(EBEL-Kompakt) M.S. Der Donnerstag versprach in der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) überall Spannung! Mit Salzburg vs. Wien, Bozen vs. Klagenfurt und Innsbruck vs. Linz standen gleich drei Topspiele auf dem Programm, während in Graz, Szekesfehervar und Dornbirn um die Playoffs gekämpft wurde! So lief der Spieltag-Donnerstag in der EBEL...
EC Red Bull Salzburg – UPC Vienna Capitals 4:3 n.V. (1:0,1:0,1:3,1:0)
Leader EC Red Bull Salzburg besiegte die UPC Vienna Capitals im Gipfeltreffen 4:3 nach Verlängerung.
Der Meister startete fulminant in das Spitzenspiel der Runde. Nach einem schnellen Vorstoß und Traumpass von Michael Schiechl schoss Mark Flood die Red Bulls bereits nach 1:21 Minuten in Führung. In der Folge überzeugten die Hausherren mit einem sehr starken Forechecking und ließen die Caps kaum ins Angriffsdrittel kommen. Doch auch die Gäste standen in der Defensive sehr gut, weshalb gute Torchancen im ersten Drittel rar waren. Eine dieser vergab der in den letzten Spielen sehr starke Thomas Raffl. Auf der Gegenseite dauerte es bis zur 12. Minute ehe Jerry Pollastrone erstmals Goalie Bernhard Starkbaum prüfte. In den letzten Minuten vor der Pause wurde Wien stärker und hatte durch Kelsey Tessier eine Doppelchance.
Diesen Aufschwung nahmen die Vienna Capitals mit ins zweite Drittel und hatten gleich zu Beginn durch Kapitän Jonathan Ferland eine gute Gelegenheit. Mit Fortdauer des Spiels verlagerte sich das Geschehen zunehmend ins Angriffsdrittel der Gäste. Mit deutlich mehr Körpereinsatz und aggressivem Forechecking brachten sie die Hausherren immer mehr unter Druck. In Minute 32 konnten Starkbaum und Kristler gemeinsam gerade noch den Ausgleich durch Fischer verhindern. Just in der Drangphase der Capitals musste Lakos zwei Minuten vor Drittelende auf die Strafbank und diesmal funktionierte das Salzburger Powerplay. Nachdem Raffl mit seinem Rebound noch scheiterte, stocherte Bill Thomas die Scheibe zum 2:0 ins Gehäuse.
Unmittelbar nach Wiederanpfiff traf Kelsey Tessier im Powerplay zum 1:2 Anschluss. Gleich darauf vergaben Welser und Hughes hintereinander. Danach spielten sich die Capitals in einen Rausch und ließen den Red Bulls überhaupt keine Luft. Die Hausherren waren immer einen Schritt zu langsam und wirkten phasenweise stehend KO. Durch einen Doppelschlag in der 52. und 54. Minute durch Riley Holzapfel und Jerry Pollastrone drehte Wien das Spiel und führte plötzlich 3:2. Der Spielverlauf glich ganz dem letzten Spiel der Hauptstädter in Salzburg bei dem sie auch ein 0:2 in einen 4:2 Sieg wandelten. Das vierte Tor hatte Sharp mit einem Stangen-Latten-Schuss am Schläger. Doch 1:09 vor dem Ende gelang den Red Bulls der Ausgleich durch Thomas Raffl. So ging es in die Overtime. Nach einem erfolglosen Bullen-Powerplay, spielten die Hauptstädter in Überzahl. Da stürmte Raffl allen auf und davon, scheiterte zuerst noch selbst an Kickert und bediente danach Michael Schiechl perfekt. Der Ex-Wiener schoss trocken zum viel umjubelten shorthanded Game-Winner ein.
HCB Südtirol Alperia – EC-KAC 3:6 (2:1,1:4,0:1)
Der EC-KAC gewinnt beim HCB Südtirol Alperia 6:3 und verteidigte Platz 4 in der Pick Round.
