(Oberliga-Erding) Die Talfahrt der Erding Gladiators hält an. Die 2:5-Heimschlappe (1:3, 0:1, 1:1) gestern Abend im Derby gegen den EHC Klostersee bedeutete die vierte Niederlage in Serie.
Für die Gladiators ging es nicht nur darum, ein prestigeträchtiges Derby zu gewinnen, sondern auch eine im Erdinger Eishockey noch nie da gewesene schwarze Serie zu beenden: Drei Spiele hintereinander hatten die Erdinger nicht mehr ins gegnerische Tor getroffen – 0:5, 0:9 und 0:2 waren die letzten Ergebnisse. Die Anhänger im Fanblock hatten zu diesem Thema eine ganz besondere „Drohung“ auf Lager. Sie entrollten ein Spruchband, auf dem stand: „Tore – oder wir duschen mit euch“. Zeichen setzen war also angesagt. Und so lief die Mannschaft diesmal nicht einzeln ein, sondern im Pulk, außerdem trug Kevin Steiger das „C“ des Kapitäns auf der Brust und nicht mehr Rudi Lorenz.
(Foto Marija Diepold / eishockey-online.com)
Vorerst schien nichts auf das Ende der Serie hinzudeutend. Klostersee legte ein höllisches Tempo vor und Torwart Louis Albrecht hatte alle Hände voll zu tun. Erst in der 6. Minute die erste Erdinger Chance – allerdings eine hundertprozentige: Colin Mulvey lief alleine aufs EHC-Tor zu, schoss jedoch vorbei. Und im direkten Gegenzug war es Maximilian Merz, der die Gäste 1:0 in Führung brachte. Zwei Minuten später blickte Gladiators Trainer John Samanski fassungslos aufs Eis. In Unterzahl hatte seine Mannschaft den Puck auf dem Schläger, doch landete der „Befreiungsschlag“ genau bei Miikka Tuomainen, der sich mit dem 2:0 bedankte.
Und dann war der Bann gebrochen: Bei angezeigter Strafe gegen Klostersee war es Daniel Krzizok, der zum 1:2 ins gegnerische Netz traf – nach 190 torlosen Minuten für Erding. Bitter dann für die Gladiators, als sie in Überzahl das 1:3 durch Merz kassierten, wobei es eher nach einem Eigentor bei einem missglückten Rettungsversuch aussah.
Der zweite Abschnitt verlief relativ ereignislos, bis es zu einem kleinen Handgemenge kam, ausgelöst durch zwei Fouls von Nicolai Quinlan bei einer Aktion. Doch in den vier Minuten Überzahl gelang den Erdingern nicht nur kein Tor, sondern Klostersee erhöhte auf 4:1 durch eine sensationelle Einzelleistung von Raphael Kaefer, die alleine schon das Eintrittsgeld wert war (32.). Da gab es sogar Applaus von den gegnerischen Fans. Das war auch die Vorentscheidung. Lief bei den Gladiators vorher schon nicht viel, so ging jetzt überhaupt nichts mehr.
Zu Beginn des Schlussdrittels wurde Erdings Torwart Albrecht zum wiederholten Male heftig an der Schulter getroffen und blieb liegen, worauf ihn Coach Samanski vom Eis nahm und durch Timon Ewert ersetzte. Der stand gerade einmal 13 Sekunden zwischen den Pfosten, da schlug ein Schuss von Valentin Scharpf zum 5:1 ein (42.). Positiv war den Gladiators anzurechnen, dass sie immer weiterkämpften und durch Florian Zimmermann noch zum 2:5 kamen (52.). So sehr sich die Erdinger auch noch bemühten, mehr brachten sie nicht mehr zustande. Einziger (schwacher) Trost: Die Mannschaft muss nicht mit den Anhängern aus dem Fanblock unter die Dusche.
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