(PENNY-DEL, Ingolstadt) (Hermann Graßl) In der Saturn-Arena empfing Ingolstadt am 21. Spieltag – dem 3. Jahrestag der Silbermedaillen Helden aus Pyeonchang - die Mannschaft von Don Jackson zum Heimspiel; es war das erste Aufeinandertreffen dieser beiden Teams in der Audi Stadt. München sann unbedingt auf Revanche für die Klatsche zuhause gegen den heutigen Gegner. Ingolstadt erwies sich am Ende als glücklicher Sieger mit einem 3:2 nach Penalty Schießen. Diesen Erfolg verdienten sie sich nach der tollen Aufholjagd nach 60 Minuten.
(Foto: Jürgen Meyer)
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Die Panther aus Ingolstadt wollten den Schwung aus ihrem letzten Auswärtserfolg in Schwenningen mitnehmen, um auch gegen den Liga Krösus aus München was Zählbares einzufahren. Mit Henriquez-Morales stand ein interessant klingender neuer Name auf dem Spielberichtsbogen.
Höfflin: „Die Verzahnung ist gut, wenn wir uns mit den Teams aus dem Norden auch messen können. Im Playoff ist das Best of Three ein Vorteil für die schlechter platzierten Mannschaften. Gegen München mit ihrer top Reihe müssen wir mit viel Speed spielen und stabil in der Defensive stehen.“
Die Red Bulls aus München bestritten am Montag das Derby am Pulverturm, wo sie nach ihrem Erfolg in Augsburg ebenfalls als Sieger vom Eis gingen. München war sicher bis auf die Haarspitzen motiviert, den Rivalen mit einem Sieg zu überholen und somit wieder Anschluss zu Platz 1 zu wahren. Für dieses Unterfangen sollte Ebbett seinen Beitrag leisten.
Mauer: „Olympia war eine tolle Zeit, unfassbar intensiv, durch die Bilder und Videos lebt dieser Moment. Starke Gefühle von früher, vom Umfeld, auf dem Eis. Diese Erfahrung werden wir immer im Herzen tragen, darauf blickt man das ganze Leben zurück.“
Der Start gehörte den Gästen aus der Landeshauptstadt begünstigt durch ein erstes Powerplay, das die Panther jedoch souverän überstanden und den Red Bulls keine gefährlichen Einschussgelegenheiten boten.
Danach kamen die Hausherren etwas besser in die Partie und durften nach 6 Minuten selbst in numerischer Überlegenheit agieren, da Bourque wegen Stockschlag in die Kühlbox musste. Dabei hätte München fast mit einem Shorthander durch Schütz einnetzen können, aber Garteig war zur Stelle. Ingolstadt war gewarnt, da die Red Bulls für diese Vorstöße in Unterzahl in der Liga bekannt waren.
Für beide Teams lautete das Motto Defense first, um nicht ins offene Messer zu laufen. Es war bisher ein hart umkämpftes Match jedoch noch ohne die herausragenden Torchancen. Es entwickelte sich eine Begegnung, die von Taktik geprägt war. Beide Goalies bestachen durch ihre bewährte Ruhe und Gelassenheit, wobei aus den Birken stärker im Blickpunkt war und öfters gefordert wurde.
Einmal war Seidenberg mal frei im Slot und schon gingen die Gäste in der 17. Spielminute mit 1 zu 0 in Führung: es war eine kongeniale Produktion der Olympiahelden Maurer und dem Torschützen Seidenberg, assistiert von Gogulla. München brauchte wie schon so oft in dieser Spielzeit nur wenig Chancen für einen Treffer. Gogulla feierte seinen 600. Assist und kletterte in der All-Time-Scorerliste auf Platz 7. In einem engen Match ging München mit einem hauchdünnen Vorsprung in die Kabine. Ingolstadt musste versuchen, von der Strafbank fernzubleiben.
Im zweiten Drittel schossen die Münchener erstmal Garteig warm, der nun auf Betriebstemperatur war, aber sich bisher nicht überlisten ließ. Beide Torhüter gaben bisher keine Rebounds her. Die Gäste erhöhten nun den Druck auf den Ingolstädter Kasten und verzeichneten einen Pfostenknaller. Die neutrale Zone wurde nun von beiden Teams schneller überbrückt. Ellis zirkulierte den Puck nun auch an die Latte. In ihrer nächsten Überzahl hatten die Red Bulls schon nach 5 Sekunden die nächste Gelegenheit, aber Garteig war hellwach. Die Formation war schnell gefunden, die Scheibe lief sehr gut und eine fast 100 % ige Gelegenheit bleib ungenutzt auf Seiten der Gäste.
Einen 2 zu 1 Konter konnten die Panther nicht verwerten, weil Boyle bravourös rettete. Dann rettete aus den Birken mit der Stockhand gegen Wagner. In der 33. Spielminute erhöhten die Red Bulls in Person von Schütz zum 2 zu 0, als sie einen Konter klassisch abschlossen. Vorausgegangen war aus Sicht der Panther ein angebliches Foul gegen Pietta, doch die Referees waren anderer Meinung. Die Gäste zeigten sich schon wieder höchst effizient in dieser Partie.
