(PENNY-DEL, Augsburg) (Hermann Graßl) Viertes Heimspiel in Folge: Am 40. Spieltag empfing Augsburg die Düsseldorfer EG zum ‚Do or Die Game‘, d.h. die Fuggerstädter mussten unbedingt nach 60 Minuten gewinnen, wollten sie ihre letzte Chance auf Platz 4 wahren und gleichzeitig auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Die DEG war auch zum Punkten verdammt und hatte wie Augsburg die letzten beiden Partien verloren. Dies war das erste Aufeinandertreffen, bevor es in drei Tagen das Rückspiel gab. Schließlich deklassierte Düsseldorf dank ihrer 3 Doppeltorschützen und eines souveränen Hane die Augsburger Panther hochverdient mit 7 zu 1 und hält Anschluss an die Playoff Plätze.
(Fotoquelle Dunja Dietrich)
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Augsburg hatte 2 Heimpleiten hintereinander zu verkraften und musste heute Abend die Rheinländer auf Distanz halten, um seine Minimalchance aufrechtzuerhalten. Ohne Viveiros aber mit Sezemsky, der im Powerplay seine Stärken ausspielen sollte, wollten die Panther dieses Unterfangen angehen. Moeser: „Meine Aufgaben als Manager: die Spieler einchecken, bevor sie in die Kabine kommen, Fieber messen, 2-3 mal testen, Statistiken führen, Gesundheitszustand kontrollieren, 2-3 Stunden für Corona investieren, alle Ergebnisse prüfen und die Informationen weiterleiten. Wir müssen heute gewinnen als auch bei der DEG sowie gegen Berlin. Wir müssen unsere Hausaufgaben zuerst machen. Düsseldorf wird bissig sein, wir brauchen 60 Minuten gutes Eishockey. “
Düsseldorf konnte aus den letzten 5 Spielen lediglich 2 Siege verbuchen und wollte punktemäßig wieder in die Top 4 aufrücken. Das torreiche aber letztlich nach Penalty Schießen verlorene Spiel im Frankenland war vom Team um Harold Kreis sicher verdaut, um mit frischem Elan die Festung bei den Schwaben einzunehmen. Fischbuch: „Im 2. Drittel hatten wir die ersten 4 Minuten verschlafen, deswegen wurde das Spiel verloren. Ich fühle mich in meiner 2. Heimat sehr wohl. Mit der Leistung geht es immer besser, unser Ziel ist definitiv die Playoff Teilnahme. Augsburg kämpft zuhause hart, wir müssen über 60 Minuten unsere Strategie, sprich eine überragende Teamleistung, durchziehen.“
Ebner: „Wir verbringen viel Zeit miteinander und lernen von den Mitspielern dazu. Wichtig ist, gut essen, viel trinken und viel schlafen, dann ist man bereit. Heute ist es für uns ein ‚Do or Die Spiel,' aber wir dürfen heute nicht verschlafen!“
Welch ein Auftakt für die Gäste: bereits nach 13 Sekunden netzte Flaake zum Führungstor für die Gäste ein. Keller sah dabei etwas unglücklich aus. Wie würden die Hausherren auf diesen frühen Schock reagieren? Sie hatten sich sicherlich den Beginn komplett anders vorgestellt. Für Augsburgs Goalie war es nun eine Mammutaufgabe, diesen schnellen Einschlag möglichst bald zu vergessen; es war nämlich der erste Schuss auf sein Gehäuse. Für die DEG war es hingegen ein Start nach Maß. Augsburg antwortete mit wütenden Angriffen, doch Düsseldorf war hier schnell in der Partie und entgegnete mit gut vorgetragenen Vorstößen.
In den ersten 10 Minuten war Düsseldorf optisch klar überlegen, sie zeigten bisher ein solides Auswärtsspiel mit guter Struktur und durchdachten Angriffen. Diese Performance mündete dann in ihren zweiten Treffer in der 10. Spielminute, wiederum durch Flaake, der heute on Fire zu sein schien. Ebners 200. Scorerpunkt war dabei ein Jubiläum. Bei den Gästen klappte nun fast alles, bis Hane für die DEG einen Monster Save auspackte und den Anschluss verhinderte. Das war die erste echte Duftmarke der Panther.
