(DEL/Köln) (ST) Es war eines der letzten Partien, die der KEC zu Hause in der LANXESS arena bestreiten musste. Auf dem Heimspielplan der Haie standen nur noch Bremerhaven, München und Nürnberg. Alos reisten am heutigen 42. Spieltag die Fischtown Pinguins und 9.084 Zuschauer an. Den Sieg holten sich die Kölner Haie in der Verlängerung mit einem Endstand von 5:4, somit blieben zwei wichtige Punkte in Köln.

Foto: Ingo Winkelmann
Zunächst aber, bevor das Spielerische beider Teams beleuchtet werden kann, gab es seitens des KEC am vergangenen Montag überraschende Neuigkeiten. Headcoach Peter Draisaitl wurde von der Vereinsführung entlassen. Überraschend kamen diese Neuigkeiten, da es in der Hauptrunde gesamt nur noch inklusive der Partie gegen Bremerhaven elf Spiele zu bestreiten gibt. Die Playoffs stehen somit quasi fast vor der Tür. Neuer Interimstrainer ist Dan Lacroix, der bis Ende der Saison hinter der Bande stehen wird. Der gebürtige Kanadier kommt mit NHL Erfahrung im Gepäck nach Deutschland. Laut der Kölner Haie war er seit 2006/2007 mit einem Jahr Unterbrechung in der NHL tätig. Zudem ist er seit 2018 Nationaltrainer von Litauen. Nach dem ersten Training am Dienstag erklärte er: "Ich habe den Jungs gesagt, dass wir alle gemeinsam die Chance haben, erfolgreich zu sein. Ich werde alles dafür geben und erwarte das selbe von ihnen. Ich bin keine One-Man-Show. Ich werde alles und jeden nutzen, damit wir uns verbessern." (Quelle: www.haie.de). Bei Nennung seines Namens vor dem Spiel, gab es Applaus, was zeigte, dass die Mehrheit die Entscheidung des Vereins sicherlich guthieß.
Mit Blick auf die Tabelle wird schnell deutlich, dass die letzten Spiele in der Hauptrunde entscheidend werden. Die Tabelle ist sehr knapp, besonders unter den Kontrahenten auf den Plätzen drei bis acht. Und so sind Köln und Bremerhaven auch direkte Duellanten um die oberen Plätze und den Kampf um eine gute Platzierung in der Hauptrunde für die Playoffs. Köln befand sich vor Spielbeginn auf Platz fünf mit 69 Punkten und Bremerhaven direkt davor, auf Platz vier, punktgleich.
Es ist das letzte Aufeinandertreffen beider. Alle drei Spiele entschieden die Kölner für sich. Die ersten beiden Partien in Bremerhaven endeten mit 2:6 bzw. 2:3 für die Haie. Die dritte Partie in Köln wurde noch einmal spannend, beide Mannschaften trafen sich auf Augenhöhe und lieferten ein spannendes Duell ab. Letztlich endete es nicht in der regulären Spielzeit und brauchte 22 Durchgänge beim Penaltyschießen bevor Felix Schütz den entscheidenden Treffer landete. Demnach würden die Pinguins alles geben, um zumindest das letzte Treffen beider Mannschaften in der Hauptrunde für sich zu entscheiden.
Durch die letzten Spiele des KEC wurde wieder deutlich, dass die Haie Schwierigkeiten mit Konstanz haben. Das ist also keine Neuigkeit mehr. Das Wintergame zu Hause vor 47.011 Zuschauern verloren sie gegen die DEG, auswärts gegen Schwenningen hingegen gewannen sie wieder. Zwei Tage später, am vergangenen Sonntag gab es eine Niederlage gegen Ingolstadt. „Wir haben uns diese Niederlage selber zuzuschreiben. Ingolstadt hat auf seine Chancen gewartet, diese dann konsequent genutzt und damit auch verdient gewonnen", analysierte Peter Draisaitl nach diesem Spiel, da hatte er noch den Posten des Trainers inne (Quelle: www.haie.de). Offensiv haben die Haie das ein oder andere Mal Schwierigkeiten, sie finden keinen Weg, den Puck ins Tor zu bekommen und scheitern daher oft durch eine zu geringe Torausbeute. Hinzu kommt, dass der KEC weiterhin mit Ausfällen durch Krankheit und Verletzungen zu kämpfen hat und dadurch sicherlich auch nicht ausgeglichen und konstant spielen kann. Es bleibt schwer vorauszusagen, wie der Stand der Dinge am Donnerstag sein würde.
