(NHL-News) Am Neujahrstag trafen, bei der achten Austragung des NHL Winter Classic, die Original-Six-Teams Boston Bruins und Montreal Canadians aufeinander. Beide Teams verbindet eine langjährige Rivalität. Das erste Duell fand erstmalig bereits 1924 statt. Zusätzliche Brisanz erhielt das Duell dadurch, dass der Sieger die Tabellenführung in der Atlantic Divison übernehmen konnte. Das Freiluft-Spektakel wurde in Foxborough im Gillette Stadium der New England Patriots ausgetragen.
Für die Bruins, die als Gastgeber fungierten, war es bereits das zweite Winter Classic. Die Montreal Canadians durften erstmals teilnehmen. Boston musste auf die Verletzten David Krejci, Chris Kelly und Joonas Kemppainen verzichten. Zudem durfte Brad Marchand (bester Torschütze seines Teams mit 15 Toren) nach seiner drei Spiele Sperre nicht eingesetzt werden. Die Montreal Canadians mussten weiterhin auf Starting-Goalie Carey Price und Verteidiger Tom Gilbert verzichten. Beide sind derzeit verletzt.
Vor 67.436 Zuschauern standen die Vorzeichen für das Team aus Kanada schlecht. Lediglich zwei der letzten zehn Spiele konnte man für sich entscheiden. Dennoch erwischten die Canadians den besseren Start. Gerade einmal 1 Minute und 14 Sekunden waren gespielt, als Desharnais ein Bully rechts vor Tuukka Rask gewann. Der Puck kam zu Alexei Emelin, der passte weiter zu Dale Weise und dieser zog direkt ab. Rask konnte den Schuss lediglich abprallen lassen, so dass David Desharnais keine Mühe hatte den Rebound aus der Luft zu pflücken und zum 1:0 einzuschieben. Nach 5 Minuten und 20 Sekunden erhielt Maxime Talbot eine 2 Minuten Strafe; die Canadians konnten das Powerplay jedoch nicht nutzen. 11 Minuten und 18 Sekunden verblieben im ersten Drittel, als es zu einem Handgemenge zwischen Torey Krug und David Desharnais kam. Beide Spieler erhielten anschließend 2+2 Strafminuten. Nach gespielten 18 Minuten und 27 Sekunden erhielt Adam McQuaid eine 2 Minuten Strafe wegen Spielverzögerung. Die anschließende Überzahl konnte das Team aus Kanada bis zum Drittelende nicht ausnutzen. Mit einer verdienten 1:0 Führung gingen die Canadians in die erste Drittelpause. Die Kanadier waren das aktivere und zielstrebigere Team.
(Foto Patrick McDermott/NHLI)
Mit einer 28-sekündigen Unterzahl für die Boston Bruins, starteten beide Teams in das zweite Drittel. Doch auch das zweite Powerplay konnten die Kanadier nicht nutzen. Erneut kam Montreal besser aus der Kabine und erhöhte auf 2:0. Zwei Minuten waren gespielt, als die Scheibe tief ins Bostoner Drittel gespielt wurde. Den anschließenden Kampf an der Bande gewannen die Canadians und über Umwege kam die Scheibe zu Paul Byron, der Tuukka Rask aus kürzester Distanz überwinden konnte. Die Vorlagen zum Tor kamen von Brian Flynn und Mark Barberio. 51 Sekunden später erhielt Kevan Miller eine Strafe wegen Crosschecks und Montreal bekam die dritte Powerplay Situation. Ein Tor konnten die Kanadier, auch aufgrund der guten Unterzahl der Bruins, erneut nicht erzielen. Montreal erhöhte den Druck anschließend, Boston konnte sich nur selten befreien. Insgesamt 26 Minuten und 43 Sekunden waren gespielt als Lars Eller für 2 Minuten (Haken) auf die Strafbank musste. Die Bruins kamen zu Ihrem ersten Powerplay, konnten dieses jedoch nicht nutzen. Montreals Torhüter Mike Condon war der erhoffte Rückhalt seines Teams. 9 Minuten und 19 Sekunden verblieben im zweiten Drittel auf der Uhr, als Nathan Beaulieu wegen Haltens für zwei Minuten auf die Strafbank verwiesen wurde. Erneut ergab sich die Chance für die Bruins sich im Spiel zurück zu melden, doch Mike Condon wusste dies mit einigen Saves zu verhindern. Obwohl man kein Tor erzielen konnte, war Boston nun besser im Spiel. Zwingende Torchancen für die Bruins blieben dennoch Mangelware. 2 Minuten und 40 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels, erhöhte Brandon Gallagher, in Baseballmanier, nach traumhaftem Zusammenspiel von Max Pacioretty und Tomas Plekanec auf 3:0. 30 Sekunden vor Drittelende erhielt Tomas Plekanec eine 2 Minuten Strafe wegen Spielverzögerung. Im anschließenden Powerplay zeigte Mike Condon erneut seine Klasse als er ein nahezu sicheres Tor von Ryan Spooner mit einem „Big Save“ verhinderte. Mit einer 3:0 Führung für die Montreal Canadiens ging es in die zweite Drittelpause. Das Team aus Kanada war über 40 Minuten das eindeutig bessere Team.
