(DEL2-Kassel) Kassel gegen Landshut – dieses Duell gab es in der Kasseler Eissporthalle zuletzt am 25. April des Jahres 2008. Damals machten die Huskies in einem dramatischen Spiel den Aufstieg in die DEL klar. Während die Schlittenhunde vor sechs Jahren noch als Favorit in die Partie gingen, haben sich die Vorzeichen nun gewendet. Auch wenn sich beide Teams derzeit tabellarisch quasi auf Augenhöhe bewegen, zählt der EVL zu den heißen Meisterschaftsanwärtern. Gästetrainer Andreas Brockmann konnte heute erstmals auf vier Blöcke setzen, vor allem Dank der Förderlizenz-Hilfe aus Ingolstadt. Torhüter Marco Eisenhut und Verteidiger Fabio Wagner verstärkten die Landshuter, für Stammtorhüter Pasi Häkinen blieb als überzähliger Ausländer nur ein Tribünenplatz.

 

Huskies-Trainer Rico Rossi konnte erneut personell aus den Vollen schöpfen und vier Reihen aufbieten.

 

In einem Auftakt mit kaum Spielunterbrechungen erarbeiteten sich die Huskies ein leichtes optisches Übergewicht, wenngleich Kyle Doyle nach gut drei Minuten die größte Chance der ersten zwölf Minuten vergab. In Überzahl konnte John Zeiler aus kurzer Distanz die beste Huskies-Möglichkeit nach schöner Kombination über Collins und Carciola nicht nutzen. Zwei Minuten vor der Pause hatten die Schlittenhunde dann Glück, als ein abgefälschter Staubitz-Schuss nur knapp am Pfosten vorbeiging – Mika Järvinen wäre auf verlorenem Posten gewesen.

 

Auch im Mittelabschnitt dominierten die Abwehrreihen beider Teams das Spiel und ließen kaum Torchancen zu. Für Aufregung sorgte stattdessen eine Szene in der 35. Spielminute. Bei einem Ausflug aus dem Torraum stieß Huskies-Torhüter Järvinen mit EVL-Verteidiger Andreas Gawlik zusammen, kam ins straucheln und blieb verletzt auf dem Eis liegen. Nur mit Hilfe einer Trage konnte der Finne vom Eis geführt werden und konnte nicht weiterspielen, Kai Kristian hütete fortan das Huskies-Tor. Knapp zwei Minuten später hatten die Huskies erneut großes Pech. Adriano Carciola wurde schön von John Zeiler freigespielt, scheiterte bei seinem Versuch aber am Innenpfosten. So ging es torlos ins letzte Drittel.

 



 

 

Dort schockten die Gäste aus Niederbayern die Huskies zunächst. Erst 36 Sekunden waren absolviert, als EVL-Kapitän Cody Thornton einen von der Bande zurückprallenden Puck am schnellsten verwertete und zum 0:1 über die Linie drückte. Die Schlittenhunde antworteten aber umgehend, Morrison, Klinge und Carciola sorgten dafür, dass der gute EVL-Torhüter Eisenhut alle Hände voll zu tun hatte. Jedoch behielt der junge Schlussmann stets die Ruhe und vereitelte auch gute Einschussmöglichkeiten von Bergmann und Klinge (48. und 49.) – die Hoffnung auf den Ausgleich schwand mit jeder Minute.

 

Fünf Minuten vor der Schlusssirene konnten die Schlittenhunde aber endlich auf das notwendige Chancenglück zählen. Nachdem John Zeiler noch im Gewühl hängen blieb, landete die Scheibe auf der Rückhand von Mike Collins, der nicht lange fackelte und per Rückhand aus kurzer Distanz den verdienten Ausgleich erzielte.

 

Nun waren die Huskies voll da, wollten Mehr und bekamen Mehr. Noch in der gleichen Spielminute zog Oldie Sven Valenti einfach mal von der blauen Linie ab, der Puck ging an Freund und Feind vorbei in die Maschen. Die Huskies hatten das Spiel gedreht und überstanden mit großem kämpferischen Einsatz sowie etwas Glück, als Staubitz am Pfosten scheiterte, auch eine erneute Unterzahlphase. Bis zur Schlusssirene ließ Kai Kristian keinen Puck mehr passieren und sicherte den knappen, aber verdienten 2:1-Erfolg über Landshut.

 

Nach Spielende verkündete Hallensprecher Sven Breiter die frohe Nachricht, dass Mika Järvinen von seiner Ausstiegsmöglichkeit keinen Gebrauch macht und weiterhin ein Husky bleibt. Wann er wieder ins Spielgeschehen eingreifen kann, wird sich zeigen, nach dem die genaue Diagnose feststeht.

 

 


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