Ein Pokal, ein neuer Pelz und Spenden für die DKMS - es wurde viel geboten und gegeben beim 6:2 (3:0/1:1/2:1) gegen die Stechmücken

(Oberliga-Duisburg) Die Meisterschaft in der DEB Oberliga-Nord tüteten die Füchse mit 101 Punkten auf der Habenseite und somit uneinholbar vor den Verfolgern bereits am vergangenen Freitag beim Auswärtsspiel in der Hauptstadt gegen FASS Berlin mit 7:2 (4:0/2:0/1:2) ein. Den Meisterpokal erhielt die Mannschaft unter der sportlichen Leitung von Coach McCutcheon und Teamchef Nethery vor 2203 Zuschauern in der Scania-Arena vor dem heutigen Revierderby gegen die Moskitos aus Essen und somit ganze drei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde aus den Händen von Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link und Bürgermeister Manfred Osenger, die die Trophäe an den Mannschaftskapitän der Füchse, Markus Schmidt, überreichten. Die Stadtoberhäupter durften sich über diesen, bei den sonst sehr rar gewordenen sportlichen Erfolgen und positiven Schlagzeilen ihrer Stadt freuen, die aktuell nur mit Auftritten im Samstagabend Trivialprogramm eines Privatsenders von sich reden macht.

 

Feiert denn sonst noch wer mit? Die Meisterschaft ist alleine aufgrund des hochkarätigen Line-Ups der DEB Oberliga-Nord ein großer Erfolg und mehr als verdient, stand aber nie als primäres Saisonziel zur Debatte. So drängt sich der Eindruck auf, dass kaum jemand das Etappenziel Meisterschaft wirklich feiern möchte, vor allem nicht Team und sportliche Leitung. Sagen wir also besser, das Sekundärziel PlayOff-Heimrecht wurde in Angriff genommen und erfolgreich nach Duisburg geholt. Dafür gab es artigen Applaus und den einen oder anderen anerkennenden Händedruck, aber kaum wahrnehmbare euphorische Muskeltraktionen in den Gesichtspartien der Eisprotagonisten. Wer dahinter nun Arroganz vermutet oder gar unterstellt, dem sei guten Gewissens versichert, dass er sich auf dem sprichwörtlichen Holzweg befindet. Das Damoklesschwert des Primärziels - der Aufstieg in die DEL2, hängt nämlich nun wieder unübersehbar und frisch entstaubt unter dem Hallendach der Duisburger Scania-Arena und wirft bereits seine langen Schatten auf die anstehenden Best of 5 Serien voraus. Der Stachel saß nach dem nervenaufreibendem PlayOff Finale im Breisgau und der 1:0 Niederlage im letzten Spiel gegen Freiburg tief im Fleisch der Füchse. Erwartungsgemäß wurde der Leitsatz für die neue Saison mit ‚Jetzt erst recht!‘ proklamiert. Wie sich die erneute PlayOff Situation auf die Spieler auswirken wird, ob sie dem nicht weniger gewordenen Druck des sportlichen Erfolges standhalten und den Kopf frei halten können wird sich in den nächsten Wochen zeigen.


Man muss zwar kein Verfechter des Aberglaubens sein, aber wenn schon der Meisterpokal nicht durch die Hände der Spieler ging, die Rasierer bei den meisten Kufencracks nun im Badezimmerschrank eingeschlossen werden, dann sollten alle wenigstens einmal mit Füchse Maskottchen ‚Manni‘ kuscheln, der beim heutigen Heimspiel mit seinem neuem Plüsch aufwartete und das Eis sowie das Herz der Fans im Rund der Eisarena zum Schmelzen brachte - rechtzeitig zu den PlayOffs und hoffentlich als ein gutes Omen! Aber auch hinter der Bande war eine Menge los. Ein mobiler Stand der DKMS war vor Ort, der informierte und zur Registrierung einlud. Die Mannschaft des EV Duisburg legte bereits vor und viele Zuschauer legten, ganz nach dem Motto ‚Wir besiegen den Blutkrebs!‘, nach - eine schöne Aktion! So haben vielleicht auch einige an Blutkrebs erkrankte noch die Chance die PlayOffs zu erreichen und letzten Endes doch noch als Sieger vom Platz zu gehen. Und wer als Eishockeyfan die DKMS weiter unterstützen möchte, der hat die Möglichkeit eine DEL Goalie-Maske zu ersteigern. Alle Infos dazu gibt es hier.


Ja, und es wurde heute auch noch Eishockey gespielt und jeder in der Eisstätte an der Duisburger Wedau hofft selbstredend das sich in den noch verbleibenden Ligaspielen kein Spieler mehr verletzt und zum Zuschauen auf die Tribüne verdammt wird. Zwar sind die Duisburger personell top aufgestellt, doch wäre ein Ausfall trotz allem eine verdammt bittere Pille, die im Aufstiegskampf durchaus schwer verdaulich sein könnte. Heute Abend summten dann auch noch ausgerechnet und einmal mehr die Moskitos über Duisburger Eis, die neben dem aktuellen Tabellenplatz in der Oberliga-Nord auch in der Fair-Play Statistik vor diesem Spieltag mit satten 621 Strafminuten und Platz 20 unter der sportlichen Leitung von Coach Gentges ebenfalls nur einen abgeschlagenen Platz belegen - wären da mal nur nicht die Trappers, oder? Die Füchse hingegen mit nur 421 Strafminuten auf Platz 1 ebenfalls meisterlich. Aber gerade Derbys ziehen die non-verbale Kommunikation und viele Nickeligkeiten magisch an, die nicht selten mehr als nur den Besuch der Zahnfee provozieren.



In dieser Saison trafen die Füchse bereits zweimal auf die Stechmücken und beide Partien gingen bei bisher nur fünf eigenen Niederlagen der Duisburger gegen eine Essener Mannschaft, deren Anspruch kaum ‚Nichtabstieg‘ lauten durfte, auch wenn dies von vielen, vor allem nach der abgewendeten Insolvenz, anders gesehen wird, verloren. Man darf die Moskitos auch gut und gerne als Angstgegner der Duisburger Eisflitzer bezeichnen, denn einen dauerhaft wirksamen Anti-Mücken-Spray hat der EVD bisher noch nicht gefunden und so ist man sicherlich auch nicht unglücklich darüber in den PlayOffs eben nicht auf die Jungs vom Westbahnhof zu treffen. In einem für den Tabellenstand nicht mehr entscheidendem Spiel ließen die Füchse heute aber nichts anbrennen, spielten im ersten Drittel wahrhaft meisterlich, führten die Moskitos zeitweise gar vor und gingen mehr als verdient mit 3:0 in Führung. Das zweite Drittel etwas zerfahrener. Zudem nahmen die bereits angesprochenen Nickeligkeiten auf beiden Seiten zu. Die Duisburger erhielten im zweiten Drittel zudem einen Penalty, den Chad Niddery eiskalt gegen Goalie Schroers verwandelte (40.). Die Duisburger abermals stark im Unterzahlspiel, dass die Essener selbst bei doppelter Unterzahl kaum zu nutzen wussten. Erst zum Ende des letzten Drittels kam wieder ein wenig Ordnung ins Spiel, die Füchse zogen an, spielten wieder konzentrierter und versetzten den Moskitos den Todesstich.

 

Tore Duisburg: Niddery (2), Grözinger, Kunce, Ziolkowski, Huebscher

Tore Essen: Niederberger, Bires

Strafminuten: Duisburg 26, Essen 12

 

 


 

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