(PENNY DEL, Bremerhaven) (Hermann Graßl) In der heimischen Eisarena empfing am 18. Spieltag der Tabellenzweite Bremerhaven die Kölner Haie zum Heimspiel. Die Hausherren mussten vor kurzem eine schmerzhafte Niederlage beim heutigen Gegner verkraften, während Köln weiterhin auf den heißbegehrten Platz 4 schielte, der immer noch in Reichweite lag. Schließlich setzten sich die Kölner Haie mit einem insgesamt ungefährdeten 2 zu 0 gegen die Fischtown Pinguins durch und hielten Anschluss an den Playoff Platz.
(Foto: Citypress)
{loadpositionb banner10}
Bremerhaven durchlebte kürzlich eine ungewohnte Sieglosigkeit mit 3 Pleiten in Folge. Der Ausfall ihres Topscorers Jan Urbas sowie das verletzungsbedingte Fehlen ihrer Gallionsfigur Mauerman machten sich dabei schmerzhaft bemerkbar. Nichtsdestotrotz wollten die Fischtown Pinguins unbedingt Revanche für die Pleite in der Domstadt nehmen und somit wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Köln hatte heute Abend die Chance mit einem Dreier an den vor ihnen platzierten Roosters vorbeizuziehen und den Kampf um den Playoff Platz weiter spannend zu gestalten. Hierbei war nun jeder Punkt Gold wert; dieses Unterfangen bei den heimstarken Bremerhavenern würde sicherlich nicht einfach werden.
Die Hausherren mussten heute wieder auf ihre Transition Qualitäten achten, was gegen die DEG beim letzten Heimspiel nicht so gut funktioniert hat. Luca Gläser durfte heute eine neue Rolle in der ersten Reihe ausüben; dies war eine schöne Wertschätzung für ihn. Die Kölner Haie wollten durch frühes Stören den Gegner aus dem Konzept bringen und so ihre Akzente setzen. Ein abgefälschter Distanzschuss von Edwards brachte erste Gefahr vor dem Gehäuse von Pöpperle, der kurz danach auch einen Schuss von Barinka souverän wegfischte.
Andersen setzte ein erstes Ausrufezeichen für Bremerhaven, das sich in den Anfangsminuten etwas schwertat und häufiger mit Abwehrarbeit beschäftigt war. Schon wieder prüfte Edwards auf Seiten der Haie Pöpperle, der die Übersicht behielt. Die Gäste waren in den ersten 10 Minuten die spielbestimmende Mannschaft, ihre Aktionen waren gut durchdacht und brandgefährlich. Die Torschuss Statistik sprach klar zugunsten von Köln bis dato.
Das erste Powerplay für die Haie verteidigten die Fischtown Pinguins sehr geschickt und ließen nur wenig zu.
Köln blieb weiter druckvoll und Bremerhaven war darauf erpicht, einfach zu spielen und keine Leichtsinnsfehler zu machen. Schließlich belohnten sich die Kölner Haie in der 16. Spielminute mit der verdienten Führung durch Matsumoto, der gerade bei Spielen gegen Bremerhaven in schöner Regelmäßigkeit punktete. Auf der anderen Seite scheiterte Andersen nur knapp. Die Gäste kombinierten sich oft durch die Bremerhavener Verteidigung und erarbeiteten sich dadurch weitere gute Gelegenheiten. Goalie Pöpperle brauchte sich nicht über mangelnde Arbeit beklagen. Köln schien im ersten Drittel stets einen Schritt schneller zu sein und ging zu Recht mit einem Treffer Vorsprung in die Drittelpause. Bremerhaven musste sich was einfallen lassen für den Mittelabschnitt.
Im zweiten Drittel nahm Popiesch eine erste Änderung vor, in dem er Uher anstelle von Gläser in die erste Formation beorderte. Auf diese Weise wollte er ein Zeichen setzen. Köln machte da weiter wo sie vorher aufhörten: schnelles Umschaltspiel und strukturierter Aufbau in die gegnerische Zone. Uwe Krupp hatte sein Team hervorragend auf diese Abendpartie eingestellt. Matsumoto war nun richtig heiß.
Nun waren die Gäste vom Rhein wieder in Überzahl: Bremerhaven agierte mit einem konsequenten Forechecking und unterband somit den Spielfluss der Kölner. Edwards schlenzte den Puck in gewohnter Manier in Richtung Pöpperle, der die Scheibe mühelos fing. Die numerische Unterlegenheit hatte jedoch keine weiteren Folgen für die Hausherren. Kaum war das Powerplay abgelaufen setzten die Haie unbeirrt nach und markierten in der 27. Spielminute ihren zweiten Treffer in Person von Dumont. Dabei spielte Pöpperle eine etwas unglückliche Figur, als er zuvor den Puck aus der Gefahrenzone befördern wollte, dabei aber von einem Kölner bedrängt wurde.
In ihrer ersten Überzahlkonstellation hatten die Fischtown Pinguins nun die Möglichkeit, für den Anschluss zu sorgen, sahen sich aber selbst 2 Kontern der Haie gegenüber, die jedoch genauso verpufften wie das Powerplay.
Den Hausherren war ihr Bemühen nicht abzusprechen, sie fanden inzwischen besser in die Partie. Köln war jedoch weiter hochkonzentriert und aufmerksam. Bremerhaven war nun schon fast 90 Minuten ohne Tor, definitiv sehr ungewohnt. Irgendwie gewann man den Eindruck, dass die Hausherren immer noch auf der Suche nach ihrer Konstanz waren, zu viele unnötige Scheibenverluste waren erkennbar.