Die Pinguins konnten durch das letzte Spiel gegen die Augsburger Panther zumindest einen Punkt erzielen. Das hatte zum Ergebnis, dass sie zu Spielbeginn die Kölner überholten, beide mit der gleichen Anzahl an Gesamtpunkten aber einer besseren Tordifferenz für Bremerhaven. Freitag gewannen die Pinguins gegen Ingolstadt nach einem wilden Schlagabtausch, nach regulärer Spielzeit stand es 5:5, den Siegtreffer erzielte dann Bremerhaven in der Verlängerung. Gegen Augsburg war es am Sonntag darauf dann auch ein knappes Ergebnis von 3:2, allerdings zugunsten der Augsburger, die durch Penaltyschießen den Sieg für sich beanspruchen konnten. Hierdurch stiegen die Erwartungen an die heutige Partie gegen Köln. Ein weiteres knappes Ergebnis war sicherlich nicht gewünscht.
Auf Seiten des KEC spielten heute weiterhin Marcel Müller, Steve Pinizzotto, Alexander Sulzer, Pascal Zerressen und Ben Hanowski. Vorab wurde Kai Hospelt geehrt, er absolvierte sein 400. Spiel für den KEC. Und angekündigt von den Fanclubs war eine Protestaktion, die in den ersten 15 Minuten des ersten Drittels vollzogen wurde. Es gab in dieser Zeit keine Stimmung und blieb ruhig, die Stille sollte in Richtung Telekom signalisieren, dass besonders Spielzeiten an Donnerstagen nicht fanfreundlich sind und nur dazu dienen, Fernsehprogramm zu füllen.
Die Kölner Haie begannen zunächst dem Anschein nach mit Druck, hatten insgesamt auch mehr Spielanteile. Die Pinguins mussten schnell defensiv agieren. Doch dann fand Bremerhaven immer besser ins Spiel und konnte so auch schnell punkten. In der dritten Minute war es Fedor Kolupaylo, der nach einem Gewühl vor Gustaf Wesslau einnetzte. In Kölns Defensive öffneten sich Lücken, so dass die Gäste die Chancen umsetzten, die sich ergaben. In der 6. Minute nutzte Bremerhaven durch Miha Verlic die Überzahl und schoss das 0:2. Corey Potter musste wegen Hakens zwei Minuten auf die Strafbank. Der KEC konnte in den ersten zehn Minuten die Fehler der Norddeutschen für sich nutzen und geriet so schnell in Bedrängnis durch den zwei Tore Vorsprung der Pinguins. Auch obwohl sich die Haie immer wieder im Angriffsdrittel festsetzen konnten, doch ihre Versuche war bisher ergebnislos und auch zu harmlos. Die Bremerhavener machten es dagegen einfach besser und nutzten ihre Möglichkeiten. Offensiv gelang es den Gästen erfolgreich abzuschließen und aggressiv zu agieren. In der 11. Minute war es Rylan Schwartz, der auf 0:3 erhöhte. Der KEC geriet immer weiter in Verzug und ließ sich das ein oder andere Mal etwas hängen mit zu vielen kleinen Fehlern. In Folge wurde das Spiel etwas zäher. Gustaf Wesslau hatte in diesem Drittel etwas die Übersicht verloren und zeigte nicht seine beste Leistung. Es endete 0:3 für die Gäste.