5 Minuten vor der Sirene gab es das erste Powerplay für die Hausherren, welches die Gäste gut verteidigten. Augsburgs Quote in Überzahl blieb weiterhin Negativwert in der gesamten Liga. Danach war der Pfosten dem dritten Düsseldorfer Tor im Weg. Fischbuch zielte etwas zu genau. Düsseldorf legte einen furiosen Start hin und ging mit einer verdienten 2 Tore Führung in die Kabine. Sie hatten wohl die Lehren aus dem gestrigen Match gezogen. Augsburg war nun gefordert und benötigte eine schnelle Wende im zweiten Drittel. Sezemsky: „Der Rückstand hat uns gar nicht aus dem Konzept gebracht. Es war ein suboptimaler Start, dann haben wir Chancen kreiert. Wir brauchen den Anschlusstreffer und müssen mehr Scheiben vors Tor bringen.“
Im Mittelabschnitt dauerte es nur 50 Sekunden, bis Fischbuch die Scheibe zum dritten Mal hinter Keller versenkte. Es bahnte sich ein ähnlicher Spielverlauf wie zu Beginn der Partie an. Die Fehlerkette bei den Hausherren lud die Gäste regelrecht dazu ein. Jetzt wurde es ein richtig hartes Stück Arbeit für die Panther, die dann zum ersten Mal in Unterzahl durchhalten mussten. Kammerer verfehlte dabei das leere Tor nur knapp, als Keller zuvor den Winkel verkürzen wollte. Für die Moral war es gut, dass der AEV diese brenzlige Situation überstand.
Düsseldorf trat weiterhin mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung auf. Einmal ließ Hane einen Rebound zu, der aber keine Folgen hatte. Augsburg bekam nun die zweite Gelegenheit zum Anschluss bei numerischer Überlegenheit: die Gäste beschützten ihr Gehäuse jedoch vorbildlich, was jedem Defensiv Coach Freude bereitet. Im Powerbreak prüfte Referee Schadewaldt nochmals seine Schulter, nachdem er beim Bully auf dieselbe fiel; letztendlich erhielt er das Go zum Weitermachen.
Die Fuggerstädter übten dann eine lange Druckphase bei 5 gegen 5 aus und spielten die Gäste müde, ohne dass was Zählbares heraussprang. Düsseldorf zog sich mit Bedacht zurück, wenn sich nicht eine klare Chance zum Vorstoß ergab. Die Panther verbrachten mehr Zeit in der Zone der Gäste und igelten sich teilweise dort ein, damit die DEG nicht so schnell wechseln konnte wegen des weiteren Weges zur eigenen Bank. Keller strahlte nun die nötige Sicherheit aus bei den Fernschüssen der Gäste. Nichtsdestotrotz konnte aber Augsburgs Goalie den vierten Treffer für die DEG verhindern. Torschütze war Carey in der 39. Spielminute; die DEG brauchte heute nicht viele Chancen für ihre Erfolgserlebnisse, zweifellos Effektivität pur.
Düsseldorf baute die Führung weiter aus und hatte mit Hane einen bestens aufgelegten Torwart im Rücken. Die Panther brauchten schnellstmöglich ein Erfolgserlebnis, um vielleicht doch noch heranzukommen. Flaake.: „Wir spielen bisher gut und solide, müssen aber geradlinig bleiben und dürfen nicht durch Querpässe den Augsburgern Chancen ermöglichen. Bei meinem ersten Tor habe ich es einfach mal probiert und irgendwie kullerte er rein.“
Im Schlussabschnitt setzte Coach Tuomie ein erstes Zeichen mit einem Torwartwechsel: Kickert übernahm und für Keller war der Arbeitstag zu Ende. LeBlanc musste bereits nach 11 Sekunden auf die Sünderbank, was die Aufgabenstellung für die Panther nicht unbedingt leichter machte. Im Konter hätte es beinahe eine 2 auf 1 Konstellation gegeben. Schließlich versenkte Carey mit seinem zweiten Tor die Scheibe humorlos hinter Kickert, für den es kein idealer Einstand war. Mit diesem deutlichen 0:5 sollte die Begegnung gelaufen sein, aber im nächsten Powerplay gab es die Gelegenheit, mit einem Erfolgserlebnis eine Aufholjagd einzuleiten.
