(PENNY-DEL, München) (Hermann Graßl) In der Olympia Eishalle empfing München zum Abschluss des 31. Spieltages die Kölner Haie zum über Kreuz Duell. Die Domstädter lieferten sich mit der DEG, den Roosters und den Grizzlys einen spannenden Kampf um die Playoff Plätze; es war noch alles drin für Köln und dementsprechend traten die Haie mit viel Biss heute auf. Schließlich deklassierte München die Kölner Haie mit 6 zu 2, weil die Red Bulls ihre Defensive stabilisierten und ein starkes Powerplay aufs Eis brachten. Für Köln war es die 14. Niederlage hintereinander gegen München.
(Foto: Citypress)
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Die Red Bulls aus München schwächelten ein wenig in letzter Zeit, konnten nur 2 von 5 Spielen siegreich gestalten und durften die vor ihnen rangierenden Ingolstädter nicht aus dem Auge verlieren. Die deftige Klatsche in Iserlohn vor 4 Tagen war ein negatives Ausrufezeichen, das sollte heute ein ganz anderes Match mit Wiedergutmachungscharakter werden.
Jackson: „Roy und Abeltshauser sind sehr wichtig für unser Spiel. Zuletzt fehlte der Einsatz, es wurde zu riskant agiert. Es war eine schlimme Leistung in Iserlohn, die gute Spieler und ein solides Powerplay haben. Es wird eine Herausforderung heute werden.“
Die Kölner Haie fanden wieder zurück in die Erfolgsspur nach 2 Heimpleiten und beeindruckten vor allem mit ihrer Offensivpower. Die Rheinländer hatten 3 ihrer letzten 5 Begegnungen gewonnen und waren dabei vor allem auswärts gefährlicher. In der Landeshauptstadt stand nun das erste von zwei strapaziösen Auswärtsspielen binnen 24 Stunden auf dem Programm, das hieß smart und clever zu agieren, um Kräfte zu sparen für den Endspurt, in dem sie noch konstanter werden mussten.
Akeson: „Wir müssen unseren Match Plan einhalten, das Spiel simpel halten und hart arbeiten. Bei meinem ersten Hattrick bekam ich Hilfe und ein bisschen Glück. Schöner ist aber der Sieg am Ende.“ Matsumoto: „Es ist immer was Besonderes, hierher zurückzukommen, ich hatte eine tolle Zeit hier. Kürzlich standen wir defensiv stabil und waren offensiv besser. Heute brauchen wir einen guten Team Effort.“
Der Start gehörte München mit einer tollen Kombination von Mauer und Roy nach einem perfekten Umschaltspiel. Dann musste von den Birken in höchster Not eingreifen bei einem Alleingang von Freddy Tiffels. Köln lauerte auf Konter und legte gleich mit einer 2 auf 1 Situation nach, doch Matsumotos Schuss war nicht präzise genug. Schon jetzt deutete sich ein Offensivspektakel an. München versuchte Köln frühzeitig zu attackieren und übernahm nun mehr und mehr die Oberhand. Dann hatte Sheppard plötzlich allein vor Münchens Goalie die Gelegenheit zur Führung, scheiterte aber mit seinem Tunnelversuch. Fast im Gegenzug eine erneute Top Chance für die Hausherren in Person von Schütz, der Pfosten war jedoch im Weg.
Interessante Randnotiz: Hager, der nun bei den Red Bulls spielt, hatte das letzte Mal am 1.1. 2017 für Köln getroffen. Dany aus den Birken glänzte dann mal mit einer Kopf Abwehr, was auch nicht oft vorkommt im Eishockey. Weitzmann parierte danach glänzend eine super Chance von Parkes.
Köln brachte seine Top Reihe beim ersten Powerplay, das zuletzt gut funktionierte. Nach einer gelungenen Kombination der Haie rettete aus den Birken souverän und die Red Bulls fuhren selbst einen Angriff in Unterzahl. Trotz gutem Powerplay blieb es beim Remis. München machte es dann besser bei eigener numerischer Überlegenheit und Voakes staubte in der 19. Spielminute zur Führung ab. Weitzmann reagierte blitzschnell gegen Gogulla und verhinderte den zweiten Treffer.
In einem engen Match ging München mit einer knappen Führung in die Kabine. Köln nutzte seine Chancen bisher nicht zeigte jedoch eine gute Partie und wollte unbedingt nach 13 Niederlagen in Folge gegen München wieder gewinnen. Parkes: „Heute sind wir vorbereitet auf die gute Offensive der Kölner, es ist ein sehr intensives Match.“
Im zweiten Drittel visierte gleich mal Hager den Außenpfosten an und die Red Bulls spielten nun ihr zweites Powerplay druckvoll. Und auch diese Überzahlkonstellation nutzten die Hausherren gnadenlos durch Mauer in der 23. Spielminute. Köln blieb aber dran und Matsumoto hatte den Anschlusstreffer auf dem Schläger, kam aber am cool bleibenden Goalie der Red Bulls nicht vorbei. Dennoch erarbeiteten sich die Gäste bei 4 gegen 4 auf dem Eis durch Marcel Müller in der 24. Spielminute das erste Tor, verdienter Lohn für ihre Bemühungen.