Der Mittelabschnitt dann war für Köln der Bessere, die Mannschaft wirkte aggressiver und fokussierter, obwohl das Drittel erst mit einem Verzug für Köln startete. Drei Tore galt es aufzuholen. Köln kämpfte und drückte. In der 23. Minute fiel das erste Aufholtor durch Lucas Dumont nach Vorarbeit durch Simon Gnyp, sein erster DEL Scorerounkt, und Fabio Pfohl. Dumont konnte den Rebound über die Linie setzen. Der KEC machte weiterhin Druck, doch immer noch mit kleinen Fehlern, die Bremerhaven aber nicht nutzen konnte. In der 29. Minute hatte Köln die erste Möglichkeit im Powerplay zu punkten. Rylan Schwartz musste auf die Strafbank wegen Haltens. In diesem Powerplay schossen die Haie konsequent aufs Tor, es blieb aber ohne Torerfolg. In der 31. Minute erhielt Bremerhaven eine weitere Strafe. Nicholas Jensen musste zwei Minuten vom Eis wegen hohen Stocks. Und 55 Sekunden später wurde es für Köln zu einer doppelten Überzahlsituation. Patrick Alber musste auf die Bank wegen Hakens. Dieses Powerplay war dann mit Erfolg gekrönt. In der 32. Minute fiel der Anschlusstreffer, der Schütze war Ryan Jones. Weitere 1,17 Minuten blieben den Haien für das Powerplay. Bremerhaven war gerade wieder komplett auf dem Eis als in der 34. Minute der Ausgleich fiel. Kai Hospelt beförderte in seinem 400. Spiel für den KEC den Puck über die Linie. Im weiteren Verlauf versuchte aber auch Bremerhaven noch einmal Druck aufzubauen. Doch die Haie ließen nicht mehr viel zu und so fiel in der 37. Minute der Führungstreffer, erneut durch Dumont, doch erst nach einem von den Schiedsrichtern geforderten Videobeweis. Das Drittel endete somit 4:3 für Köln.
Das letzte Drittel begann mit der Führung von 4:3 für Köln. Nach einem ergebnislosen ersten Drittel für die Haie, holten sie im zweiten Drittel nicht nur auf, sondern gingen in Führung, vier Tore in einem Drittel. Bremerhaven begann mit einer Druckphase, doch der KEC drückte seinerseits. Die Pinguins versuchten immer wieder mit harten Schüssen aufs Tor Wesslaus abzugleichen, doch die Defensive Kölns und Wesslau verteidigten im Gegensatz zum ersten Drittel souveräner. In der 53. Minute kämpfte sich Bremerhaven vor und erzielte den Ausgleich durch Michael Moore. Es stand nun 4:4. Köln konterte mit guten Möglichkeiten, doch ohne Erfolg. Es folgten einige schöne Kombinationsspiele der Haie und starke Paraden Wesslaus. Doch es fiel für beide Seiten kein Tor mehr, demnach ging es in die Verlängerung mit 4:4.
Die Verlängerung blieb spannend, denn erneute Strafzeiten mussten überstanden werden. 1,17 vor der Schlusssirene war es dann der Topscorer der Kölner Haie, Jason Akeson, der den Siegtreffer schoss. Die Haie gewannen kurz vor dem Ende die Partie mit 5:4.