Die Foxes drückten von Beginn an auf den Führungstreffer. Nach einer vergebenen Chance durch Marchetti und einem Glenn Schuss gingen die Hausherren nach fünf Minuten in Führung. Michele Marchetti ersprintete sich die Scheibe vor dem eigenen Drittel, zündete den Turbo und überlistete den Kärntner Torhüter. Eine Traumkombination brachte den zweiten Bozner Treffer. Frigo bediente Oleksuk, der zielgenau zum heranstürmenden Everson passte, welcher keine Mühe hatte, den Puck im Tor der Gäste unterzubringen. Dann unterlief Luoma ein Fehler, welchen Neal eiskalt zum Anschlusstreffer ausnützte. Der HCB konnte ab der zwölften Minute für vier Minuten in Überzahl spielen, aber außer einem Lattenschuss von Root schaute wenig heraus. In der Folge schwächten sich die Foxes durch dumme Strafen selbst und ermöglichten den Klagenfurtern (zu) viele Powerplays.
Und dies sollten sich gleich zu Beginn des Mitteldrittels zum ersten Mal rächen. Lundmark passte auf den sträflich alleine gelassenen Thomas Koch, welcher Melichercik keine Abwehrchance ermöglichte. Knappe drei Minuten später gingen die Gäste erstmals in Führung. Oleksuk schaute zu, während Manuel Geier zum 3:2 für den KAC abstaubte. Noch in derselben Minute erzielte Stefan Geier das vierte Tor für seine Mannschaft, die Bozner Defensive war nicht am Platz. Der HCB Südtirol Alperia war nun vollkommen von der Rolle und Tom Pokel nahm ein Timeout, um die Ideen seiner Cracks zu ordnen. Die Foxes überstanden eine doppelte Überzahl der Gäste vor allem durch eine Top-Leistung von Melichercik, welcher unter anderem einen Sololauf von Schumnig entschärfte. In Minute 35 keimte bei den Bozner wieder Hoffnung auf, als Brodie Reid mit einem seiner typischen Handgelenkschüsse den Anschlusstreffer erzielte. Doch eine Minute später stellten der KAC den alten Abstand durch eine schöne fliegende Kombination zwischen Bischofberger, Fischer und Brucker wieder her. Ausgelöst wurde dieses Tor durch einen schlechten Wechsel des HCB.
Das Schlussdrittel brachte keine nennenswerten Höhepunkte, die Gäste schaukelten das Spiel locker über die Runden und erzielten auch noch ein weiteres Tor im Konter durch Manuel Geier. Die Bozner hatten eigentlich nur eine gut Tormöglichkeit durch Daniel Frank. Den Foxes bietet sich bereits am Samstag im Auswärtsspiel gegen denselben Gegner die Möglichkeit zur Revanche.
HC TWK Innsbruck – Black Wings Linz 4:2 (1:0, 2:0, 1:2)
Die Innsbrucker Haie feiern den zweiten Sieg in der Zwischenrunde und setzen sich gegen die Black Wings Linz mit 4:2 durch.
Die Tiroler zeigten mit Spielbeginn, was heute auf dem ausgegebenen Gameplan stand. Kampf, Einsatz und eine ganze Menge Herz. Schon früh erarbeiteten sich die Haie gute Chancen, Smith, Lamoureux und Lammers scheiterten aber knapp. In Minute zwölf durften die Gastgeber aber jubeln und das auch hochverdient. Kapitän Tyler Spurgeon setzte einen Trickschuss in die Maschen – 1:0. Auch in der Folge blieben die Innsbrucker das bessere Team, von Linz kam in diesem ersten Abschnitt wenig. Lediglich die Chancenauswertung und ein gut aufgelegter Ouzas im Tor der Gäste verhinderten einen klareren Zwischenstand zu Gunsten der Haie.
An der Spielcharakteristik änderte sich auch im Mittelabschnitt wenig, die Haie legten aber noch einen Gang zu und belohnten sich nun auch vermehrt für die engagierte Leistung. Nach einem Doppelpack von Hunter Bishop führten die Innsbrucker Mitte des Spieles klar mit 3:0. John Lammers scheiterte nur wenig später zudem an der Stange. Die Black Wings blieben weiter ohne Torerfolg, Nick Ross und Co. blieben in der Defensive konzentriert. Nach 40 Minuten sprach somit viel für einen Heimsieg der Tiroler.
Auch das Schlussdrittel blieb zunächst weiter in Haie-Hand, Ondrej Sedivy vergab nach 44 Minuten die endgültige Entscheidung. Eine drohende Schlussoffensive der Linzer blieb dann lange Zeit aus. Die beste Möglichkeit auf den Anschlusstreffer für die Linzer ließ Broda im direkten Duell gegen Chiodo aus (47.). Und dennoch, die Gäste erhöhten nun auch ihrerseits die Schlagzahl. Die Belohnung für diese Steigerung gab es dann in Minute 53. Lebler netzte im Powerplay zum 1:3 ein. Nun war wieder ein Hauch Spannung in dieser Partie, erst Recht als eben jener Lebler gar auf 2:3 stellte (59.). Doch die Haie brachten den Sieg über die Zeit. Austin Smith legte mit dem 4:2 endgültig den Deckel auf dieses Spiel. Am Ende feierten die Haie den zweiten Sieg in der Zwischenrunde. Bereits am Samstag kommt es zum Rückspiel, dieses Mal in Linz.