Das letzte Drittel startete mit einer Überzahl für die Boston Bruins, doch auch das dritte Powerplay blieb ungenutzt. Dennoch erwischte dieses Mal das Team aus Boston den besseren Start in das Drittel. 43 Minuten und 54 Sekunden waren gespielt, als Ryan Spooner den Puck zu Adam McQuaid spielte, dieser von der blauen Linie abzog und Matt Belesky den Schuss unhaltbar ins Tor abfälschte. Die Bruins konnten auf 1:3 verkürzen und hatten sowohl sich, als auch das Publikum zurück ins Spiel gebracht. Boston erhöhte anschließend den Druck und konnte sich einige gute Chancen erspielen. Belohnen konnten sie sich jedoch nicht für den Aufwand. Die Druckphase der Bruins sollte jedoch nur kurz Bestand haben. In der 49. Spielminute schickte Tomas Plekanec, durch einen klugen Pass, Brendan Gallagher in eine 2 auf 1 Situation. Gallagher spielte einen perfekten Querpass auf den mitgelaufenen Max Pacioretty der auf 4:1 erhöhte. 30 Sekunden später fand sich erneut Maxime Talbot auf der Strafbank wieder. Die anschließende Überzahl Situation konnten die Canadiens aber erneut nicht ausnutzen. 1 Minute und 42 Sekunden vor Ende des Spiels kam es zu einem Faustkampf zwischen Jimmy Hayes und Lars Eller. Beide Spieler wurden vorzeitig in die Kabine geschickt. Zehn Sekunden später nutzte Paul Byron einen verunglückten Abwehrversuch von Rask zum 5:1 Endstand.
Boston hatte über 60 Minuten enorme Probleme mit der Geschwindigkeit der Canadiens. Weiterhin hatten die Amerikaner große Probleme beim Spielaufbau, explizit beim ersten Pass der Verteidiger. Den Unterschied auf Seiten der Canadiens machte die erste Reihe um Gallagher, Plekanec und Pacioretty. Jeder Spieler dieser Angriffsreihe konnte 2 Punkte erzielen. Montreal belohnte sich für eine starke und souveräne Vorstellung und führt somit die Atlantic Division an.
Im Rahmen des diesjährigen NHL Winter Classic Game fand in der Silvesternacht, das dazugehörige Alumni Game statt. Im Gillette Stadium trafen die Boston Bruins auf die Montreal Canadians. 48 Legenden standen auf dem Eis. 23 ehemalige Eishockeycracks auf Seiten der Boston Bruins, 25 auf Seiten der Montreal Canadians. Im Kader der Bruins stand auch Bundestrainer Marco Sturm, ihm gelangen ein Tor und ein Assist beim 5:4 Sieg der Bruins nach Penalty Shootout. Zum MVP wurde Mark Recchi (Boston Bruins) gewählt. Er erzielte zwei Tore selbst und bereitete das Tor von Marco Sturm mit einem schönen Assist vor.
Statistiken zum Winter Classic Game:
Boston Aufstellung – Angriff:
Boston Aufstellung – Verteidigung:
Starting Goalie: Tuukka Rask (Jonas Gustavsson)
Montreal Aufstellung – Angriff:
Montreal Aufstellung – Verteidigung:
Starting Goalie: Mike Condon (Ben Scrivens)
Spielstatistiken:
Schüsse: Boston 28 – Montreal 30
Bullys: Boston 36 – Montreal 42
Torchanchen: Boston 9 – Montreal 12
Checks: Boston 29 – Montreal 18
Powerplays: Boston 0/3 – Montreal 0/4
Strafen: Boston 14 Minuten – Montreal 12 Minuten
Tore: 0:1 (1:14) Desharnais (Weise, Emelin), 0:2 (22:00) Byron (Flynn, Barberio), 0:3 (37:20) Gallagher (Pacioretty, Plekanec), 1:3 (43:54) Beleskey (McQuaid, Spooner), 1:4 (48:49) Pacioretty (Gallagher, Plekanec), 1:5 (58:28) Byron (Subban, Beaulieu)
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