Insgesamt war eine weitere interessante und spannende Partie. Die gute Nachricht: es brauchte dieses Mal gegen Bremerhaven keine 22 Durchgänge beim Penaltyschiessen und blieb spannend. Die schlechte Nachricht: es war kein Sieg in regulärer Spielzeit, daher musste ein Punkt an die Pinguins abgegeben werden. Doch sicherlich war auch das erste Drittel eher ein schlechtes, doch der KEC machte es in den weiteren 40 Minuten wieder gut. Viel Vorlaufzeit hatte Dan Lacroix als neuer Trainer der Kölner Haie nicht, das erste Training absolvierte er am Dienstag mit der Mannschaft. Es blieb also nicht viel Zeit zum Beschnuppern und Kennenlernen. Aber so ist das auch nun mal, wenn ein Wechsel mitten in der laufenden Spielzeit vollzogen wird. Dennoch war der ein oder andere wohl sehr gespannt auf das Ergebnis der Partie am Donnerstag. Dan Lacroix geht mit einer allgemein positiven Einstellung ans Werk und erklärte auf die Frage, wie er sich selbst beschreiben würde, folgendes: „Zunächst einmal musst du ehrlich sein. Bist du nicht ehrlich, merken Spieler das sehr schnell. Enthusiasmus ist vielmehr eine Einstellungssache. Wenn du morgens aufstehst und es ist kalt, kannst du es hassen. Oder aber du stellst dich darauf ein, ziehst eine warme Jacke an und hast ein Lächeln im Gesicht. Ich freue mich in solchen Situationen auf meinen heißen Kaffee. So startet doch auch unser Tag hier in der Halle. Wir kommen an, trinken einen Kaffee, quatschen über Hockey. Das ist wichtig. Wenn das Training dann startet, muss der Fokus aber voll da sein. Ist der das nicht, werde ich das auch klar ansprechen.“ (Quelle: www.haie.de).
Die Partie stand unter dem Motto „Neuer Trainer, neues Glück?“. Taktisch und in der Aufstellung hatte Lacroix nicht viel geändert. Wie er bereits zuvor erklärte, hatte er nur Kleinigkeiten verändert. Doch Köln behielt auch in verzwickten Situationen, besonders nach dem 0:3, die Ruhe und kam wieder ins Spiel, so dass sie Führung gerechtfertigt war. Ob die Leistung und Motivation der Mannschaft allein durch den Trainer herbeigeführt wurde, bleibt dahingestellt. Es war das erst das erste Spiel und bleibt im Verlauf der restlichen Spiele noch abzuwarten. Lacroix hatte nicht viel Zeit vor seinem Debüt mit der Mannschaft zu trainieren, daher lassen sich zu diesem Zeitpunkt nur schwer Prognosen und faulte erstellen. Insgesamt war zu Beginn der ersten 20 Minuten eine gewisse Energie der Haie spürbar, sie die Mannschaft aber noch nicht fokussiert und erfolgreich umsetzen konnte. Im Verlauf des ersten Drittels ließ das dann auch nach und die Mannschaft spielte streckenweise unkoordiniert mit zu vielen Fehlern, besonders in der Defensive. Die Gäste aus Bremerhaven nutzten die Fehler der Kölner konsequent aus. Köln hingegen konnte dies nicht. Zudem hielt Gustaf Wesslau in den ersten 20 Minuten nicht souverän.
Im zweiten Drittel setzte Köln dann seinerseits alles daran Bremerhavens Fehler für sich in Chancen zu verwandeln. Der KEC drückte zum Tor und in der 23. Minute gelang der Mannschaft das erste Tor. Im ersten Powerplay der Haie in der 29. Minute war eine härtere Gangart zu spüren. Es wirkte gesamt etwas aggressiver auch wenn es ohne Torerfolg blieb. Eine doppelte Überzahl brachte dann in der 32. Minute den Anschluss durch Ryan Jones. Das Überzahlspiel der Haie wirkte gesamt effektiver, aggressiver und koordinierter. Der Ausgleich fiel in der 34. Minute durch Hospelt., und wenig später folgte das Führungstor. Es schien als musste Köln sich erst noch einmal finden, ließ das erste Drittel an sich vorbeiziehen und legte dann im zweiten Abschnitt nach. Auch Wesslau fand wieder ins Spiel zurück und hielt in der Folge die Schüsse der Gäste. Das letzte Drittel blieb dann ausgeglichener. Wesslau fand in seine Form und hielt einige gute Möglichkeiten der Pinguins. Bremerhaven kämpfte und drückte auf den Ausgleich, der auch in der 53. Minute fiel. Beide Mannschaften machten es wie in der Partie gegeneinander wenige Wochen zuvor wieder spannend. Es blieb in der regulären Spielzeit bei einem unentschiedenen 4:4 und ging in die Verlängerung, die mit einem Sieg für Köln durch Akeson 5:4 endete. Beide Mannschaften hatten in diesem Spiel ihre starken und schwachen Momente, was die Partie an sich nicht vorausschaubar machte und spannend hielt. Letztlich kann es aber nur einen Sieger geben und das waren die Haie mit einem neuen Trainer Dan Lacroix.
