der Starbulls Rosenheim am Sonntagabend in der Eishockey-Oberliga Süd gegen die Lindau Islanders. Die Gäste vom Bodensee konnten nur im ersten Spielabschnitt mithalten und gingen mit einem Überzahltreffer sogar in Führung. Im zweiten Drittel zündeten die Starbulls im ROFA-Stadion vor 2.247 begeisterten Zuschauern dann ein spielerisches Feuerwerk und zogen auf 6:1 davon. Eine Menge weiterer Rosenheimer Torchancen blieben ungenutzt, im Powerplay zeigten sich die Starbulls aber effektiv: Allen drei Überzahlsituationen entsprang ein Treffer.

 

2021.10.22 passau rosenheim

( Foto eishockey-online.com / Archiv )

 


 

 

Lindau trat mit der Empfehlung eines 8:1-Heimsieges gegen den EC Peiting an. Und obwohl mit dem offensivstarken Verteidiger Skylar Pacheco ein Schlüsselspieler kurzfristig ausfiel und Torwart Matthias Nemec ebenfalls krankheitsbedingt nur auf der Bank Platz nahm, strahlten die Gäste vom Bodensee viel Selbstvertrauen aus. Die Starbulls, bei denen Mike Glemser wieder mit dabei war, aber Manuel Strodel (bekam beim 3:2-Sieg in Landsberg am Freitag einen Schuss auf das Knie ab) fehlte, dominierten zwar die Anfangsminuten, konnten die Lindauer Abwehr aber nicht knacken. Zudem war der erst 19-jährige Torwart Dieter Geidel, Förderlizenzspieler des ESV Kaufbeuren, anfangs ein sicherer Rückhalt.

 

 

Die Islanders erkämpften sich nach und nach ihre Spielanteile und setzten plötzlich die Hausherren unter Druck. Und als bei den Starbulls Travis Oleksuk auf die Strafbank musste, dauerte es nur wenige Sekunden, ehe nach Lindauer Bullygewinn Alexander Dosch im gegenüberliegendem Anspielkreis zum Abschluss kam und mit seinem Hanggelenkschuss exakt die Lücke im kurzen Eck zwischen Torwart Andreas Mechel und dem Pfosten fand – 0:1 (10.). Bestand hatte die Gästeführung jedoch keine zwei Minuten. Marc Schmidpeter erkämpfte sich mit Vehemenz die Scheibe an der Bande, legte nach innen, Manuel Edfelder leitete weiter und Maximilian Vollmayer nutzte den vorhandenen Freiraum und hebelte die Scheibe unhaltbar ins rechte obere Eck zum 1:1 (12.). Eine Rosenheimer Druckphase nutzte Aaron Reinig schließlich, um aus spitzem Winkel aus dem rechten Bullykreis ebenfalls sehenswert unter das Tordach einzuschweißen und die Grün-Weißen mit 2:1 in Front zu bringen. Tyler McNeely hätte frei vor Torwart Geidel Momente später bereits auf 3:1 erhöhen können.

 

 

Trotz Führung nach 20 Minuten war Starbulls-Headcoach Jari Pasanen mit seiner Mannschaft nicht zufrieden, wie er nach dem Spiel verriet: „Wir haben dem Gegner zu viel Möglichkeiten gegeben zu spielen. Das war halbherzig. Wir haben in der ersten Pause in der Kabine aber geredet wie Männer. Im zweiten Drittel haben wir dann so gespielt, wie wir es wollten. Die Aggressivität war da, die Scheibe ist gut gelaufen, wir haben dem Gegner Zeit und Raum genommen und ein paar richtig schöne Tore geschossen. Auch das Powerplay funktionierte gut.“

 

 

Dem ersten Rosenheimer Überzahlspiel entsprang nach viele sicheren Spielzügen der Treffer zum 3:1 durch Marc Schmidpeter, der einen idealen Rückpass von Oleksuk direkt nahm und flach im linken Eck versenkte (23.). Und nur elf Sekunden später erhöhte Norman Hauner nach Zuspiel von Lukas Laub und Tyler McNeely frei vor Torwart Geidel eiskalt auf 4:1 (24.). Beim zweiten Powerplay der Hausherren feierte Maximilian Vollmayer seinen zweiten Treffer, als er nach Bullygewinn von McNeely und schneller Weiterleitung von Hauner frei vor Geidel zum 5:1 vollstreckte (26.). Mit dem vierten Rosenheimer Treffer innerhalb von fünf Minuten machte schließlich Florian Krumpe das halbe Dutzend voll. Beim Schlenzer von der blauen Linie irritierte der stark spielende Schmidpeter den Lindauer Keeper entscheidend – 6:1 (28.).

