DEL - Tigers scheiden nach harten Kampf über 104 Minuten gegen Eisbären Berlin aus den Playoffs mit 2:3 n.V. aus

straubing 37 15112016

 

(DEL/Straubing) (MA) Eines der denkwürdigsten Matches in der DEL-Geschichte ging heute Abend für die Straubing Tigers zu Ende. Ein Spiel dass an Spannung kaum zu überbieten war. Auf beiden Seiten wurde leidenschaftlich bis zur 104. Minute aufopferungsvoll gekämpft. Eigentlich hatte eine Niederlage keines der beiden Teams verdient, aber die Entscheidung fiel letztendlich zu Gunsten der Eisbären, die sich damit für das Viertelfinale qualifizierten. Die Tigers verabschiedeten sich mit großen Applaus von ihren Fans. Für Trainer Larry Mitchell, dessen Zukunft bei den Tigers weiterhin offen ist, ging eine der turbulentesten Saisons zu Ende.

 

Von Beginn an suchten beide Teams die Offensive. Keiner wollte abwarten und somit den Gegner ins Spiel kommen lassen. Den Hausherren war der Druck, das Spiel gewinnen zu müssen kaum anzumerken. Kurz nach Beginn kam es zum ersten Powerplay für die Tigers und es klappte auf Anhieb. Wie gewohnt kam über Timmins und Bettauer die Scheibe zu Sean Sullivan (5.). Der Torschütze vom ersten Spiel in Berlin, traf auch gleich zu Beginn in den Winkel und die Tigers gingen in Führung. Kaum hatte der Stadionsprecher ausgesprochen wie es passiert war, war die Halle wieder verstummt. Ein eher harmloser Schuss von Alexander Roach (6.) von der blauen Linie fand sein Ziel durch Mann und Maus hindurch.

 

 

Für Matt Climie war der Puck nicht zu erkennen da viel Verkehr vor dem Tor herrschte. Dies war auch die Marschroute der Eisbären und diese brachten sie auch weitesgehenst durch. Immer wieder kam der Puck gefährlich vor das Tor und es hätte keinen wundern müssen, wenn hier die Gäste sogar die Führung erzielt hätten. Die Straubinger versteckten sich keineswegs. Timmins der für Nicholls in das Team rückte, tauchte immer wieder vor Vehanen auf und beschäftigte den Finnen mehrmals. Genauso tat es im Sandro Schönberger gleich. Das Spiel war vom Chancenvergleich her völlig ausgeglichen. Bis die Tigers wieder eine Strafzeit der Berliner nutzen konnten. Dieses mal war es Scott Timmens der vor dem Tor den Schuss von Bettauer unhaltbar zum 2:1 (13.) abfälschte. Gegen Ende des Drittels hatten die Hauptstädter dann wieder mehr Chancen und Aubry sowie Busch vergaben gleich dreimal vor Climie. So blieb es beim 2:1 Spielstand für die Tigers nach dem ersten Abschnitt.




Im Mitteldrittel verschoben sich die Spielanteile mehr in Richtung der Eisbären. Nach wie vor brachten sie viele Scheiben vor das Tor der Tigers und dort wurde es stets gefährlich. Auf Matt Climie war jedoch verlass. Die Tigers versuchten in der Phase sich zu befreien, kamen immer wieder über außen durch, konnten sich aber zu selten in der Zone der Berliner festsetzen. Als sich nach einer abgelaufenen Strafzeit, sich Constantin Braun in einen Konter einschaltete musste Climie Kopf und Kragen riskieren um die Führung für die Tigers festzuhalten. Diese fiel jedoch kurze Zeit später bei einer Überzahl für die Berliner. Dylan Yeo hatte nach einer Auseinandersetzung zu heftig hingelangt und saß in der Kühlbox. Das nutzten die Eisbären zum 2:2 Ausgleich durch Machacek (31.). Die Tigers konnten sich nach dem Ausgleich aus der Umklammerung wieder etwas befreien. Die Angriffe, meist über Connolly oder Timmins wurden wieder gefährlicher und am Ende wäre eine erneute Führung für die Niederbayern nicht unverdient gewesen. Aber auch Petri Vehanen zeigte sein Können in einer Phase als es für die Gäste äußerst wichtig war. Das Spiel, das die Schiedsrichter sehr gut im Griff hatten, suchte seine Entscheidung im Schlussabschnitt. Auf die Lautstarke Unterstützung der Fans konnte sich die Mannschaft über die volle Distanz verlassen.