Moser Medical Graz99ers – EC VSV 6:1 (1:0, 4:1, 1:0)
Mit einem 6:1 Sieg über den EC VSV festigten die Moser Medical Graz 99ers Platz 1 in der Qualifikationsrunde.
Keine 30 Sekunden waren gespielt, als Rene Swette bei seinem Debüt im Villacher Tor das erste Mal rettend eingreifen musste. Auch in den folgenden Minuten hatte der Neuzugang alle Hände voll zu tun. In der fünten Minute war Swette aber bereits das erste Mal chancenlos. Nach einer Traumkombination der 99ers über Michael Bovin und einem tollen Pass von Kurtis McLean, kommt die Scheibe zum völlig freistehenden Zintis - Nauris Zusevics in den Slot, der mit Hilfe der Stange zur frühen Führung der Grazer verwerten konnte. Die Gastgeber drückten weiterhin, große Chancen blieben aber trotz spielerischer Überlegenheit im Startdrittel vorerst Mangelware. Die Gäste aus Villach ihrerseits fanden erst mit den ersten beiden Überzahlmöglichkeiten ins Spiel. Bei Chancen von Christian Jennes und Olivier Latendresse war Sebastian Dahm am Posten. Bei einem Schuss aus kurzer Distanz von Evan McGrath rettete die Stange für den 99ers - Schlussmann.
Zu Beginn des Mitteldrittels standen die beiden Torhüter im Mittelpunkt. Kyle Beach und Zusevics mit seinem zweiten Treffer zum 2:0 bzw. 3:1 ließen Swette nicht gut aussehen, der im Anschluss durch Lukas Herzog ersetzt wurde. Beim zwischenzeitlichen Anschlusstreffer des VSV durch Torjäger Jan Urbas konnte der sonst souveräne Dahm die Scheibe nicht richtig blockieren. Am Spiel des VSV änderte auch der Tormannwechsel nichts. Offensiv blieb man weiterhin harmlos, in der Defensive ließ man den Murstädtern zu viel Platz, die das in Form von Matt Siddall ausnutzen konnten. Binnen 21 Sekunden schnürte der wiedergenese Kanadier einen Doppelpack und sorgte damit für die komfortable 5:1 - Führung. nach vierzig Minuten.
Auch im Schlussabschnitt ließen die Steirer nicht locker und drängten die Adler weiterhin in die Defensive. Nach mehreren guten Chancen durch Zusevics und Evan Brophey, erzielte schlussendlich Kyle Beach im Powerplay den fälligen Treffer zum 6:1 Endstand. Am Sonntag gibt es für den VSV im Heimspiel die Möglichkeit zur sofortigen Revanche.
Fehervar AV19 – HC Orli Znojmo 6:2 (2:2,2:0,2:0)
Fehervar AV 19 besiegte den HC Orli Znojmo mit 6:2 und hält damit den Kampf um die Play-offs offen. Daniel Koger traf gleich drei Mal.
Beide Teams legten von Beginn an ein hohes Tempo auf das Eis. Es dauerte allerdings bis Minute 6, ehe der HC Orli Znojmo durch Libor Sulak den ersten Warnschuss auf das Tor von Zoltan Hetenyi abgab. Der Ungar konnte den Puck aber an die Stange abwehren. Auf der Gegenseite prüfte dann Daniel Koger erstmals Marek Schwarz. In Minute 10 gingen die Tschechen nach einem Konter durch Sean McMonagle, der den Rebound versenkte, in Führung. Danach ging es Schlag auf Schlag weiter, denn die Antwort der Ungarn folgte nur zehn Sekunden später: Einen Schuss von Janos Vas lenkte sich Goalie Marek Schwarz zum 1:1 ins eigene Tor. Nur weiter 33 Sekunden später legte Znojmo wieder vor: David Bartos profitierte von einem Fehler der heimischen Verteidigung und traf zum 2:1. Die Hausherren blieben davon unbeeindruckt, Csanad Erdély, Daniel Kóger und Andrew Sarauer blieben jedoch im Abschluss glücklos. Eine Überzahl nützten die Teufel aber schließlich zum 2:2-Ausgleich. Nach einem Schuss von Istvan Sofron versenkte Daniel Koger den Rebound zum 2:2 in den Maschen.
