(DEL-Düsseldorf) nach sieben an einem Sonntag im noch dunklen Düsseldorf: Eine plötzliche Polizeikontrolle hält den Schreiber-Trupp auf dem Weg nach Berlin an und auf. Auch wenn das erstmal kein gutes Vorzeichen ist, kommt man doch ohne weitere Zwischenfälle (in Berlin weiß man ja nie so genau) in Friedrichshain an.
Begrüßt wird die DEG, ganz als ob die Berliner sich besonders auf die Jungen Wilden vorbereitet hätten, von mehr rutschenden als fahrenden Bambinis vor dem ersten Bully. Im Sturm beginnen heute Martinsen, Olimb und Bostrom, in der Verteidigung Paris und Klingsporn, im Tor Bobby Goepfert.
In den ersten Sekunden ist das Spiel eher ausgeglichen, bis die DEG nach nicht mal zwei gespielten Minuten dank einer Strafe gegen Berlins Haase die erste Überzahl bekommt. Berlin hat dann aber gleich zwei Großchancen, die DEG leider keine einzige. Und direkt im Anschluss der nächste Berliner Spieler auf die Strafbank. Das sonst so starke Überzahlspiel der Rot-Gelben ist jedoch auch jetzt nicht mal in Ansätzen erkennbar. In der achten Spielminute dann eine Strafe für Olimb, die von den Berlinern aber weitestgehend ungenutzt bleibt. Bis in der 14. Spielminute der wirklich hässlichste Torjingle der Liga ertönt: Matt Foy trifft auf Vorarbeit von eben jenem Henry Haase für Berlin zum 1:0. Und dank Überzahl (Martinsen sitzt zwei Minuten wegen Haltens) trifft der amtierende Meister nach 17:46 auch direkt zum 2. Mal. Talbot auf Olver, der zu Tallackson, Tor. 2:0. Torjingle.
Frech, spritzig und geradezu mutig kommt die DEG zum zweiten Drittel aufs Eis. Olimb und Co. drängen die Berliner jetzt in ihr Drittel, kreisen vor dem Tor und drumherum. Zählbares kommt leider nicht dabei herum. Martinsen nach 24:30 mit dem ersten ernst zu nehmenden DEG-Torschuss. Die DEG kann jetzt richtig mithalten. Das Spiel findet hauptsächlich vor dem Kasten von Rob Zepp statt. Und das sogar noch, als Niki Mondt in der 26. Minute vom Eis fliegt. Nach Minute 30 erhöhen die Berliner den Druck aber wieder mächtig. Nur dank eines wachen Bobby Goepfert und eines reaktionsschnellen Drew Paris, der den Puck mit dem Schläger einfach mal aus der Luft wieder Richtung blaue Linie hämmert, bleibt es zunächst bei dem Ergebnis. Vier Minuten vor Schluss des Mittelabschnitts (Martinsen draußen) kassiert Kapitän Ashton Rome dann eine 2 + 10 Minutenstrafe wegen eines Checks gegen Kopf und Nacken. Die doppelte Unterzahl übersteht das Team von Christian Brittig zwar, fängt sich aber direkt im Anschluss (38. Minute) durch den Berliner Bell das dritte Tor dieses Nachmittags.
Ohne große Gegenwehr und damit relativ kopf- und konzeptlos wuselt Rot-Gelb im letzten Drittel zunächst über das Eis. Natürlich kommt es, wie es kommen muss: Der wunderbare Torjingle ertönt zum vierten Mal an diesem Tag. Jimmy Sharrow mit Vorarbeit von Kapitän Rankel erhöht zum 4:0 der Hausherren. Ein Olimb-Lattentreffer kann das Ergebnis nicht ändern, dafür aber ein schöner Bostrom-Treffer (48:46)! 4:1! Wie ausgewechselt gibt es ab diesem Zeitpunkt doch noch einige (Olimb-)Chancen, Kopf und Konzept kehren in den letzten Minuten zurück. Die kleinen, individuellen Fehler überwiegen aber, das Momentum fehlt. Es bleibt beim 4:1 (2:0, 1:0, 1:1). Zum Glück.
Es folgt die Olympiapause. Vielleicht ganz gut so. Dann Auswärtsspiele in Schwenningen und Straubing.
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