Am ausgezeichneten Gäste Goalie Hane bissen sich die Panther heute durchweg die Zähne aus. Düsseldorf tat nun nur noch das Wesentlichste und zog sich etwas zurück. Mit einem schnörkellos vorgetragenen Angriff verdienten sich die Hausherren ihren ersten Treffer am heutigen Abend in Person von McClure in der 51. Minute. Noch war ausreichend Zeit für ein Husarenstück, nichts war unmöglich beim schnellsten Mannschaftssport der Welt, doch in erneuter Unterzahl wohl schwerlich zu realisieren.
Bei einem 2 auf 1 schaffte es die DEG tatsächlich nicht, die Scheibe im Tor unterzubringen. Nowak erwies sich für seine Farben als äußerst wertvoller Teamplayer und blockte in bravouröser Manier einen Augsburger Schuss.
In der 56. Spielminute machte Fischbuch das halbe Dutzend voll. Damit gab es für die DEG gleich drei Doppeltorschützen am heutigen Abend. Kurz danach agierten die Düsseldorfer wieder im Powerplay und Olimb markierte in der 59. Spielminute sogar das 1:7 aus Sicht der Gäste.
Augsburg bestreitet am 16.4. das Rückspiel bei der Düsseldorfer EG.
Stimmen zum Spiel:
Augsburg – Holzmann:
„Wir haben uns heute blamiert, mehr ist dazu nicht zu sagen. So ein frühes Gegentor kann passieren, aber wir haben es versäumt, unsere Chancen im 2. Drittel zu nutzen. Wir wussten genau worum es heute geht, mir fehlen die Worte, es ist nur peinlich.“
Düsseldorf – Hane:
„Ich habe heute mit einer besseren defensiven Leistung als gestern gerechnet. Heute war es umso wichtiger, dass wir die Punkte mitgenommen haben. Die frühen Tore zu Drittelbeginn waren hilfreich, nach dem 0:4 fühlten wir uns sehr gut. In unseren letzten beiden Spielen müssen wir punkten.“
Spiel vom 13.04.2021, 18.30 Uhr
Augsburg – Düsseldorf 1:7 (0:2|0:2|1:3)
Tore:
0:1 |01| Flaake (Jensen, Barta)
0:2 |10| Flaake (Ebner, Ehl)
0:3 |21| Fischbuch (Olimb)
0:4 |39| Carey (Jensen)
0:5 |42| Carey (Cumiskey, Ehl) PP1
1:5 |51| McClure (Stieler, Lamb)
1:6 |57| Fischbuch (Kammerer, Ebner)
1:7 |59| Olimb (Cumiskey, Ehl) PP1
1. Drittel Statistik: 10:10 Schüsse, 6:10 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:2
2. Drittel Statistik: 12:11 Schüsse, 13:11 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:2
3. Drittel Statistik: 9:14 Schüsse, 12:10 gewonnene Bullys, Strafminuten: 6:2
Zuschauer: Keine
Schiedsrichter: Schadewaldt/Schukies
Aufstellung:
Augsburg: Keller, Valentine, Bergman, Eisenmenger, LeBlanc, Abbott, Rogl, Lamb, Hafenrichter, Stieler, McClure, Haase, Tölzer, Sternheimer, Payerl, Kristo, Sezemsky, Holzmann, Clarke, Miller.
Düsseldorf: Hane, Jensen, Cumiskey, Flaake, Barta, Ehl, Nowak, Brejcak, Fischbuch, Olimb, Kammerer, Johannesen, Ebner, Eder, Carey, Karachun, Jahnke, From, Svensson, Alanov.
Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)
Die Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 14 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 7 Meisterschaften.
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