Zalewski hatte dann die riesige Chance, die Führung auszubauen, aber Pöpperles Schoner im Liegen hatten was dagegen und bewahrten die Fischtown Pinguins vor dem nächsten Einschlag. Nun galt es, dem nächsten Überzahlspiel der Gäste was entgegenzusetzen. Hier hatte Bremerhaven extreme Probleme, die fast schon gesicherte Scheibe aus dem Drittel zu befördern, so dass die Haie immer wieder in der Zone der Hausherren agieren konnten.
Köln hielt am bewährten Game Plan fest und erhöhte die Führung im Mittelabschnitt um einen weiteren Treffer, was aber noch keine Entscheidung darstellte, zumal Bremerhaven auch gut mit Rückständen umgehen konnte. In der Schussstatistik lag Köln weiter deutlich in Front.
Im Schlussabschnitt musste sich Bremerhaven an das letzte Aufeinandertreffen in Köln erinnern, als das Team einen klaren Rückstand fast noch egalisierten konnte. Was hatte Popiesch in der Kabine seinen Jungs mit auf den Weg geben können? Gleich die erste Minute gehörte den Hausherren, die sofort mal Pogge unter Druck setzten. Bremerhaven war nun sichtlich erpicht, möglichst frühzeitig den wichtigen Anschlusstreffer zu erzielen.
Jetzt war die Gelegenheit dazu gekommen, das nächste Powerplay für Bremerhaven stand bevor. Nun galt es die zuletzt mäßige Quote wieder zu verbessern, aber leichtfertig verspringende Pucks an der blauen Linie verhinderten die so wichtige längere Formation im Überzahlspiel. Auch dieses Powerplay war nicht von Erfolg gekrönt. Wieder komplett waren die Haie schon wieder im Vorwärtsgang und verzeichneten erneut eine gute Chance. Auch ein Ausflug von Pogge hinter das Tor konnten die Hausherren nicht in einen Treffer ummünzen.
Eine Berührung von Goalie Pöpperle durch einen Kölner Spieler sorgte für viel Gesprächsstoff auf der Bremerhavener Bank, aber es wurde keine Strafzeit ausgesprochen. Die Hausherren waren weiter sehr bemüht, doch die Defensive der Haie blieb stabil; es konnte wohl nur ein sogenanntes dreckiges Tor helfen, um das Match doch noch zu drehen.
Die Gäste fokussierten sich nun vorwiegend auf die Verwaltung des für sie positiven Spielstands, fuhren aber trotzdem ihre gefährlichen Gegenstöße. Quirk bekam dann knapp 3 Minuten vor Ende die Chance zum Anschluss, doch Pogge ließ sich nicht bezwingen. Nun war die Auszeit von Popiesch gekommen; er hatte nun sicher was vor und brachte früh den sechsten Feldspieler. Sollte sein Mut den lucky Punch erzwingen? Dazu kam es jedoch nicht mehr.
Mit einem hochverdienten 2 zu 0 setzten sich die Kölner Haie letzten Endes durch und Pogge durfte seinen zweiten Shutout feiern. Bremerhaven tritt die Auswärtsfahrt am 20. Februar zum Kellerkind in Krefeld an, während Köln Tags zuvor die Eisbären Berlin empfängt.
Stimmen zum Spiel:
Bremerhaven – Popiesch:
„Wir haben die ersten 10-12 Minuten verschlafen, waren sehr gehemmt und das hat sich wie ein roter Faden über 40 Minuten durchgezogen. Wir wollten es einfach halten, agierten aber zu kompliziert. Derzeit spielt die Scheibe nicht für uns, das ist so eine Phase momentan. Ich mache meinem Team keinen Vorwurf, wir haben alles versucht. Wir waren auch nicht blockiert, da wir in Köln fast 20 Minuten auf ein Tor spielten. In den ersten beiden Dritteln haben wir kein gutes Eishockey gespielt.“
Köln – Pogge:
„Wir haben heute Abend hier ein solides Auswärtsspiel gezeigt, ich bin stolz auf meine Jungs, die mir gut geholfen haben und nicht viele Chancen für den Gegner zuließen. Wir konzentrieren uns von Spiel zu Spiel, der eingeschlagene Weg ist für uns momentan sehr gut.“
Spiel vom 16.02.2021
Bremerhaven - Köln 0:2 (0:1|0:1|0:0)
Tore:
0:1 |16| Matsumoto (Akeson, Barinka)
0:2 |27| Dumont (Sill)
1. Drittel Statistik: 2:17 Schüsse, 13:8 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:0
2. Drittel Statistik: 5:12 Schüsse, 7:9 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:2
3. Drittel Statistik: 7:1 Schüsse, 14:7 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:2
Zuschauer: Keine
Schiedsrichter: Hunnius/ Schrader
Aufstellung:
Bremerhaven: Pöpperle, Dietz, Eminger, Gläser, Jeglic, Verlic, Moore, Krogsgaard, Uher, Friesen, McGinn, Alber, Fortunus, Wahl, Quirk, Andersen, Stowasser, Hilbrich, McMillan, Sykora.
Köln: Pogge, Ugbekile, Edwards, Dumont, Sill, Ferraro, Sennhenn, Müller, Tiffels, Sheppard, Müller, Gagné, Tiffels, Akeson, Matsumoto, Barinka, Zerressen, Uvira, Zalewski, Chrobot.
Deutsche Eishockey Liga (DEL)
Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 14 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 7 Meisterschaften.
Mehr Informationen über die Deutsche Eishockey Liga erhalten Sie hier...