Nürnberg schlägt Köln mit 7 zu 4 – Schmölz mit 4 Punkte Spiel

 

PENNY-DEL (Nürnberg/HG)  In der Arena Nürnberger Versicherung empfingen die Ice Tigers zum richtungsweisenden Match um die hart umkämpften Playoff Plätze die zuletzt arg schwächelnden Kölner Haie, die nur ein mageres Erfolgserlebnis aus den letzten zehn Begegnungen aufweisen konnten. Nürnbergs kleine Serie von drei Siegen in Folge riss am Freitag in Wolfsburg, doch heute sollten möglichst alle Zähler im Frankenland verbleiben, um den Anschluss an die Top 6 zu wahren. Es trafen heute die beiden Teams mit den meisten Strafzeiten aufeinander.

Schließlich ließen die Ice Tigers den Kölner Haien keine Chance: Nürnberg schickte das Team von Krupp mit einem in der Höhe hochverdienten und deutlichen 7 zu 4 nach Hause. Ein bärenstarkes erstes Drittel war spielentscheidend und der ehemalige Kölner Schmölz freute sich über sein sehenswertes 4 Punkte Spiel.

  

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(Fotoquelle Birgit Eiblmaier)

 


Den Nürnberg Ice Tigers beabsichtigten ihre überwiegend positive Bilanz im Februar zu bestätigen und vor allem mit ihrer zuletzt gezeigten Heimstärke zu punkten. Das Team um Coach Rowe wollte seinen Platz in den Pre-Playoff Rängen weiter festigen und benötigte hierzu einen Sieg gegen die Haie. Auf ihren Kapitän Reimer mussten die Franken weiterhin verzichten, dafür erwies sich zuletzt Friedrich als eminent wertvoller Protagonist auf dem Eis.

 

Brown: I got really good line mates to help me scoring. All starts in the defense; if we do that and do the little things right, we will succeed. Now we have to battle through and get a final good push until the playoffs start. Climbing up as far as possible right now is our goal. It will be physical today but we need to set the tone in our building."

 

Die Kölner Haie befanden sich in den vergangenen Wochen auf steiler Talfahrt und das Team um Headcoach Uwe Krupp, der seinen Vertrag kürzlich vorzeitig verlängerte, musste schleunigst den Schalter umlegen, um aus dem unteren Tabellendrittel wieder heraus zu klettern und das drohende Abstiegsgespenst zu verbannen. Die bittere Pleite bei den Wild Wings wog schwer, denn man schaffte es nicht, dort für den angedachten Turnaround zu sorgen.

 

Pasco (Co-Trainer): Wir sind sehr fokussiert heute. Es ist ein starker Gegner heute. Es ist sehr frustrierend in letzter Zeit, aber wir haben zuletzt viele Chancen kreiert. Wir müssen mehr Druck und Scheiben vorm Tor entwickeln, dann fallen auch die Tore. Ein Mann vor das Tor zu platzieren, das wird wichtig sein. Die Disziplin war zuletzt ein Thema, das haben wir angesprochen. Unser Unterzahl ist seit der Pause besser geworden in den letzten 5 Spielen.”

 

Torreiches erstes Drittel mit klarer Nürnberger Führung

 

Bei den Hausherren unterstützte die Nürnberger Identifikationsfigur Reimer seine Farben hinter der Bande, ein netter Schachzug und zusätzlicher Support für die Franken.

 

Die ersten Minuten gab der Gast aus Köln den Ton auf dem Eis optisch an, bevor dann die Hausherren druckvoller agierten und Pogge unter Beschuss nahmen. Der stets mitspielende Kölner Goalie verursachte dann die erste Unterzahl für seine Mannen wegen Spielverzögerung. Es dauerte auch nicht lange, bis die Scheibe im Netz zappelte. Sheehy trug sich in der 7. Spielminute in die Torschützenliste ein, hatte aber ein wenig Glück, da der Unglücksrabe Pogge beinahe noch dran war mit seiner Fanghand.

 

Schon früh kochten die Emotionen hoch, denn für die Haie war es heute Abend schon ein Do or Die Game und das merkte man ihnen auch an. Nürnberg übte nun einen guten Druck auf das gegnerische Gehäuse aus und in der 11. Spielminute erhöhte Fox auf 2 zu 0, indem er geschickt seine Kelle in den Schuss hielt und für Pogge unhaltbar abfälschte. Nur 23 Sekunden danach markierte Sheehy seinen heutigen zweiten Treffer.