Kommentar zum Status Quo:
Die Frage wurde in den Medien nun heiß diskutiert: War es zu diesem Zeitpunkt von Vereinsseite sinnvoll den Trainer zu wechseln? Einfach so, mitten in der laufenden Spielzeit und kurz vor Ende der Hauptrunde mit einem vorausschauenden und hoffnungsvollen Blick auf die Playoffs?
Von vielen Seiten klang durch, dass die Kommunikation zwischen Peter Draisaitl und der Mannschaft nicht mehr stimmte. Bei den Haien hieß es: „Dan wird viel Wert auf Struktur in Training und Spiel sowie Kommunikation legen.“ Hier scheint hindurch, dass dies bei Draisaitl nicht gelang und der Verein es sich von dem neuen Trainer Dan Lacroix so erhoffe. Draisaitl soll die Spieler nicht mehr erreicht haben, zu viele Wutanfälle und negative Ansprachen. So klang es in vielen Berichten und auch der Presserklärung des KEC durch. Und es ist kein Geheimnis, dass die Offensive immer wieder Probleme hatte, zu unkreativ und auch zu unstrukturiert vorm Tor spielte. Waren es in der Saison 2017/2018 noch Probleme in der Defensive, hat sich diese weitestgehend etwas stabilisieren können. Nun Problemfall offensiv zu agieren, aggressiv und auch mit Torabschlüssen. Dieses Problem sollte erst einmal kurzfristig mit Rok Ticar als Stürmer gelöst werden, und diese Entscheidung war auch eine Gute, denn Ticar zeigte bereits Leistung. Doch es genügte dem Verein sicherlich nicht. So musste ein größerer Umbruch her. Wie ich in meinen Berichten bereits mehrfach erwähnte, zeigte sich immer wieder ein Defizit kontanter Leistungen, es war bisher ein ständiges Auf und Ab, Siege und Niederlagen wechselten sich fleißig ab. Es war immer eine Überraschungskiste und streckenweise zermürbend. Manchmal war es richtiggehend frustrierend. Dennoch erreichte der KEC einen Tabellenplatz unter den ersten sechs Mannschaften. Daher überraschte die meisten wohl die Entscheidung trotz der Achterbahnfahrt.
Doch bei genauem Hinsehen und der Analyse der Aussagen des Vereins scheint die Entscheidung durchaus eine gute Begründung zu haben. Wie gesagt, die Playoffs stehen vor der Tür, hier will der KEC natürlich nach vorne kommen und nicht im Viertelfinale kläglich scheitern. Und scheinbar glaubte der Verein nicht, dass Peter Draisaitl die Mannschaft gut bis dahin und durch die Playoffs anleiten könne. Das Schlagwort, das immer wieder auftauchte, ist Kommunikation, diese war bei Draisaitl wohl nicht erfolgreich, so dass man die Gefahr sah, wieder einmal zu scheitern. Und wenn das Vertrauen in die Leistungen und die richtige Kommunikation fehlen, müssen nun mal auch Entscheidungen getroffen werden, auch wenn diese auf den ersten Blick unangenehm sind und überraschen.
