(DEL2-Dresden) 25 Jahre ist es her, dass eine Handvoll Enthusiasten am 28. April 1990 den Beschluss fassten, in Dresden wieder einen Eissportclub aufzubauen. Diesem Jubiläum werden im Jahresverlauf am Eishockeystandort verschiedenste Aktionen und Veranstaltungen gewidmet. Neben einem Traditionsturnier der Alten Herren und einem Vereinsfest ist beispielsweise auch eine exklusive Retro-Kollektion bestehend aus Trikot, Schal und Cap geplant. Die politische Wende hatte 1990 den Weg für einen neuen Aufschwung bereitet, nachdem ein skandalöser Beschluss im Herbst 1970 für eine Auflösung der Eishockeysektionen u.a. auch in Crimmitschau, Chemnitz und Erfurt gesorgt und somit zu einem unbeschreiblichen Bruch in der leistungssportlichen Entwicklung der Standorte geführt hatte.
"Dem Leistungssport wurde damals eine Grenze gesetzt, die Eissporthalle ohne die Eishockeyspieler eingeweiht. Dennoch haben die alten Haudegen beim BSG Kraftverkehr weiter gespielt - allerdings nicht in einem offiziellen Spielbetrieb. Wir wollten 1990 einfach die Möglichkeit nutzen, wieder Strukturen für den Sport aufzubauen", sagt Dresdens Eishockey-Urgestein Karl-Heinz Domschke, der gemeinsam mit seinem Bruder Christian zu den Enthusiasten gehörte, die den Aufbau eines neuen Vereins antrieben. "Die Leidenschaft hat uns motiviert und tut dies bis heute. Mehr als zehn Leute, die in den ersten Stunden des ESCD dabei waren, spielen auch heute noch wöchentlich bei den Altlöwen in der Traditionsmannschaft", sagt Domschke, der sich noch gut an den ersten deutsch-deutschen Vergleich nach mehr als 36 Jahren unter neuem Namen gegen die TSG Darmstadt erinnern kann. Der Pflichtspielbetrieb des ursprünglichen Mehrspartenvereins, bestehend auch aus den Sektionen Eisschnelllauf, Eiskunstlauf, Short Track, Tanzsport und Rollschnelllauf mit insgesamt über 1000 Mitgliedern, fand lange Zeit zunächst auf Amateurebene und in der Sachsenliga statt. Parallel konnten jedoch auch wieder Kinder im eigenen Nachwuchs vom Eishockeysport begeistert und ausgebildet werden.
Einen Meilenstein markierte 1993 der Aufbau der "Initiativgruppe Eishockey 2000". Die Sportfreunde Dr. Rainer Mund, Steffen Hofmann, Sven Rohrbach sowie die Domschke-Bruder gingen mit dem Ziel ein Profiteam aufzubauen auf Sponsorensuche und stellten eine schlagkräftige Mannschaft zusammen. In den Folgejahren gewann der ESCD viermal die Sachsenmeisterschaft. Mit der Einstufung in der Oberliga Nord im Jahr 1999 begann eine neue Ära im Dresdner Eishockey. Trotz großen Engagement und Leidenschaft wurde der Verein in seiner Entwicklung immer wieder vor verschiedenste strukturelle und finanzielle Probleme gestellt. "Dank der unglaublichen Unterstützung von Partnern, dem engagierten Einsatz vieler ehrenamtlicher Sportfreunde und natürlich auch der begeisterungsfähigen Dresdner Fans haben wir jedoch immer eine Lösung gefunden und so über die Jahre viele emotionsreiche Momente erlebt", sagt Domschke.
Doch nicht nur im Profibereich wurde in den vergangenen Jahren viel bewegt. Auch und besonders im Nachwuchs wurden wichtige Strukturen geschaffen. Neben dem hauptamtlichen Geschäftsführer Thomas Barth gestalten vier feste Trainer sowie zahlreiche Übungsleiter mittlerweile die Ausbildung der Eishockey-Talente am Standort. In verschiedensten Projekten in Kindergärten, bei Veranstaltungen oder nicht zuletzt beim jährlichen Eislöwen Kids Day werden immer wieder neue Kinder begeistert.
"Unser Standort hat bundesweit eine Bedeutung erlangt. Unsere Spieler werden regelmäßig in Auswahlteams berufen, was für eine gute Basisarbeit spricht. Das DNL2-Team hat sich in der neuen Liga in der abgelaufenen Saison gut etabliert, die Schüler haben den sofortigen Wiederaufstieg in die Bundesliga geschafft und nicht zuletzt konnten sich die Knaben den Meistertitel in der Ostdeutschen Meisterschaft sichern. Auf diese Entwicklung, insbesondere auf die mittlerweile fast 300 Kinder im Verein, können wir stolz sein", sagt ESCD-Präsident Dr. Peter Micksch, der seit fünf Jahren die Geschicke des Vereins leitet und auch auf die Bedeutung des Regionalliga-Teams sowie der Abteilung Sledgehockey verweist. Herausragend ist hierbei, dass aktuell drei Sportler an der Sledgehockey A-WM in Buffalo teilnehmen. Auch international genießt der Eissportclub Dresden inzwischen wieder einen guten Ruf. Neben der Ausrichtung von Länderspielen gegen Norwegen und Russland fanden auch die U18 WM 2011 sowie die InlineHockey WM 2013 an der Elbe statt.
Der Fokus liegt dennoch auf der Ausbildung. "Gute Strukturen sind die Ausgangsbasis für eine gute Arbeit im Nachwuchs. Die Ausbildung der ersten Jahre kann man nicht wieder wettmachen. In dieser Zeit werden die Grundlagen gelegt", sagt Eislöwen-Cheftrainer Thomas Popiesch, der als dienstältester Profitrainer am Standort Dresden auch im Stammverein viele Entwicklungen begleitet hat. "Gerade am Anfang war es nicht immer einfach, aber wir haben die Kommunikation gesucht und so eine Lösung gefunden. Es sollte immer unser Ziel sein, in jeder Altersklasse in den höchsten Ligen anzutreten. Das geht nur mit Konstanz, Leidenschaft und Geduld." Um jungen Talenten einen zusätzlichen Ansporn zu schaffen, sollen ausgewählte Spieler künftig in Form eines Perspektivkaders an das Profiteam herangeführt werden. "Es geht um gemeinsame Trainingseinheiten, aber auch um die eine oder andere individuelle Zuwendung", so Popiesch.
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