Olympia 2022 - Rekord Olympiasieger Russland zieht ins Finale ein mit einem 2:1 Erfolg nach Penaltyschießen gegen starke Schweden

 

Beijing 2022 (Beijing/HG) Im National Indoor Stadium zu Peking fand das zweite Halbfinale des olympischen Eishockeyturniers statt. Hierbei duellierten sich die beiden Schwergewichte Schweden und die Mannschaft der russischen Athleten (ROC). Diese Begegnung war eigentlich auf dem Papier ein vorweggenommenes Finale. Die Tre Kronor erwiesen sich bisher im Turnier als eingeschworene Gemeinschaft, die sich allzu gerne erneut mit dem Nachbarn Finnland im Finale messen wollte, um Revanche zu nehmen für die Vorrundenniederlage.

 

 

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(Foto: IIHF/HHOF

 

 


Für Russland lautete das Ziel ganz klar der Gewinn der Goldmedaille, deshalb lag der Druck wohl mehr auf Seiten der Sbornaja. Schweden hatte gute Erinnerungen an ein olympisches Halbfinale, denn 1994 in Lillehammer schlugen sie Russland mit 4 zu 3.Es könnte heute Nachmittag ein Duell der Torhüter werden.

 

Schließlich bezwang die Mannschaft der russischen Athleten in einem nervenaufreibenden Mach die Schweden mit 2 zu 1 nach einem hochdramatischen Penaltyschießen. Dem erst 20-jährigen Gritsyuk war es vorbehalten, den entscheidenden Treffer zu markieren. Chapeau! 

 

Die Mannschaft des russischen olympischen Komitees (ROC) musste im Viertelfinale gegen den Underdog aus Dänemark mehr investieren als ihr wohl lieb war und konnte am Ende einen knappen 3 zu 1 Sieg verbuchen auch dank ihres Offensivfeuerwerks. Gegen die Skandinavier war das Team um Headcoach Zhamnov heute richtig gefordert, um schließlich wie von jedem in der Heimat erwartet ins Finale einzuziehen und seinen Titel aus 2018 erfolgreich zu verteidigen. Ihre bisherigen 11 Treffer beim Turnier verteilten sich auf 9 unterschiedliche Torschützen. Ihr Trainer Zhamnov wies eine beeindruckende Vita auf, denn er gewann bereits den kompletten Medaillensatz: 1992 in Albertville Gold, 1998 in Nagano Silber und 2002 in Salt Lake City Bronze.

 

Schweden absolvierte die Gruppenphase recht souverän und musste sich nur im skandinavischen Bruderduell den Finnen beugen, die bereits das Finale erreicht hatten. Die Tre Kronor beeindruckten in ihrem Viertelfinalmatch gegen die höher gehandelten Kanadier, welche sie mit einem Shutout verdient ausschalteten und damit ihre bärenstarke Defensive unter Beweis stellten. Mit Wallmark hatten sie den Top Scorer des Turniers in ihren Reihen, der bereits 5 Treffer verbuchte.

 

Headcoach Garpenlov prophezeite bereits im Viertelfinale gegen Kanada nicht mehr als zwei Tore, was sich letztlich auch bewahrheitet hatte. Man mutmaßte auch für diesen Klassiker eine Partie mit wenig Treffern, zumal auf beiden Seiten glänzend aufgelegte Goalies mitwirkten, die ein Spiel allein entscheiden können. Früh gab es ein Powerplay für die Schweden, die bisher eine Quote von 26% aufwiesen, doch hier klappte es noch nicht mit etwas Zählbarem.

 

Top Duell auf Augenhöhe

 

In den ersten 10 Minuten machte die russische Auswahl den etwas frischeren Eindruck, was man auch an ihrem konsequenten Körperspiel gut ablesen konnte. Bei den Abschlüssen lagen sie ebenfalls in Front, weil sie zielstrebiger agierten. In der 12. Spielminute landete ein Puck am Pfosten von Keeper Fedotov, das war die bisher beste Chance für die Schweden. Fedotov, der mit 25 Jahren sein erstes Olympiaturnier bestritt, streichelte dann auch als Dank sein linkes Torgestänge. Beim 2 auf 1 Konter scheiterte Johansson später am Goalie der Sbornaja. Die Schweden erhöhten nun ihrerseits ein wenig das Tempo und kamen zu guten Gelegenheiten.

