(Oberliga/Lindau) PM Erneut lieferten die EV Lindau Islanders ein gutes Spiel ab, allerdings scheiterten die Lindauer beim 2:5 (1:1, 0:1, 1.3) gegen den EC Peiting aber auch wieder an einem cleveren Gegner und ihrer mangelnden Chancenverwertung.
Es waren einige Emotionen im Spiel zwischen EVL und ECP. Im Vordergrund stand die Rückkehr von Erfolgscoach Sebastian Buchwieser an den Bodensee, aber auch das Gedenken an den langjährigen Lindauer Betreuer Bernd Reiss, der vergangene Woche im Alter von 57 Jahren verstarb, und dem von den Islanders und ihren 610 Zuschauern mit einer Schweigeminute gedacht wurde.
Auf dem Eis entwickelte sich danach gleich eine umkämpfte und temporeiche Partie. Schon nach drei Minuten hatten die Lindauer Pech als Zdenek Cech zum Tor zog, die von ihm abprallende scheibe letzt-lich Beute von ECP- Keeper Florian Hechenrieder wurde. Auf der Gegenseite zeigte sich dann eines der Lindauer Probleme in dieser Saison: Während die Islanders für eigene Tore sehr hart arbeiten müssen, geben sie leichte Gegentreffer ab. So wie beim 0:1 nur eine Minute später, als Brad Miller aus spitzem Winkel zum 0:1 traf.
Davon ließen sich die Islanders aber nicht von ihrer Linie abbringen, spielten weiter nach vorne und boten dem letztjährigen Halbfinalisten ein Spiel auf Augenhöhe. Trainer Dustin Whitecotton hatte seine Reihen im Vergleich zum letzten Spiel nicht verändert, sondern ließ Neuzugang Troy Bigham immer wieder in unterschiedliche Formationen hinein rotieren. Das sorgte durchaus für Leben, wobei auch Abstimmungsprobleme normal waren. So fand Andreas Farny nach tollem Solo in der 12. Minute keinen Abnehmer für seinen Pass. Eine Minute später donnerte Lubos Sekula die Scheibe freistehend am Tor vorbei, ebenso wie Sekera wenig später das Ziel verfehlte. Auch die Gäste aus dem Oberland waren aber gefährlich, zweimal prüfte in dieser Phase Fabian Dietz EVL- Goalie Beppi Mayer.
Dass die Lindauer dennoch mit einem Unentschieden in die Pause gehen konnten, verdankten sie ei-nem Gewaltschuss von Jiri Mikesz, der aktuell in großer Form aufspielt. In Überzahl zeigte der 29jährige die notwendige Entschlossenheit und drosch die Scheibe drei Sekunden vor der Sirene zum Ausgleich in den Winkel.
Das gab den Lindauern einen Schub für den zweiten Durchgang, den sie leicht überlegen gestalteten. Große Chancen gab es allerdings wenige, da beide Teams sehr hart und kompakt in der Defensive arbeiteten. In Überzahl hätte der ECP nach 25 Minuten in Führung gehen können, aber Mayer blieb Sieger gegen den starken Ty Morris. Kaum komplett, setzte sich Marco Miller durch, dessen Querpass Farny aber nicht im Tor unterbrachte.
Gerade als die Lindauer am Drücker waren und in Überzahl agieren konnten, gaben sie das Spiel aus der Hand. Zunächst kamen die Gäste kurz vor der zweiten Pause zu einem Unterzahlbreak, wobei Ben Warda nur mit einem Foul gestoppt werden konnte – und den anschließenden Penalty 42 Sekunden vor der Sirene zum 1:2 im Netz unterbrachte. Kurz nach Wiederbeginn dann eine erneute Schlüsselszene: Philipp Haug war in diesem Powerplay gerade an einem überragenden Reflex von Hechenrieder ge-scheitert, als Peiting erneut zu einem Konter kam. Brad Miller war es dann erneut, der mit einem ver-deckten Schuss zum 1:3 traf (42.).
Es war noch genug Zeit, um dem Spiel eine Wende zu geben – was der EVL auch versuchte. Bigam hatte sofort nach dem 1:3 die Chance zum Anschluss, scheiterte aber knapp. In der 44. Minute war es dann aber Zdenek Cech, der mit einem Gewaltschuss nach Zuspiel von Martin Sekera aus halbrechter Position das 2:3 erzielte. Danach drückten die Islanders weiter auf das Gästetor, verpassten knapp den Ausgleich und hatten doppeltes Pech. Hinter dem Lindauer Tor stehend schoss Dominic Krabbat EVL- Kapitän Tobias Fuch ans Bein, von wo die Scheibe zum 2:4 ins Tor sprang (47.). Bezeichnend für den Spielverlauf an diesem Abend. „Peiting hat immer im richtigen Moment getroffen“, sagte Trainer Dustin Whitecotton, der dennoch feststellte „dass wir aus jedem Spiel lernen.“
Unter anderem hoffentlich, dass man diszipliniert wechseln sollte, um nicht unter Druck zu geraten. Neun Minuten vor dem Ende versäumten es die fünf Lindauer auf dem Eis, rechtzeitig zu wechseln, liefen danach dem Gegner hinterher, der erneut durch Krabbat eine gute Kombination zum 2:5 ab-schloss.
Obwohl die Partie dadurch entschieden war, gaben sich die Lindauer nie auf, erspielten sich weitere Chancen, die sie aber allesamt vergaben. Eine fatale Mischung aus fehlendem Scheibenglück, ein we-nig Unvermögen und fehlender Cleverness mit einer Zutat an mangelndem Selbstvertrauen erklärt dann das Missverhältnis zwischen abgegebenen Torschüssen (30:28) und erzielten Toren. Dennoch darf man wieder festhalten: Die Richtung stimmt weiterhin beim EVL, die Belohnung steht aber noch aus.
(Foto Betty Ockert)
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