 

 

Je länger das Spiel dauerte, desto mehr war die Spannung auf den Rängen bei den 5.614 Zuschauern zu spüren. Es blieb auch im letzten Abschnitt eine Partie bei der jeder Schuss die Entscheidung bringen konnte. Die Tigers hatten wieder mehr vom Spiel. Beide Teams gingen in der Defensive konsequent zu Werke. Berlin verteilte die Pucks regelmäßig vor dem Tor der Hausherren, kam aber ebenfalls zu keinen Treffer obwohl die Chancen vorhanden waren. Das einzige was den Straubingern gut helfen konnte war eine Überzahlmöglichkeit. Die bekamen sie einige Minuten vor dem Ende als Bruno Gervais auf die Strafbank geschickt wurde. Die Tigers spielten clever und konzentriert, bis Mike Hedden, der bis dahin gegen Berlin fünfmal erfolgreich war während der Saison, den Puck auf dem Silbertablett serviert bekam. Doch ausgerechnet in dieser Situation vergab er die einhundert prozentige Chance. Dennoch war noch nicht Schluss und die Tigers kamen 50 Sekunden vor dem Ende erneut die Möglichkeit mit einem Mann mehr auf dem Eis das Spiel noch in regulärer Spielzeit zu entscheiden. Aber der "Lucky Punch" wollte nicht mehr gelingen und so gingen beide Teams erneut in die Pause und bereiteten sich auf die nervenaufreibende Overtime vor, bei der das nächste Tor die Entscheidung bringen sollte.

 

 

Niemand konnte ahnen, was den Fans in der verlängerung alles geboten werden sollte. Es war ein Auf und Ab von beiden Seiten. Die Pucks flogen nur Zentimeter am Tor von beiden Torhüter vorbei. Beide wuchsen über sich hinaus und machten den Stürmern das Leben verdammt schwer. Wilson, Dupont, Petersen, Talbot und Rankel bei Berliner Seite, sowie Connolly, Mitchell, Hedden, Whitmore, Röthke und Timmins, sie alle hatten in der 43:17 Minuten langen Verlängerung den Siegtreffer auf dem Schläger. Doch keiner war so nahe wie Kyle Wilson der bei eigener Unterzahl alleine vor Climie auftauchte und vergab. Auf den Rängen wurden in den zwei weiteren Drittelpausen gerätselt wie die Entscheidung fallen wird. Am Ende hielt Jamie Mcqueen den Schläger zur richtigen Zeit am richtigen Ort nach einem Schuss von Constantin Braun hin und fälschte den Puck entscheidend zum 2:3 (104.) Siegtreffer ab. Über den Innenpfosten fand die schwarze Hartgummi Scheibe den Weg ins Tor und mitten ins Tigerherz. So brutal wurde die Saison für die Straubing Tigers selten beendet, doch auch wenn die Spieler nach dem Spiel die Köpfe hängen ließen beendeten sie die Saison erhobenen Hauptes. Am Ende war es ein Sieg nicht nur für Berlin, sondern für den Eishockeysport an sich. Dies bestätigten auch beide Trainer nach dem Spiel.

 

 

Uwe Krupp (Berlin): "Ich denke es waren zwei sehr intensive Spiele, bei denen der Unterschied zwischen beiden Teams sehr klein war. Unser Unterzahl war heute gut, das war auch wichtig, denn die Tigers haben ein starkes Powerplay. Ich finde wir waren etwas aktiver als der Gegner aber Straubing war über die volle Distanz immer brandgefährlich und zum entscheidenden Tor in der Verlängerung gehört natürlich auch etwas Glück dazu. Ich bin dafür sehr stolz auf mein Team das heute eine Mannschaft auf Augenhöhe bezwungen hat. Ich wünsche Larry Mitchell und den Tigers weiterhin alles Gute."

 


Larry Mitchell (Straubing): "Glückwunsch an Berlin zum Einzug ins Viertelfinale. Ich glaube wir haben Berlin alles abverlangt, mein Team hat alles gegeben. Dafür bin ich stolz auf die Moral das dieses Team über die gesamte Saison bewiesen hat. In der Verlängerung haben wir noch zwei Spieler wegen Verletzung verloren trotzdem haben wir alles gegeben. Ich wünschen den Berlinern alle Gute für die Playoffs."

 


Spiel vom 03.03.2017


Straubing Tigers - Eisbären Berlin 2:3 n.V. (2:1|0:1|0:0|0:1)

 

1:0 |05.|Sean Sullivan (Timmins, Bettauer) PP1
1:1 |06.|Alexander Roach
2:1 |13.|Scott Timmins (Bettauer, Connolly) PP1
2:2 |31.|Spencer Machacek (Gervais) PP1
2:3 |104.|Jamie Mcqueen (Braun C.)


Strafen:
Straubing 14 - Berlin 20


Schiedsrichter:
Piechaczek - Rohatsch


Zuschauer:
5.614



Foto: Sean Sullivan (eishockey-online.de)


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