(Oberliga-Selb) Der VER fühlt sich bei der Niederlage in Deggendorf vom Schiedsrichter um den Sieg gebracht. Trainer Cory Holden spricht von einer „Phantom-Spieldauer“ gegen Jared Mudryk und will Protest einlegen.
Die „Wölfe“ starteten so, wie es sich Trainer Cory Holden immer wünscht, aber in dieser Saison nicht immer befolgt wurde: konzentriert, diszipliniert und mit Zug zum gegnerischen Tor. Und weil sich seine Mannschaft auch wieder einmal ihrer letztjährigen Stärke im Powerplay besann, durfte der Selber Coach mitsamt den gut 150 mitgereisten Anhänger schon früh über die Führung jublen. Nach genau 3:33 Minuten nutzte Schneider mit seinem ersten Saisontor ein Überzahlspiel zum 1:0. Der VER blieb das dominante Team. Selbst als Piwowarczyk den Puck unglücklich über das Plexiglas beförderte und wegen Spielverzögerung für zwei Minuten auf die Strafbank musste, kam der Gastgeber nicht gefährlich vor das Selber Gehäuse. Torwart Suvelo verlebte in diesem ersten Drittel einen ruhigen Abend. Ganz im Gegensatz zu DSC-Keeper Agricola, der einige Prüfungen zu überstehen hatte. Die „Wölfe“ überzeugten, versäumten es aber, nachzulegen.
(Foto Florian Ferner / eishockey-online.com)
Und wer vorne nicht trifft, wird hinten bestraft. Knapp drei Minuten waren im Mittelabschnitt gespielt, da schlug es wie aus heiterem Himmel hinter Suvelo ein. Der Selber Keeper konnte gegen Whitecotton zunächst noch klären, war beim Nachschuss von Litesov aber machtlos. Nur 90 Sekunden später schoss Piwowarczyk fast von der blauen Linie die „Wölfe“ zwar wieder in Führung, aber Deggendorf hatte nun Blut geleckt und schlug erneut in Person von Litesov zurück. Der DSC-Stürmer traf halb im Fallen, halb im Liegen und überraschte damit den Selber Torwart.
Viel Aufregung gab es nach 33 Minuten. Vor allem Mudryk wusste hier nicht recht, wie ihm geschah.
Der Kanadier wurde von Hauptschiedsrichter Fröhlich zunächst für zwei Minuten wegen einer angeblichen Unsportlichkeit bestraft, dann mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe in die Kabine geschickt. Die „Wölfe“ schauten ungläubig, die Deggendorfer staunten auch. Keiner wusste so recht, was passiert war, niemand hatte ein Foul gesehen. Hoher Stock mit Verletzungsfolge, lautete die offizielle Version des Unparteiischen, der auch in der zweiten Drittelpause dem Wunsch von Trainer Holden nach Aufklärung nicht nachkam. Die Selber Volksseele kochte.
Ruhe bewahren, hieß zumindest auf dem Eis die Devise des VER. Der blieb auch die spielbestimmende Mannschaft und wollte unbedingt die drei Punkte mit nach Hause nehmen. In der 51. Minute aber der nächste Rückschlag für die „Wölfe“. Bei angezeigter Strafe gegen Selb traf Whitecotton mit dem Rücken zum Tor zum 3:2 für den Gastgeber. Die Holden-Schützlinge versuchten noch einmal alles, rannten verzweifelt an, nahmen den Torwart vom Eis. Alles vergebens. Um 20.40 Uhr war die fünfte Saisonniederlage perfekt und das Führungstrio in der Tabelle den „Wölfen“ ein bisschen einteilt.
Entsprechend angefressen war nach Spielende zweiter Vorsitzender Thomas Manzei. Er schoss sich vor allem auf einen Mann ein. „Das war im zweiten Drittel eine inakzeptable Leistung des Schiedsrichters“, sagte Manzei im Gespräch mit Radio Euroherz. Und er sagte auch, dass der Verein alle Hebel in Bewegung setzen will, um sich noch zu verstärken. Auch Trainer Cory Holden musste bei der „Eiszeit“ um Fassung ringen. „Das war eine Phantom-Spieldauer gegen Jared. Wir werden Protest einlegen.“
Deggendorfer SC – Selber Wölfe 3:2 (0:1,2:1,1:0)
VER Selb: Suvelo (Kümpel) – Schadewaldt, Schneider, Hendrikson, Schütt, Meier, Roos , Nägele – Mudryk, Geisberger, Piwowarczyk, Schmid, Heilman, Schiener, Hördler, Pauker, Neumann, Neugebauer, Galvez.
Schiedsrichter: Fröhlich (Starbulls Rosenheim). – Zuschauer: 719. – Tore: 4. Min. Schneider (Mudryk, Schadewaldt; 5-4) 0:1, 23. Min. Litesov (Whitecotton, Rehthaler) 1:1, 25. Min. Piwowarczyk 1:2, 29. Min. Litesov 2:2, 51. Min. Whitecotton 3:2. – Strafminuten: Deggendorf 12, Selb 8 + 5 + Spieldauer für Mudryk.
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