Oberliga - Hochklassiger Krimi zwischen Freiburg und Selb

Freiburg. 1.642 Zuschauer waren in die Franz-Siegel-Halle gepilgert, um das Top-Duell zwischen dem EHC Freiburg und den Selber Wölfen zu sehen. Auf dem Eis boten die Kontrahenten ein hochklassiges und sehr intensives Duell mit dem nötigen Schuss Dramatik. Am Ende setzten sich die Gäste aus Oberfranken im Penaltyschießen durch.

 

 


Die Begegnung der beiden Wölfe-Teams hat sich in der Oberliga Süd in der vergangenen Saison zum regelmäßigen Spitzenspiel entwickelt, auch in dieser Saison durfte mit der entsprechenden Spannung auf das Aufeinandertreffen geblickt werden. Beide Mannschaften traten taktisch diszipliniert auf, die Defensivreihen agierten dementsprechend souverän und machten den Offensivabteilungen das Leben durchaus schwer. Angesichts der hohen Intensität, die sich spätestens im zweiten Drittel in zahlreiche ruppige Aktionen wandelte, bekamen die Kontrahenten allerdings auch ausreichend Gelegenheit, im Powerplay für Druck auf das gegnerische Tor zu sorgen. Doch auch in Überzahl war keine Mannschaft erfolgreich, weil das Penalty Killing funktionierte. Zudem strahlten sowohl Christoph Mathis wie auch Selbs Schlussmann Marko Suvelo eine stete Ruhe aus. Klare Vorteile ließen sich nach zwei Dritteln nicht erkennen, einzig das Chancenplus tendierte zu Freiburger Seite. So hatte Milos Vavrusa in der 35. Minute mit einem traumhaften Pass Chris Billich auf die Reise geschickt, unter Bedrängnis scheiterte der Stürmer aber an Suvelo.




 

Das Tableau zeigte zwar ein torloses Remis, doch lieferten sich die Wölfe auf dem Eis weiter ein unterhaltsames Match. Beinahe wäre Freiburg in der 45. Minute der Führungstreffer gelungen, als Suvelo dann doch einmal geschlagen war. Doch Patrick Schmid warf sich in den Abschluss von Marc Wittfoth und verhinderte auf der Linie das 1:0 - und setzte gleich dem Nachschuss von Tobias Kunz ein jähes Ende, indem er kurzerhand das Tor verschob. Das anschließende Powerplay blieb für den EHC einmal mehr ohne Erfolg, stattdessen jubelten die Oberfranken nach knapp 49 Minuten. Die Selber Paradereihe hatte sich im Angriffsdrittel festgesetzt, ein verdeckter Schuss von Peter Hendrikson fand durch den vollbesetzten Slot den Weg in die Maschen. Eine schwere Bürde für Freiburg, das versuchte, das Spiel nun an sich zu reißen. Entsprechende Chancen gab es für die Südbadener, aber im Abschluss fehlte mal die nötige Fortune, der entscheidende Tick um an die Scheibe zu kommen - oder Suvelo stand im Weg.

Die letzten beiden Minuten waren angebrochen, als sich der EHC durch ein unnötiges Foul selbst in Unterzahl brachte. Das Penalty Killing kämpfte sich nach vorne und erzwang eine Strafe der Gäste. Mit dem zusätzlichen Feldspieler versuchte Freiburg alles, um doch noch ausgleichen zu können. Die Uhr tickte unweigerlich runter, ehe die Franz-Siegel-Halle doch noch Kopf stand: 17 Sekunden vor dem Ende hatte Tobias Kunz zum 1:1 getroffen! Es ging in die Verlängerung und zweimal hatte der EHC Powerplay, unter anderem weil sich Tim Schneider nach einem Check gegen den Kopf mit einer Matchstrafe in die Kabine verabschieden durfte. Kapital schlagen konnten die Südbadener daraus aber nicht. So musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen, und hier sorgte Kyle Piwowarcyzk für den Zusatzpunkt für Selb.

EHC Freiburg - Selber Wölfe 1:2 n.P. (0:0, 0:0, 1:1, 0:0)

0:1 (48:45) Hendrikson (Mudryk, Piwowarcyzk)
1:1 (59:44) Kunz (N. Linsenmaier, Wittfoth) 5-5
1:2 PEN Piwowarcyzk

Strafen: Freiburg 18 + 10 (C. Billich) - Selb 26 + 10 (Neumann) + Matchstrafe (T. Schneider)
Schiedsrichter: Maximilian Plitz (Ottobrunn)
Zuschauer: 1.642

Foto: Martin Ullrich

 

 


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