Oberliga - Endlich geht es in Hannover wieder los...

(Oberliga-Hannover) Die Zeit ohne Eishockey neigt sich dem Ende zu, die Schlittschuhe werden wieder geschnürt und die Schläger getaped. Die Hannover Scorpions haben einen großen sportlichen Umbruch nahezu hinter sich, nachdem Trainer und Scorpions-Legende Lenny Soccio den Verein verlassen hat und ab sofort die Preussen aus Berlin trainiert musste man sich neu ausrichten und die Weichen für die Zukunft neu stellen.

 

Die Saison 2015/2016 war für die Hannover Scorpions „nicht zufriedenstellend“, wie Ex-Kapitän Andreas Morczinietz auf der Abschlussfeier analysierte, „man habe zu wenig aus dem Potenzial gemacht und die Saison zum Ende leichtfertig abgeschenkt“. Wenn man die letzten Spiele der Hauptrunde anschaut, kann man dem nur beipflichten, wo man sich in der Tabelle von Position Vier auf Sieben hat durchreichen lassen mit teilweise blutleeren und mutlosen Auftritten. Durch dieses schwache Finale hatte man sich selbst die Tilburg Trappers zugelost und in den Spielen, trotz großem Kampf und Willen, den Kürzeren gezogen.

 

Das Personalkarussell


Die Sommerpause war gezeichnet von den Verlusten vieler Leistungsträger, so konnte oder wollte man Säulen wie, Hungerecker (Kassel Huskies), Igor Bacek (Halle Saale Bulls), Jimmy Hertel (Lausitzer Füchse) und Andy Morczinietz (Wedemark Scorpions) nicht halten. Gerade letzterer  tat durch seine Präsenz auf und neben dem Eis besonders weh, da Morczinietz die Identifikationsfigur der Oberliga-Ära der Hannover Scorpions ist. Nach vereinsinternen Problemen schloss sich die 75 den Nachbarn aus der Wedemark an. Auch das endgültige Karriereende von Jan Hemmes mussten die Hannoveraner verkraften, der sich nun auf die Zukunft und die Karriere nach dem Eishockey konzentriert. Hemmes und Morczinietz waren Leitbilder mit Führungsqualitäten, die mit Routine auch in unübersichtlichen Momenten Ruhe ausstrahlten.

 

Dennoch ist man auch durchaus stolz auf die Abgänge, da weiterhin Spieler in höhere Ligen gezogen wurden und die Scorpions dem Ruf der „Talentschmiede“ gerecht werden. Neben den oben genannten Spielern verließen die Scorpions ebenfalls, A.Carpenter (Ziel unbekannt), J. Keller (Wedemark), F. Richardt (Vertrag ausgelaufen), A. Barrein (Black Dragons Erfurt), Y. Mund (Schwenningen), M. Deichstetter (P.Berlin), D. Korff (Wedemark).

 

(Foto Hannover Scorpions)

 

Trainer weg – Team weg – Was nun?

 

Oberste Priorität hatte jetzt die Suche auf der Trainerposition und die des sportlichen Leiters, da Marco Stichnoth mehr aus dem Hintergrund agieren möchte. Diese zwei Stellen wurden mit Tomas Martinec und Andrej Strakhov besetzt. Ersterer zählt für mich als Star der Mannschaft. Martinec selbst ein erfahrener DEL-Spieler, welcher eine starke Strahlkraft und Aura auf das Team hat. Ein Trainer, der für eine harte Gangart und den Hang zur absoluten Disziplin und körperlichen Fitness bekannt ist. Genau das, was in der letzten Saison ein wenig gefehlt hatte. Man kann Marco Stichnoth und dem Verein zu dieser Personalie absolut beglückwünschen, so wurde die Vorbereitung so früh angefangen wie noch nie.  Man hielt früh Schusstraining und Fitnesstraining im Kreise der Mannschaft ab. Ebenfalls war das 5-tägige Trainingslager in Langenhagen eine Neuheit, wo Coach Martinec seine Spieler erstmals intensiv auf dem Eis begutachten konnte.

 

Der „smarte“ Mann an Martinec´s Seite ist Andrej Strakhov, welcher sich um das Transfernetzwerk kümmert und ein Bindeglied zwischen der Mannschaft und dem Trainer darstellt. Der 37-jährige Strakhov stand letzte Saison selbst noch auf dem Eis in der DEL 2 bei den Starbulls aus Rosenheim und hat rund 300 DEL Spiele in seiner Vita stehen.

 

In Hannover angekommen, trafen Martinec und Strakhov auf ein bestehendes Gefüge aus 10 Spielern. Dieses Gefüge wurde mit der neuen Philosophie von den Scorpions ergänzt, indem man vermehrt auf junge Talente aus den Nachwuchsligen setzt. So wurden mit Josef Lala, Daniel Reichert und Dennis Wengrzik drei Spieler verpflichtet, die unter 20 sind. Doch damit war die Verjüngungskur nicht abgeschlossen. Mit Tim Dreschmann, Vojtech Suchomer und Maximilian Schaludek sind drei Spieler aus dem Baujahr 1994 oder jünger hinzugekommen.