 

 

Bei den Gästen löste nun der angeschlagene Matthias Nemec (Gästecoach Stefan Wiedmaier: „Er hat sich den Magen verdorben, saß mehr auf der Toilette als auf der Kabinenbank; Hut ab, dass er trotzdem noch geholfen hat“) den jungen Dieter Geidel auf der Torhüterposition ab. Mit tollen Paraden gegen die weiter wie entfesselt spielenden und sehenswert kombinierenden Hausherren zeigte Nemec sofort seine ganz Klasse. Auch im dritten Drittel entschärfte Nemec noch einige hochkarätige Rosenheimer Torchancen, wobei die Starbulls nicht mehr ganz so effektiv kombinierten und nicht mehr ganz so häufig zum Abschluss fanden wie im mittleren Spielabschnitt. „Wir mussten die Reihen etwas umstellen, weil Stefan Reiter Kreislaufprobleme hatte und nicht mehr spielen konnte. Ein paar Tore mehr hätte ich trotzdem gerne gesehen, aber Nemec hat sehr gut gehalten“, sagte Jari Pasanen, der sich jedoch darüber freuen konnte, dass auch das dritte Rosenheimer Überzahlspiel zum Torerfolg führte. Oleksuk dirigierte das Powerplay souverän und legte von hinter dem Tor auf den heranrauschenden Manuel Edfelder, der den Puck direkt und wuchtig ins rechte Eck zum 7:2-Endstand jagte (50.).

 

 

Zuvor hatte Lindaus Alexander Dosch, der auch den ersten Treffer der Partie erzielte, auf 6:2 verkürzt. Beim Rückhand-Nachschuss, der von einem Rosenheimer Schläger abgefälscht und so zur Bogenlampe wurde, hatte der im zweiten und dritten Drittel weitgehend beschäftigungslose Starbulls-Keeper Andreas Mechel keine Abwehrchance (44.).

 

 

Nicht nur mit dem Ergebnis und dem Gesamtauftritt, sondern vor allem dank vieler spielerischer Gustostückerl haben die Rosenheimer Eishockeyspieler beste Werbung für die nächsten beiden Heimspiele gemacht. Bereits am Mittwoch kommt es im ROFA-Stadion zum Derby gegen die Tölzer Löwen. Zwei Tage danach, am Freitag, empfangen die Starbulls den EV Füssen. Beide Spiele beginnen um 19:30 Uhr, Eintrittskarten sind jederzeit per Online-Buchung auf www.starbulls.de/tickets und ab17:30 Uhr an der Tageskasse am Stadion erhältlich.

 

 



Oberliga Süd

 


oberliga sued 200x200Die Eishockey Oberliga (OL) ist die dritthöchste Eishockey Spielklasse in Deutschland und ist war bis zur Saison 1957/1958 die höchste und bis zur Saison 1973/1974 zweithöchste Spielklasse im deutschen Eishockey. Seit der Saison 2015/2016 ist die Oberliga in die Gruppe Nord und die Gruppe Süd aufgeteilt.

 

Nach den Hauptrunden, spielen die beiden Gruppen in den Play-Offs den Oberligameister und zu gleich den Aufsteiger in die Deutsche Eishockey Liga 2 (DEL 2) aus. Die vierletzten Mannschaften der Hauptrunden Oberliga Gruppe Süd, spielen in einer Verzahnungsrunde gegen die acht besten Mannschaften der Bayernliga den Absteiger und Aufsteiger in die Oberliga bzw Bayernliga aus. 

 

 

Mehr Informationen über die Oberliga Süd & Nord erhalten Sie unter www.eishockey-statistiken.de 

 

 

 

 



 

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