 

Mit diesem Doppelschlag war es Zeit für Krupp, die fällige Auszeit zu nehmen und seine Jungs neu zu justieren. Bisher war es eine glasklare Angelegenheit für die Gastgeber, die ein beeindruckendes Schussverhältnis von 10 zu 0 aufwiesen. Im ersten Powerplay der Gäste musste Treutle das erste Mal erst eingreifen und bei einer 5 auf 3 Konstellation brachte Matsumoto sein Team in der 14. Spielminute zum ersten Mal auf die Anzeigetafel. Pogges Übermut hätte fast Gefahr heraufbeschworen, doch in der 15. Spielminute stellte Friedrich mit seinem Shorthander den alten Abstand wieder her.

 

Was war nur mit den Kölnern los? Deren Verunsicherung war förmlich zu spüren. Vermutlich waren die Ausfälle von Moritz Müller und Ugbekile in der Verteidigung nicht so einfach zu kompensieren. Schließlich legten die Franken einen Traumstart hin und nahmen einen drei Tore Vorsprung mit in die Kabine. Köln haderte mit zu viel Leichtsinnsfehlern.

 

Sheehy: „It was a good period. Overall, we can be very happy. Last time we were kind of sloppy, but now we stick to our system and create more offense and chances.“

 

Uwe Krupp ließ zu Beginn des Mittelabschnitts seinen Goalie Pogge im Kasten. Was hatten die Haie nun anzubieten?

Ein Überzahlspiel stand jetzt an: Schussquote und Effizienz mussten unbedingt optimiert werden, daran haperte es zuletzt stark. Auch dieses Powerplay verpuffte wirkungslos für Köln, das danach etwas agiler unterwegs war. Die Haie wollten mit aller Macht wieder herankommen. Dazu sollte ihr nächstes Powerplay beitragen, doch das Passspiel ließ anfangs zu wünschen übrig, doch letztlich konnte Uvira vor dem Gehäuse zum zweiten Kölner Treffer abfälschen. 30 Minuten waren bis dahin gespielt.

 

War dies nun das Signal zur Aufholjagd? Oblinger setzte mit seinem ausgeprägten Körperspiel zumindest ein Zeichen, doch auch Nürnberg war physisch auf der Höhe. Köln schien nun im Spiel angekommen zu sein, denn ihr Offensivdrang wurde stetig stärker, der dann aufgrund einer gezogenen Strafe wieder unterbrochen wurde. Dies sollte sich rächen, denn die Nürnberger erzielten schon wieder ein Powerplaytor: McLeod hämmerte in der 36. Spielminute unhaltbar in den Winkel hinter Pogge zum fünften Tor für die Ice Tigers.

 

Dies war erneut ein Nackenschlag für die Gäste, die sich im zweiten Abschnitt deutlich gesteigert hatten, aber ihre numerische Überlegenheit zum Drittelende nicht nutzen konnten. Zu allem Unmut kassierte Olver eine weitere, unnötige Strafe und erwies seiner Mannschaft damit einen Bärendienst zum Auftakt des Schlussabschnitts. Zumindest beim Torschussverhältnis war es nun eine absolut ausgeglichene Partie.

 

Müller: „Wir sind aggressiver und schneller am Mann, das ist besser. Wir glauben noch dran, denn 3 Tore sind im Eishockey nicht unmöglich. Wir müssen mehr Druck ausüben und mehr Schüsse vor das Tor bringen.“

 

Nürnberg erstickt Kölner Hoffnung im Keim

 

Im letzten Abschnitt startete Nürnberg mit einem Powerplay. Gallionsfigur Reimer verbrachte einen sehr entspannten Coaching Job hinter der Bande. Marcel Müller auf Seiten der Kölner agierte heute sowohl in der Verteidigung als auch im Überzahlspiel. Nach einem guten Aufbauspiel brachte McIntyre mit seinem ersten Saisontor seine Farben in der 45. Spielminute wieder heran und es war noch genügend Zeit auf der Uhr.

