(Oberliga-Duisburg)
Mit welcher Erwartung geht man in ein Spiel, in dem der Erste der DEB Oberliga-Nord gegen den Letzten der Tabelle auf heimischem Eis antritt? Da stellt sich normalerweise doch nur die Frage nach der Höhe des Ergebnisses und selten die Frage nach der Chance auf einen Punkt oder gar einen Sieg des Underdogs, der lediglich in der Fair-Play Statistik oben mitspielt.
Das Hinspiel im Eisland Tramsen gewannen die Füchse im November mit 7:1 gegen die Krokodile und auch heute hatten die langköpfigen Reptilien an der Duisburger Wedau erwartungsgemäß nicht den Hauch einer Chance. Man kann sogar von kompletter Häutung sprechen und sollte sich ernsthaft die Frage stellen, ob die Oberliga eine gute Entscheidung für die Hanseaten war. Zwar sind die Hamburger mit nur zwei Reihen und einem gelernten Verteidiger nach Duisburg gereist - ähnlich sah es auch schon beim 0:14 in Tilburg aus, aber das darf nicht stets und ständig für nicht Liga taugliche Leistungen herhalten. Hobbymannschaften gehören hier einfach nicht hin, auch nicht in die Oberliga und selbst gegen unterklassige Gegner hätten die Crocodiles wahrscheinlich hart zu kämpfen. Munteres Tontaubenschiessen also im Fuchsbau - jeder darf mal, gerne auch mehrmals und das Ergebnis hätte in der Tat noch höher zu Lasten der Hamburger ausfallen können. Der einzige, der an diesem Abend in der Scania-Arena wirklich ins Schwitzen kam war Stadionsprecher Danny Pabst, der mit seinen Ansagen kaum nach kam und fast bei jeder Durchsage durch den erneuten Torjubel der 1400 Fans unterbrochen wurde - alleine 11 Mal im zweiten Drittel. Unter dem Strich bleibt für die in allen Belangen überforderten Crocodiles, bei denen die 60 Eisminuten abermals wenig mit der Sportart Eishockey zu tun hatten, ein weiterer kostspieliger Ausflug in der Oberliga stehen. Die Füchse sammelten mehr als locker 3 Punkte ein, polierten die Tordifferenz ordentlich auf und sind weiter auf dem Weg zum Minimalziel Meisterschaft.
Aber bleiben wir ehrlich - wollen wir so ein Schlachtfest sehen? Für die angereisten Spieler tut es mir sehr leid - vor allem deshalb sollte die Vereinsführung der Crocodiles ihr Handeln einmal ernsthaft überdenken.
Tore Duisburg: Beck, Hübscher (2), Ziolkowski, Tepper (2), Niddery (5), Joly (4), Grözinger (2), Taraschweski, Koziol, Kunce
Strafzeiten: Füchse 6 +10 (Bettahar), Crocodiles 12 +10 (Ceijka)