In der 35. Spielminute verkürzten die Hausherren durch ein herrlich herausgespieltes Tor im Powerplay durch DeFazio; ein genialer No-Look Pass von Simpson durch die Beine war dabei die Initialzündung und zugleich der Eye Catcher bei diesem Treffer. Ingolstadt blieb dran in der Begegnung und konnte dabei auf sein starkes Unterzahlspiel vertrauen.
Im letzten Drittel war nun alles bereitet für einen spannenden Schlussakkord. Wie würde nun Ingolstadt seinen Match Plan umsetzen? Ein Powerplay gleich nach Beginn war die ideale Möglichkeit, um früh den Ausgleich herbeizuführen, doch es sprang nichts Verwertbares heraus. Bei 5 gegen 5 erarbeitete sich Ingolstadt eine weitere Top Chance, doch der Puck ging am Tor vorbei.
In der Defensive zeigten sich die Red Bulls stark verbessert zu ihrem letzten Spiel in Straubing, der eigene Slot wurde stark verteidigt. Nichtsdestotrotz schafften es die Hausherren doch zum Remis durch Bodie in der 47. Spielminute, als er frei zum Schuss kam und aus den Birken überwand, der keine freie Sicht hatte.
Dann bekamen die Panther wieder die Gelegenheit in Überzahl zu agieren. Sie verpassten es, das Match komplett zu drehen und somit hielt die Dramatik an in dieser nun etwas ruppiger werdenden Begegnung. Ingolstadt wurde nun agiler und Palmu prüfte Münchens Goalie.
Jetzt durften wieder die Red Bulls im Powerplay ran, das sie fast durchgehend in ihrer Formation spielten und etliche große Chancen verbuchen konnten, jedoch am Hexer Garteig verzweifelten sowie an den zahlreichen heroischen Blocks von Jobke in dieser Phase. Nun war es eine Begegnung auf Augenhöhe, jeder Fehler konnte letztlich die Entscheidung bringen. Es knisterte förmlich in der Halle, auch wenn keine Zuschauer dieses klasse Match verfolgen durften.
Ein gut eingeleiteter Konter der Hausherren wurde durch einen tollen Backcheck von Prow zunichte gemacht. Auf der Gegenseite war das Gestänge im Weg und Garteig im Glück. Beide Teams wollten das Match unbedingt in der regulären Spielzeit beenden und ließen in ihren Offensivbemühungen nicht locker. Und schon wieder verhinderte die Latte hinter aus den Birken den nächsten Treffer. Palmu hatte 20 Sekunden vor der Schlusssirene die Entscheidung auf seinem Schläger, aber das Gestänge hatte heute Hochkonjunktur auf beiden Seiten.
Letztlich ging es in die Overtime: hier setzten die Panther die ersten Akzente. Ingolstadt schien den größeren Willen zu haben und erarbeitete sich gute Chancen. Kurz vor Ende der Verlängerung lief Schütz alleine auf Garteig zu wurde aber noch im letzten Moment fair von der Scheibe getrennt. Nun musste das Penalty Schießen den Sieger des heutigen Abends ermitteln: hier war als einziger Schütze DeFazio erfolgreich und ermöglichte somit seinen Farben den Extrapunkt in dieser spannenden Begegnung.
Ingolstadt muss am 27.02.2021 wieder in den Schwarzwald zu den Wild Wings aus Schwenningen reisen, während München die Straubing Tigers tags darauf zu Hause empfängt.
Stimmen zum Spiel:
Ingolstadt – DeFazio:
„Es waren heute zwei ausgeglichene Mannschaften. Wir hatten einen guten Job gemacht, das Match noch herumzudrehen. Es war heute ein enorm wichtiger Sieg nach dem Rückstand. Das ist gut für die Moral in der Kabine.“
München – Gogulla:
„Wir hatten einen sehr guten Start, schaffen es aber nicht, unsere Führung über die Bühne zu bringen; daran müssen wir noch arbeiten. Es ist für mich frustrierend, dass wir keinen Sieg geschafft haben.“
Spiel vom 25.02.2021
Ingolstadt - München 3:2 (0:1|1:1|1:0|0:0|1:0)
Tore:
0:1 |17| Seidenberg (Gogulla, Maurer)
0:2 |33| Schütz (Redmond, Gogulla)
1:2 |35| DeFazio (Pietta, Simpson) PP1
2:2 |47| Bodie (Wagner, Simpson)
3:2 |65| DeFazio (Penalty Schießen)
1. Drittel Statistik: 11:9 Schüsse, 10:13 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:2
2. Drittel Statistik: 9:14 Schüsse, 10:9 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:2
3. Drittel Statistik: 8:13 Schüsse, 8:10 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:4
Overtime Statistik: 4:2 Schüsse, 2:3 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:0
Zuschauer: Keine
Schiedsrichter: Kopitz/ Rohatsch
Aufstellung:
Ingolstadt: Garteig, Bodie, Ellis, Storm, Pietta, Simpson, Wagner, Marshall, Höfflin, Wohlgemuth, Palmu, Quaas, Jobke, DeFazio, Soramies, Kuffner, Pruden, Henriquez-Morales, Stachowiak, Elsner.
München: Aus den Birken, Daubner, Boyle, Peterka, Hager, Ehliz, Redmond, MacWilliam, Parkes, Voakes, Bourque, Prow, Seidenberg, Mauer, Schütz, Gogulla, Lindner, Kastner, Ebbett, Mayenschein.
Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)
Die Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 14 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 7 Meisterschaften.
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