 

Danach hatte das Team von ROC wieder mehr Spielanteile auf seiner Seite, es ging hin und her in diesem erwartet engen Match. Holmberg vergab dann aussichtsreich vor Fedotov. Einen Powerplayvorteil gaben die Russen leichtfertig her, indem sie eine eigene Strafe zogen. In den letzten Sekunden des ersten Drittels erspielte sich die Sbornaja noch mehrfache gute Gelegenheiten. Schließlich ging es mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die Kabine, was sich auch an der Torschussstatistik und der Bully Quote zeigte.

 

Blitzstart für die Sbornaja

 

Im zweiten Drittel dauerte es nur 15 Sekunden, bevor Slepyshev mit einer feinen Einzelleistung seine Farben in Führung brachte. War das die Initialzündung für eine schwedische Antwort? Die Tre Kronor waren sofort bemüht um eine schnelle Reaktion, indem sie das Tempo erhöhten und auch aggressiver störten. Dieser Vorsprung spielte dem russischen System in die Karten, die nun ihre pfeilschnellen Konter praktizieren konnten. Johansson packte dann seinen rechten Schoner rechtzeitig aus, um den nächsten Treffer der russischen Mannschaft zu verhindern. Das Team um Coach Zhamnov hatte nun das Momentum auf seiner Seite und die Geschwindigkeit in dieser Begegnung war sensationell hoch.

 

Die Sbornaja übernahm stetig das Kommando auf dem Eis und ließ die Schweden viel mehr laufen, die Probleme hatten, in die offensive Zone zu gelangen. Mitte des Spielabschnitts erarbeiteten sich die Schweden zwei hervorragende Möglichkeiten, die nicht genutzt werden konnten. Die Tre Kronor tasteten sich wieder langsam heran und wollten unbedingt den Ausgleich. Die verbalen und physischen Scharmützel auf dem Eis nahmen minütlich zu und die Partie wurde auch nickliger. Es ging auch um sehr viel heute Nachmittag. Von der Körpersprache hatte Russland ein Übergewicht, auch spielerisch hatte die Sbornaja die Nase vorne.

 

Ihr Powerplay war absolut sehenswert mit vielen kreativen Varianten, doch die Schweden stemmten sich erfolgreich dagegen. Schweden musste sich für den Schlussabschnitt was einfallen lassen, um hier noch wirkungsvoll zurückzukommen und sich dem zunehmenden Druck von Russland zu entziehen.

 

Während ROC als geschlossene Mannschaft auftrat probierten es die Schweden oft mit Einzelaktionen, die jedoch meistens verpufften.

 

Schweden gleicht aus

 

Es war weiterhin das hart umkämpfte Match und wie zu Beginn des Mittelabschnitts kehrte die Auswahl der russischen Athleten erneut agiler in das Drittel. Die Tre Kronor mussten das Körperspiel mehr annehmen und selbst mehr Duftmarken setzen, um die Sbornaja hier in Verlegenheit zu bringen. Es war für beide Teams extrem schwer im gegnerischen Slot Gefahr zu erzeugen. Sehenswert war heute die Disziplin der Akteure von Headcoach Zhamnov, die sich in Bedrängnis auch nicht zu schade waren, die Scheibe auch mal per Lupfer raus zu bugsieren. Es musste nicht immer mit dem Puck gezaubert werden so wie man die Red Machine von früher bestens in Erinnerung hatte.

 

Dann war es doch passiert und die Schweden nutzten eine seltene Unaufmerksamkeit in der russischen Verteidigung durch Lander in der 47. Spielminute eiskalt zum Remis aus. Das Zuspiel von Brome war eine Augenweide. Die Skandinavier agierten nun weitaus frischer und zielstrebiger, der Treffer hatte sichtlich Wirkung gezeigt bei den Russen und die Tre Kronor hatten nun Oberwasser. Fedotov ließ nun auch ungewohnt öfters prallen, was zu gefährlichen Rebounds führte.