Parkes Rückhandversuch wurde eine Beute von Weitzmann und im Gegenzug wurde aus den Birken einer weiteren Prüfung unterzogen. Das Match blieb intensiv und auf einem hohen Niveau. Matsumotos Bauerntrick Versuch blieb erfolglos. Es ging rauf und runter und machte Spaß zum Zuschauen. Mauer schnürte in der 32. Spielminute seinen Doppelpack nach einem genialen Bully Gewinn von Roy im Stil eines geplanten Set Play. Weitzmann rettete grandios gegen Parkes und hielt sein Team im Spiel. Nach einem eklatanten Aufbaufehler der Haie durch Akeson sagte Schütz Danke und verwandelte eiskalt in der 34. Spielminute. War dies bereits die Vorentscheidung? Köln gab sich aber nicht geschlagen und blieb im Vorwärtsgang.
Bisher machten die Special Teams den Unterschied. Köln musste sich nur vorwerfen, zu viele Chancen liegengelassen zu haben. Uvira: „Ich habe keine Erklärung, wir zeigen gute Offensivakzente, aber irgendwie fand München einen Weg durchzukommen. München ist eine torhungrige Mannschaft und spielt sehr gutes Eishockey. Wir müssen defensiv besser stehen und München mal aus dem System bringen. “
Im letzten Drittel musste Köln noch einen Zahn zulegen, um wieder ranzukommen. Dies gelang den Haien auch in der 43. Spielminute durch den ersten Saisontreffer von Gnyp, der die Scheibe einfach mal vors Tor brachte und hinter aus den Birken einschlug. Getreu dem Motto „jede Scheibe zum Tor ist eine gute Scheibe“ hatte dieses Prinzip hier perfekt geklappt.
Die Red Bulls zeigten aber eine schnelle Reaktion und stellten in der 46. Spielminute den alten Abstand wieder her durch einen optimal getimten Schlagschuss von Bourque. Im vierten Powerplay markierte Voakes zwei Minuten später den dritten Überzahltreffer und jubelte über sein zweites Tor am heutigen Abend. Jetzt wurde es ein sehr weiter Weg für Köln. Weitzmanns Glanztaten verhinderten einen deutlicheren Rückstand.
Die Hausherren schalteten keinen Gang zurück, sondern waren hungrig nach mehr, eine klare Leistungssteigerung zum Auftreten in Iserlohn. Münchens Effizienz im Powerplay war heute beeindruckend und hielt die Haie auf Distanz, die bereits 24 Stunden später in Augsburg auf Punktejagd gehen. München spielt am Montag daheim gegen Krefeld, das Tabellenschlusslicht der Nordgruppe.
Stimmen zum Spiel:
München – Mauer:
„Mein Tor war spontan abgesprochen mit Roy, er gab das kurze Signal, dann hat es geklappt. Heute war alles besser, wir waren aggressiv mit gutem Forechecking. Wir waren zuversichtlich, dass wir das Spiel heute nicht verlieren konnten.“
Köln – Gnyp:
„Es ist schon was Besonderes mit dem ersten Tor. Wir haben zwei Drittel lang ein gutes Eishockey gespielt aber zu viele Strafen bekommen. Wir können darauf aufbauen, fahren nun zurück ins Hotel nach Augsburg und sind bereit für morgen.“
Spiel vom 27.03.2021
München - Köln 6:2 (1:0|3:1|2:1)
Tore:
1:0 |19| Voakes (Bourque, Redmond) PP1
2:0 |23| Mauer (Prow, Hager) PP1
2:1 |24| Müller Mar.
3:1 |32| Mauer (Roy)
4:1 |34| Schütz
4:2 |43| Gnyp (Matsumoto, Dumont)
5:2 |46| Bourque (Maione, Parkes)
6:2 |48| Voakes (Redmond, Bourque) PP1
1. Drittel Statistik: 20:10 Schüsse, 14:12 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:2
2. Drittel Statistik: 20:7 Schüsse, 11:10 gewonnene Bullys, Strafminuten: 6:4
3. Drittel Statistik: 19:7 Schüsse, 9:10 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:4
Zuschauer: Keine
Schiedsrichter: Hunnius/ Schrader
Aufstellung:
München: Aus den Birken, Seidenberg, Boyle, Gogulla, Roy, Mauer, Maione, Prow, Ehliz, Hager, Kastner, MacWilliam, Redmond, Bourque, Voakes, Parkes, Abeltshauser, Schütz, Ebbett, Peterka.
Köln: Weitzmann, Gagné, Ugbekile, Ferraro, Sill, Müller, Tiffels, Müller, Akeson, Sheppard, Tiffels, Sennhenn, Zerressen, Dumont, Matsumoto Barinka, Gnyp, Uvira, Zalewski, Köhler.
Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)
Die Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 14 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 7 Meisterschaften.
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