 

Aber auch auf „alt bewährtes“ wurde gesetzt, so holte man Justin Spenke nach seiner einjährigen Liaison aus der Wedemark  und Sebastian „Uri“ Steller  von den Celle Oilers zurück in Richtung Langenhagen.

 

Grade auf Justin Spenke ruhen die Defensiv-Hoffnungen, so überzeugte er stets mit guter Defensivarbeit, harten Checks und ordentlichen Schüssen.

 

Auf der Torwartposition musste man sich auch komplett neu erfinden, da das vorjährige Duo Korff/Hertel  den Verein verlassen hat. Doch auch da hat das Management richtig ordentlich gearbeitet und Christoph Mathis aus Freiburg loseisen können, der schon in seinen zwei Einsätzen sensationell starke Leistungen zeigen konnte. Immer mit einem Lächeln im Gesicht konnte Mathis Ruhe ausstrahlen und die gegnerischen Spieler zur Verzweiflung bringen. Auch sein Back-Up, der junge Josef Lala,  zeigte gute Leistungen und unterstrich das gute Scouting der Scorpions.

 

Aktuell befinden sich zwei Try-Out Spieler bei den Hannover Scorpions, mit Travis Fulton aus Kanada und Jakub Sramek aus Tschechien hat man zwei potenzielle Nachfolger für die großen Fußstapfen von Igor Bacek. Beide wussten bereits zu überzeugen in den Testspielen gegen die Wedemark Scorpions und die Hamburg Crocodiles. Es bleibt abzuwarten, wer auch zukünftig den Dress der Scorpions tragen wird.

 



 

All Eyes on – Eine Kaderprognose

 

Viele Fans zeigten sich ungeduldig und erwarteten einen „Knaller“-Transfer, diesen haben Strakhov und Co. durchaus getätigt, nur wurden diese Spieler nicht direkt wahrgenommen als solche. Die Fans haben immer wieder die Namen Ciernik, Reiss und Niddery auf den Lippen gehabt, jedoch vergebens.

 

Einer der Überraschungen kann der junge Daniel Reichert werden, welcher aus dem Nachwuchs der Düsseldorfer EG den Weg an die Leine gefunden hat. Der 19-jährige Reichert ist für sein Alter mit einer hohen Spielintelligenz ausgestattet und hat immer einen frechen Trick auf Lager. Schnelligkeit und Technik machen ihn zu einem dauerhaften Unruheherd.

 

Als weitere spannende Personalie wird sich Vojtech Suchomer zeigen, der von Piranhas aus Rostock verpflichtet wurde. Suchomer ist ein läuferisch starker Verteidiger, der harte Checks fährt und ein gutes Auge für den Spielaufbau besitzt.

 

Christoph Koziol ist das große Fragezeichen in den Reihen der Hannover Scorpions. Er muss diese Saison abliefern. Als große Verpflichtung letztes Jahr für drei Jahre vom Lokalrivalen Hannover Indians geholt worden, blieb aufgrund von Verletzungen und durchwachsenen Leistungen hinter den Erwartungen zurück, kann dieses Jahr aber eine tragende Rolle spielen.

 

Mit Christoph Mathis konnten die Scorpions die Torhüterposition sehr stark besetzen, der Ur-Freiburger wird diese Saison eine tragende Rolle spielen. Nach Elf Jahren in Freiburg konnten die Hannover Scorpions ihn aus dem Breisgau holen. Mathis ist für seine Ruhe und Souveränität bekannt, so verhalf er in der Saison 2014/15 dem EHC Freiburg als Stammtorhüter zum Aufstieg in die DEL 2.

 

(Foto Hannover Scorpions)

 

Saisonprognose


Die Oberligasaison 2016/17 wird eine spannende Spielzeit werden, so spricht man von den Scorpions meistens von einer Wundertüte. Man wird sehen, ob das Prinzip „Jugend forscht“ in Kombination mit dem neuen leitenden Umfeld aufgeht, oder ob man ins graue Mittelmaß verfällt. Ich sehe die Stärke der  Hannover Scorpions eindeutig im ausgeglichenen Kader und dem Mannschaftsgeist, einige Leader werden sich hervorheben und das Team leiten.

 

Die gestandenen Spieler wie Lupzig, Blank, Thomson oder Koziol werden sich den jungen Spielern annehmen und sie führen. Die Hannover Scorpions gehören für mich in die Tabellenregion zwischen dem Vierten und dem Siebten Platz und würden somit in die Play-Offs einziehen. Cheftrainer Martinec wird die Truppe im Griff haben und sie zu einer starken Einheit formen.

 


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