Freiburg. Sport kann grausam sein. Mit 2:3 verlor der EHC Freiburg das Topspiel gegen den EHC Bayreuth. Die südbadische Truppe hätte vor über 1.700 Zuschauern in der Franz-Siegel-Halle den Sieg selbst davontragen können, um dann in einem tragischen Finale zu verlieren. Zwei Sekunden vor dem Ende gelang den Gästen der Siegtreffer.
Die personelle Situation gestaltete sich beim EHC Freiburg unverändert prekär. Doch wie schon in Bad Tölz kompensierten die Südbadener die zahlreichen Ausfälle mit viel Engagement und Herzblut. Beide Teams legten einen verhaltenen Beginn aufs Eis, wobei Bayreuth die ersten guten Chancen für sich beanspruchen durfte. Die beste Freiburger Möglichkeit in der Anfangsphase hatte Tobias Kunz, der seinen Meister jedoch in Goalie Julian Bädermann fand. Mit zunehmender Spielzeit konnten die Hausherren das Chancenverhältnis ausgleichen und auf dem Tableau nach 15 Minuten in Führung gehen. Einen Wechsel der Oberfranken nutzte Milos Vavrusa mit einem schnellen Pass auf Kunz. Der Angreifer ließ seinen Gegenspieler aussteigen und bediente Nikolas Linsenmaier am langen Pfosten, der nur noch einzuschieben brauchte. 1:0 für den EHC in einem ausgeglichenen Duell.
Über weite Strecken der Partie lieferten beide Teams derweil eine gute Defensivarbeit ab und verstanden es, den Gegner aus der Gefahrenzone meist fernzuhalten. Im zweiten Abschnitt hatte Freiburg die besseren Möglichkeiten auf seiner Seite, allen voran in der 34. Minute. Bei doppelter Überzahl verpasste Nikolas Linsenmaier jedoch das leere Tor. Bädermann bewahrte Bayreuth im Mitteldrittel vor einem höheren Rückstand, ebenso hatte Fabian Hönkhaus auf Freiburger Seite die Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Zudem traf Marcel Juhasz für die Tigers nur die Torumrandung. Der knappe Vorsprung der Hausherren war derweil nach 40 Minuten verdient, wobei die Südbadener gerade in Überzahl mehr Kapital aus ihren Chancen hätten schlagen müssen.
Auch im letzten Drittel hatte der EHC das 2:0 wieder auf dem Schläger, doch weder Jakub Wiecki noch David Appel waren erfolgreich. So kam, was kommen musste. Kaum war Freiburg nach einer Strafe wieder komplett, nutzte Dennis Thielsch einen Nachschuss zum Ausgleich. In der Folge ließ Freiburg weitere Möglichkeiten liegen, ehe ein Willensakt von Philip Rießle das 2:1 einleitete. Über den linken Flügel setzte sich der Kapitän durch und zog vehement vors Gehäuse. Zwar parierte Bädermann, doch setzte Appel die Scheibe im Nachsetzen in die Maschen. Fortan war Bayreuth gefordert und die Gäste erhöhten den Druck auf die südbadische Defensive. Lange stand der EHC gut und konnte sich auf einen starken Hönkhaus verlassen. Fünf Minuten vor dem Ende aber war Fortuna den Gästen hold. Christopher Kasten hatte von der blauen Linie abgezogen und von einem Spielerrücken landete der Puck unhaltbar im Netz.
Ein bitterer Gegentreffer und Freiburg musste weiter auf der Hut sein, weil sich Bayreuth weitere Chancen erspielen konnte. An Hönkhaus fanden die Oberfranken aber noch keinen Weg vorbei. Die Verlängerung nahte, als die geballte Tragik des Sports Einzug halten sollte. Mit einem letzten Angriff spielte sich der EHC in aussichtsreiche Position und hatte ein letzte Großchance, doch fehlte im Abschluss das Glück. Stattdessen setzten die Tigers zu einem Gegenstoß an - zwei Sekunden vor der Schlusssirene setzte Andreas Geigenmüller die Scheibe in die Maschen.
Statistik
EHC Freiburg - EHC Bayreuth 2:3 (1:0, 0:0, 1:3)
1:0 (14:31) N. Linsenmaier (Kunz, Vavrusa)
1:1 (42:53) Thielsch (Sevo)
2:1 (48:19) Appel (Rießle, T. Linsenmaier)
2:2 (55:15) Kasten (Altmann, Holzmann)
2:3 (59:58) Geigenmüller (Bartosch, Kasten)
Strafen: Freiburg 6 - Bayreuth 10
Schiedsrichter: Eugen Schmidt (Brackwede)
Zuschauer: 1.722
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