Zu den Beweggründen des Schrittes und der Entscheidung bietet haimspiel.de eine gute und treffende Analyse, dabei wird aber auch herausgestellt, dass es kein neues Problem ist. Es hätte schon früher Handlungsbedarf gegeben. Es gab demnach keine spielerischen Lösungen, Videoanalysen seien zu kurz gewesen und auch das Überzahlspiel wurde scheinbar nicht adäquat aufgebaut. Haimspiel betont hier den Zufall. Auch wären die Reihen zu oft auseinander gerissen worden, so dass streckenweise Verwirrungen innerhalb der Mannschaft aufkamen. Hinzu kam wohl auch, dass sich Trainer und Co-Trainer uneins waren, und Ideen der Assistenten nicht berücksichtigt wurden. Und so sah letztlich auch die Vereinsspitze keine spielerischen Weiterentwicklungsmöglichkeiten der Mannschaften mehr, trotz der aktuellen Tabellensituation, und kam zu dem Entschluss Peter Draisaitl zu entlassen und einen neuen Trainer, zumindest vorerst bis Ende der Saison, einzusetzen.
Der Leitsatz von Mark Mahon, der eigentlich schon vor der Saison betont wurde: „Wir wollen attraktives, aggressives, schnelles und strukturiertes Eishockey zeigen, mit einem Team, das eine Kölner Identität mitbringt“, wird wieder hochgehalten und sich auf die Fahne geschrieben. Zu Beginn der Saison gab sich der Verein betont bescheiden, die Identifizierung mit dem Verein und der Mannschaft sei wichtig, man wolle erst eine funktionierende Mannschaft zusammenstellen. Das Ziel ist aber noch nicht erreicht, das merkte nun auch die Haie Organisation.
Und natürlich brodelt auch wieder die Gerüchteküche. Es wird spekuliert, ob es möglich wäre, dass in der nächsten Saison Uwe Krupp wieder als Cheftrainer hinter der Bande stehen könnte. Zurzeit ist Krupp Trainer bei Sparta Prag, sein Vertrag läuft noch bis 2020. Nach dem Hickhack und dem unschönen Rauswurf Krupps beim KEC, seien aber die Fronten wieder ins Reine gebracht. Entscheidend wird hier wohl auch sein, dass Peter Schönberger nicht mehr Geschäftsführer der Kölner Haie ist, und nun Philipp Walter wieder aus Freiburg zurückkehrte. Auch kennen sich Mark Mahon und Uwe Krupp aus Berliner Zeiten. Doch ein weiterer Kandidat steht auf der Spekulationsliste, Marco Sturm. Auch er ist ein potentieller Trainer, der mit den Zielen und Wünschen des Vereins übereinstimmen könnte und daher gut passen würde. Aber wie gesagt, es sind alles nur Spekulationen. Es wird sich erst im Sommer herausstellen.
Es war ein sehr riskanter Schritt. Ob diese Entscheidung gut oder schlecht zu dem Zeitpunkt sein sollte, muss sich erst noch herausstellen. Und ob es zu Unruhe innerhalb der Mannschaft kommt, bleibt abzuwarten, doch wahrscheinlich ist das nicht. Das alles ist nach einem bestrittenen Spiel mit neuem Trainer noch Zukunftsmusik. Der erste Sieg steht nach dem gestrigen Spiel gegen Bremerhaven nun auf Lacroix’ Konto. Und nach dem ersten Drittel konnte er der Mannschaft sicherlich einiges mitgeben, so dass sie das Spiel noch einmal für sich drehen konnten. Aber ob der Sieg wirklich auf einen Trainerwechsel zurückzuführen ist, bleibt dahingestellt. Es ist dafür einfach nicht zu früh, um Analysen und Vergleiche anzustellen. Wie gesagt, alles braucht seine Zeit. Und natürlich ist davon nicht mehr allzu viel vorhanden, aber die Entscheidung ist nun gefallen.
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