 

Das Match war unfassbar ausgeglichen, was die Torschüsse und auch die Bullys anging. Slepyshev wollte gleich nochmals eine Einzelaktion vollenden, er war on Fire. Beiden Mannschaften war anzumerken, dass sie unbedingt ins Finale kommen wollten. Jeder Zentimeter auf dem Eis war schwer umkämpft. Für die Schweden wäre es auch wieder mal höchste Zeit nach ihren bisherigen zwei Olympiasiegen aus dem Jahr 1994 und 2006.

 

Das Spiel wurde nun etwas offener und der ohnehin intensive Schlagabtausch an den Banden ging in die heiße Phase. Wer hatte den einen genialen Einfall für den womöglich entscheidenden Treffer? 

 

Letztlich konnte keines der beiden Teams den lucky Punch setzen und die hochklassige Partie ging in die zehnminütige Verlängerung, in der beim attraktiven 3 gegen 3 Modus der erste Treffer den sudden death bedeutete. Beide Mannschaften belauerten sich akribisch und keiner wollte einen Fehler begehen. Trotzdem ergaben sich sehenswerte Spielsituationen mit genialen Einfällen und blitzartigen Vorstößen. Tkachyov rettete dann in beeindruckender Manier im Liegen vor dem einschussbereiten Schweden, als das Gehäuse frei zum Einschuss war. Schweden hatte bisher die klar besseren Einschussmöglichkeiten.

 

Schließlich musste das Penalty Schießen den finalen Sieger heute ermitteln: Wallmark traf als erster für die Tre Kronor, Gusev netzte humorlos ein, Nordström tanzte Fedotov aus, Yakoviev war nervenstark, es ging dann im 1 auf 1 Modus weiter. Dramatik und Hochspannung pur im Stadion, beide Goalies unterstrichen ihre bisherigen Glanzleistungen bemerkenswert. Schließlich brachte der junge 20-jährige Gritsyuk die Sbornaja ins Finale. Damit war sein Eintrag in die Geschichtsbücher sichergestellt.

 

 

Olympia 2022, 18.02.2022

ROC - Schweden 2:1 n.P. (0:0|1:0|0:1|0:0|3:2)

 

Tore:

1:0 |21| Slepyshev (Karnaukhov, Yakovlev)

1:1 |47| Lander (Tommernes, Brome)

2:1 |65| Gritsyuk   PENALTY 

 

1. Drittel Statistik:      11:12 Schüsse, 10:10 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:2

2. Drittel Statistik:      12:10 Schüsse, 11:5 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:2

3. Drittel Statistik:      11:10 Schüsse, 5:10 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:0

Verlängerung Statistik: 6:3 Schüsse, 4:3 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:0

 

Haupt-Schiedsrichter: Bruggeman (USA) /Gouin (CAN)

 

Zuschauer: 1.161

 

Aufstellung:

 

Russland: Fedotov, Nikishin, Nesterov, Chibisov, Shipachyov, Semyonov, Yakoviev, Yelesin, Gusev, Tkachyov, Gritsyuk, Telegin, Voynov, Slepyshev, Karnaukhov, Voronkov, Sharipzyanov, Plotnikov, Andronov, Grigorenko.

 

Schweden: Johansson, Bengtsson, Fantenberg, Klingberg, Lander, Brome, Holm, Folin, Holmberg, Wallmark, Olofsson, Tommernes, Pudas, Everberg, de la Rose, Johansson, Lennstrom, Nordström, Krüger, Friberg.

 




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Die XXIV. Olympischen Winterspiele finden vom 4. bis zum 20. Februar 2022 in der chinesischen Hauptstadt Peking statt. Die Winterspiele werden damit zum ersten Mal direkt hintereinander (2018, 2022) in zwei asiatischen Städten ausgetragen. Peking ist die erste Stadt, die sowohl Olympische Sommerspiele (2008) als auch Olympische Winterspiele austrägt.

 

 

 

 

 

 

Weitere interessante Links:

www.deutschlandcup.de - Alle Informationen über den Eishockey Deutschland Cup seit 1987.

www.eishockey-deutschland.info - Alle Eishockey Weltmeisterschaften, Olympische Spiele seit 1910.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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