 

Doch dann musste Edwards auf der Kühlbox Platz nehmen und das heute höchst effektive Powerplay der Franken schlug wieder zu: erneut lag der Puck im Netz hinter Pogge, doch der Videobeweis musste Klarheit bringen, was nicht lange dauerte. Auch dieser Treffer wurde viel zu einfach aus Sicht der Haie hergegeben. Bender war in der 46. Spielminute der jubelnde Torschütze. Schmölz assistierte dabei heute schon zum vierten Mal!

 

Unmittelbar danach musste Pogge die Scheibe zum siebten Mal aus seinem Kasten fischen, denn der Youngster Ustorf trug sich nun in die Torschützenliste ein; dem Papa wird es sicher gefallen haben auf der Tribüne. Die Kölner Haie nahmen einfach viel zu viele unnötige Strafen; mit dieser Disziplinlosigkeit war hier kein Preis zu gewinnen. Trotzdem probierten sie es auch in Unterzahl, was blieb ihnen auch anderes übrig! Dieser Mut zahlte sich aus, denn Uvira enteilte seinen Gegenspielern und verdiente sich seinen heutigen zweiten Treffer. Nun hatten auch die Gäste ihren Shorthander verbucht.

 

Die Hausherren verwalteten ihren Vorsprung geschickt und hielten die Haie weitgehend weg vom Slot. Letztlich fuhren die Ice Tigers einen ungefährdeten 7 zu 4 Heimsieg ein gegen effektivschwache Kölner Haie ein. Das Schussverhältnis von 14 zu 6 zugunsten der Gäste sprach Bände und verdeutlichte das Defizit der Rheinländer.

 

Schmölz: „Über 60 Minuten waren wir die klar bessere Mannschaft und haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore geschossen. Es war eine gute Antwort auf das Match in Wolfsburg. Wir haben von Anfang an ein gutes, schnelles Spiel von hinten raus gezeigt.”

 

Oblinger: „Es gibt keine Worte, aber wir glauben an die Mannschaft. Wir werden weiter ackern und uns da unten rauskämpfen. Es geht um die Kleinigkeiten, wir müssen weniger Fehler als die anderen machen und einen Weg finden, zu gewinnen. Offensiv war es besser aber hinten nicht gut genug. Wir müssen uns in mehreren Bereichen verbessern. Wir werden die Kurve kriegen und noch eine ordentliche Saison spielen.“

 

45. Spieltag, 27.02.2022

Nürnberg Ice Tigers– Kölner Haie 7:4 (4:1|1:1|2:2)

 

Tore:

1:0 |07| Sheehy (Schmölz, Welsh) PP1

2:0 |11| Fox (Stoa, Brown)

3:0 |11| Sheehy (Schmölz)

3:1 |14| Matsumoto (McIntyre, Edwards) PP2  

4:1 |15| Friedrich (Schmölz, Bender) SH1

4:2 |30| Uvira (Ferraro, McIntyre) PP1

5:2 |36| McLeod (Bender) PP1

5:3 |45| McIntyre (Zerressen, Ferraro)

6:3 |46| Bender (Schmölz, Sheehy) PP1

7:3 |47| Ustorf (Jahnke)

7:4 |53| Uvira (Uffing, Zerressen) SH1

 

1. Drittel Statistik:    15:3 Schüsse, 10:8 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:2

2. Drittel Statistik:     6:18 Schüsse, 12:10 gewonnene Bullys, Strafminuten: 6:4

3. Drittel Statistik:     6:14 Schüsse, 14:5 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:8

 

Haupt-Schiedsrichter:   Hoppe / Schrader

 

Zuschauer: 2.898

 

Aufstellung:

 

Nürnberg: Treutle; Welsh, Bender, Jahnke Ustorf, Friedrich, Parlett, Bodnarchuk, Schmölz, MacLeod, Sheehy, Weber, Mebus, Fox, Stoa, Brown, Pilu, Ribarik, Lobach.

 

Köln: Pogge; Edwards, Roach, Thuresson, McIntyre, Ferraro, Sennhenn, Sieloff, Uffing, Matsumoto, Barinka, Ma. Müller, Zerressen, Uvira, Olver, Kammerer, Glötzl, Oblinger, Sill, Dumont.

 


 

Aktuelle Tabelle 

 

 


 



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