Nach der Pause drängten zunächst die Gäste auf die Führung, Zoltan Hetenyi hielt sein Team aber im Spiel. Bei den Ungarn ging die größte Gefahr von Janos Vas aus. Der Stürmer fand aber in Marek Schwarz seinen Meister bzw. hatte mit einem Stangenschuss Pech. Die Hausherren bekamen in der Folge aber vermehrt Oberwasser: Attila Orban sorgte mit einem „Blueliner“ für weitere Gefahr, ehe Csanad Erdely in Minute 30 aus kurzer Distanz nach Schuss von Andrew Sarauer per Rebound auf 3:2 stellte. Die Teufel waren nun der Chef am Eis und erhöhten schließlich durch Daniel Koger in Minute 35 auf 4:2. Headcoach Roman Simicek nahm nun sein Timeout und tauschte seinen Goalie. Die Tschechen fanden wieder besser ins Spiel, aber wirklich gefährlich wurden sie in Drittel 2 nicht mehr.
Zu Beginn des Schlussdrittel versuchten die Tschechen dem Spiel nochmals eine Wende zu geben und sorgten über Libor Sulak und Colton Yellow Horn für Gefahr. Ein Foul stoppte den Vizemeister. Zwar brachte die Überzahl nichts ein, doch in Minute 48 nützte Daniel Koger eine Chancen zum 5:2. Die Tschechen steckten nicht auf, fanden jedoch stets in Hetenyi ihren Meister, u.a. Sulak nach einem Penaltyshot. Zudem traf Andre Lakos nur die Stange und einem Treffer von Peter Pucher wurde die Anerkennung verwehrt. 37 Sekunden vor dem Ende traf Erdely noch zum 6:2-Endstand.
Dornbirner Eishockey Club – HDD Olimpija Ljubljana 2:3 n. P. (0:1,0:1,2:0,0:0,0:1)
Der HDD Olimpija Ljubljana siegte am Donnerstag in Dornbirn 3:2 nach Penaltyschießen und feierte damit im 14. Antritt im Ländle seinen ersten Sieg überhaupt. Die Slowenen überholten auch die Bulldogs.
Spiel 5 der Zwischenrunde – beide Teams benötigten einen Erfolg, um im Rennen um einen Play-off-Platz dran zu bleiben. Überraschenderweise versteckten sich die Gäste in den ersten Spielminuten nicht und suchten einen raschen Torerfolg. Die Hausherren wollten vorsichtig agieren und nicht sofort alles nach vorne werfen. Prompt gingen die selbstbewussten Slowenen in Führung: Dem alleingelassenen Sacha Guimond (13.) gelang es bei vier gegen vier DEC-Keeper Florian Hardy auszutanzen. Dornbirn investierte nun mehr, wirkte aber verkrampft. Beinahe wäre Gabor kurz vor der ersten Pause noch der zweite Treffer gelungen, doch Hardy rettete zweimal hintereinander. Auch in der Folge taten sich die Vorarlberger gegen die kompakten Slowenen schwer, es fehlte an zündenden Ideen. Es kam wie es kommen musste. Eine kanadische Co-Produktion verwertete Raphael Bussieres (28.) nach Zuspiel von Guimond zum 2:0.
Das Match „plätscherte“ dahin, erst gegen Ende zweites Drittel kamen die Bulldogs besser ins Spiel und vermehrt zu Torchancen. James Livingston (43./pp1) gab schließlich seinem Team mit dem Anschlusstreffer im Powerplay wieder Hoffnung. Es folgte ein offener Schlagabtausch und Cody Sylvester (50.) konnten einen Schuss von Olivier Magnan zum 2:2 ins Tor abfälschen. Wieder wollte die Entscheidung nicht nach 60 Minuten fallen. Nach einer torlosen Verlängerung fiel die Entscheidung im Penaltyschießen zu Gunsten der Drachen , die damit erstmals überhaupt im Ländle siegten.
Artikel: Marcel Seethaler
Fotoservice: Markus Bachofner, Martina Bednar, Ulli Kettner, Marian Burndorfer und Bernd Stefan
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