Freiburg. Was für ein furioser Heimauftritt. Mit 14:3 fegten die Südbadener am Sonntagabend die Erding Gladiators aus der Franz-Siegel-Halle. Eine überragende Mannschaftsleistung bescherte dem EHC vor 1.153 Zuschauern den höchsten Sieg seit dem Aufstieg in die Regionalliga.
Es dauerte gerade einmal 22 Sekunden, als der erste Jubel aufbrandete. Michael Frank hatte von der blauen Linie abgezogen, unterwegs noch entscheidend abgefälscht fand die Scheibe den Weg ins Tor. Und der EHC hielt den Druck gleich hoch, hatte das schnelle 2:0 auf dem Schläger. Doch stattdessen musste Freiburg eine Unterzahl überstehen, was dem Spielfluss der Hausherren aber keinen Abbruch tun sollte. Wieder komplett verlagerte sich das Duell wieder ins Drittel der Gäste und Nikolas Linsenmaier baute den Vorsprung nach fünf Minuten aus. Nun passte bei den Südbadenern alles. Jannik Herm und erneut Linsenmaier sorgten binnen 15 Sekunden für eine 4:0-Führung. Die Gäste wurden überrannt. Erdings Schlussmann Timo Ewert, der machtlos und von seinen Vorderleuten im Stich gelassen wurde, verließ entnervt das Gehäuse und machte Platz für Patrick Ashton.
Für den zweiten Gladiators-Goalie an diesem Abend sollte es noch nicht derart turbulent beginnen, auch wenn der EHC weiter zu Chancen kam. Die Niederbayern konnten nur wenig klare Möglichkeiten verbuchen und scheiterten dann auch an Fabian Hönkhaus. Nach dem torreichen Auftakt dauerte es bis zur 17. Minute, bis der nächste Treffer fiel. In Überzahl hatte Michael Frank einen satten Schuss abgefeuert - 5:0. Das Tableau sprach zur Pause eine deutliche Sprache. Aus Erdinger Sicht sollte das zweite Drittel aber erfreulicher beginnen, ein abgefälschter Schuss landete im Freiburger Kasten, Jirik war der Torschütze. Die Gladiators waren bemüht, nicht aufzustecken, doch bei den Hausherren lief es einfach rund. Erst traf Jakub Wiecki mit einem schönen Schuss nach einem Bully-Gewinn, dann legte Enrico Saccomani unmittelbar später das 7:1 nach. Es ging wieder Schlag auf Schlag, denn kurz darauf gelang Chris Cahill der zweite Erdinger Treffer.
Doch auch im Mittelabschnitt hatte Freiburg am Ende die Nase vorn. Bei Vier gegen Vier zockte sich der EHC durchs Angriffsdrittel und Wiecki hob die Scheibe sehenswert ins Kreuzeck. Und es sollte noch besser kommen. In Unterzahl hatten sich Enrico Saccomani und Julian Airich einen 2-auf-1-Konter erspielt. Saccomani legte quer und Airich setzte den Puck präzise an den Innenpfosten - 9:2, das erste Oberliga-Tor für Airich. Die Pause bot erstmal Zeit zum Durchschnaufen, doch die Hausherren spielten danach weiter wie aufgedreht. Nach 42 Minuten war das Stängeli perfekt. Airich schob einen Nachschuss zum 10:2 über die Linie. Erstmal auf den Geschmack gekommen, bekam der Tordebütant sogleich die nächste Chance auf einen Treffer. In Unterzahl wurde er bei einem Solo vor dem Kasten gefoult und es gab Penalty. Abgezockt verwandelte Airich seinen Versuch mit der Rückhand zum Hattrick.
Die Gladiators nutzten das Powerplay zwar noch zum 11:3 durch Valentin Scharpf, die Freiburger Show sollte jedoch weitergehen. Die drei Blöcke sprühten vor Spielfreude und hatten noch nicht genug. Robert Peleikis gelang ebenfalls sein erster Oberliga-Treffer, keine Minute später legte Patrick Vozar nach. Weitere hochkarätige Möglichkeiten folgten. Zwei Minuten vor der Schlusssirene zappelte die Scheibe dann ein letztes Mal im Erdinger Netz, ein weiteres Mal hatte die dritte Formation für Offensivfreude gesorgt und Peleikis schnürte seinen Doppelpack zum 14:3-Endstand.
Ein furioser Kantersieg des EHC Freiburg, der sich in einen wahren Rausch gespielt hatte. Läuferisch und spielerisch ein ganz starker Auftritt der Südbadener vor heimischem Publikum. Während bei den Hausherren einfach alles passte, erwischten die Niederbayern einen rabenschwarzen Tag und waren meist einen Schritt zu spät dran. Zwar versuchte Erding über die gesamte Spielzeit, auch im eigenen Offensivspiel etwas zu bewegen, allerdings agierte der EHC auch in der Defensive über weite Strecken souverän, die Zweikämpfe gingen regelmäßig an die Gastgeber. So durfte der EHC Freiburg einen grandiosen Eishockeyabend in der Franz-Siegel-Halle feiern.
Statistik
EHC Freiburg - Erding Gladiators 14:3 (5:0, 4:2, 5:1)
1:0 (00:22) Frank (Appel, Wiecki)
2:0 (05:12) N. Linsenmaier (Wiecki, Kunz)
3:0 (07:00) Herm (Vozar, Appel)
4:0 (07:15) N. Linsenmaier (Wiecki, Kunz)
5:0 (16:35) Frank (Appel, Rießle) 5-4
5:1 (20:42) Jirik (Gantschnig, Cahill)
6:1 (26:38) Wiecki (N. Linsenmaier)
7:1 (27:16) Saccomani (Peleikis, Airich)
7:2 (28:06) Cahill (Jirik, Schwarz)
8:2 (33:30) Wiecki (Kunz, N. Linsenmaier) 4-4
9:2 (36:38) Airich (Saccomani) 4-5
10:2 (42:05) Airich (Peleikis, Saccomani)
11:2 (45:01) Airich PEN
11:3 (45:59) Scharpf (Trox, Engel) 5-4
12:3 (50:18) Peleikis (Airich, Saccomani)
13:3 (51:02) Vozar (Frank)
14:3 (58:05) Peleikis (Rießle, Saccomani)
Strafen: Freiburg 12 - Erding 8
Schiedsrichter: Marc-André Naust (Iserlohn)
Zuschauer: 1.153
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Anmerkung: Die Bilder sind auch für Nicht Facebook-Nutzer zu sehen. Fotos: Jennifer Reiner
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