Olympia 2022 - Eidgenossen setzen sich gegen Tschechien mit 4:2 durch und treffen im Viertelfinale auf Finnland

 

Beijing 2022 (Beijing/HG) Im National Indoor Stadium zu Peking duellierten sich die Teams von Tschechien und der Schweiz um den Einzug ins Viertelfinale. Beide Mannschaften mussten den Umweg der Qualifikationsrunde gehen, die auch als Pre-Playoff Runde bezeichnet wurde. Interessanterweise gab es exakt diese Partie schon in ihrer Gruppe C, welche die Osteuropäer knapp nach Penaltyschiessen für sich entscheiden konnten. Würde heute die Schweiz für Revanche sorgen und am Ende unter die besten Acht einziehen oder konnte Tschechien sich erneut durchsetzen?

 

Schließlich bezwang die Schweiz in einem hochklassigen Eishockeyspiel die Tschechei mit 4 zu 2, auch dank des furiosen Doppelschlags im ersten Drittel, als sie binnen 13 Sekunden die Partie drehte. Damit gelang die Wiedergutmachung und die Eidgenossen bekamen die Finnen als Viertelfinalgegner.

su jubel2022

 

(Foto: IIHF/HHOF)

 

 


Tschechien schaffte nach wackligem Start ins Turnier doch noch den Turnaround mit zwei Siegen in der Gruppenphase, u.a. gegen den heutigen Kontrahenten. Der psychologische wichtige Erfolg gegen den Erzrivalen Russland (ROC) gab den Tschechen sicherlich den nötigen Schub für diese Qualifizierungspartie, in die sie als leichter Favorit gingen. Headcoach Pesan baute sicher wieder auf die gezeigten tollen Fangkünste von Keeper Hrubec beim osteuropäischen Bruderduell und ewigen Klassiker vor drei Tagen. Altstars wie Cervenka oder Krejci sollten es heute richten mit ihrer großen Erfahrung und mit ihrem ausgeprägten Scoringtouch.

 

Team Schweiz gelang es in der Vorrunde zu keiner Zeit, die an diese Mannschaft gesetzten hohen Erwartungen zu erfüllen. Ihre einzige mickrige Punktausbeute erzielten sie ausgerechnet gegen den heutigen Gegner, als sie denkbar knapp im Shootout den Kürzeren zogen. Auf internationalem Parkett erwarben sich die Eidgenossen in den letzten Jahren viel Respekt und Anerkennung für die rasante Entwicklung des schweizerischen Eishockeys. Umso mehr hoffte Headcoach Fischer doch noch auf das Weiterkommen seiner „Schwizer Nati“ und beorderte heute Genoni ins Gehäuse für Berra. Ihr Defender Untersander konnte wegen einer Verletzung nicht mitwirken und war bereits in Richtung Heimat unterwegs.

 

Doppelschlag der Schweiz binnen 13 Sekunden bringt die Führung

 

In dieser Begegnung trafen zwei Teams aufeinander, die durchweg mit sehr erfahrenen Akteuren das olympische Turnier bestritten. Anfangs tasteten sich beide Nationen noch ab, bis die Tschechen den ersten gefährlichen Abschluss verzeichneten. Mit Krejci hatte die Tschechei auch einen Stanley Cup Gewinner in ihren Reihen, der zusammen mit Cervenka das Gehirn der Mannschaft bilden. Die Schweiz hatte insgesamt 12 Debüttanten dabei neben den international erfahrenen Teammitgliedern. Bereits das erste Match zwischen diesen Kontrahenten war eine sehr enge Angelegenheit und das war auch heute zu erwarten.

 

Altstar Krejci hatte dann eine große Gelegenheit zur Führung, doch sein Volleyabschluss lag nach dem Pfiff im Tor hinter Genoni. Hier kam es auf den sogenannten ‚Act of Shooting‘ an, den die Referees zu beachten hatten bei ihrer Entscheidung. Die ersten 10 Minuten gehörten vorwiegend den Osteuropäern, die einen sehr strukturierten Aufbau pflegten. Es war bisher ein ansehnliches Spiel, in dem beide Teams primär versuchten, Strafen zu vermeiden.

 

In der 11. Spielminute ging die Tschechei durch einen ideal abgefälschten Schuss von Klok im Slot in Führung, welche sie sich durchaus verdienten nach dem bisherigen Spielverlauf. Kovar positionierte sich dabei perfekt vor Genoni, um ihm effektiv die Sicht zu nehmen.

 

Nach einem Bandencheck von Kovar durfte die Schweiz erstmals in Überzahl agieren, was sie erfolgreich realisierten, denn in der 15. Spielminute glich Ambühl aus. Und die Schweizer Nati legte sofort nach: nur 13 Sekunden danach nutzte Mottet die Verunsicherung in der tschechischen Hintermannschaft aus und netzte zur Führung ein. Diesen Doppelschlag musste das Team um Pesan schnell verdauen, denn das Momentum lag nun bei den Eidgenossen.

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten fand die Schweiz immer besser in die Partie und drehte das Spiel zu ihren Gunsten.

 

Tschechien erhöht Offensivdrang, die Schweiz legt nach

 

Die Tschechen setzten gleich mal ein erstes physisches Zeichen zu Beginn des Mittelabschnitts. Taktisch reagierte die Schweiz, in dem es beim Aufbau 2 Spieler vorne und 3 hinten platzierte. Die Tschechen wählten nun im ersten Powerplay verschiedene Varianten, was sie bereits gegen Russland nahezu perfekt umsetzten. Letztlich sprang jedoch nichts Zählbares heraus, obwohl es kurz vor Ablauf der Strafzeit noch eine Top Chance gab. Die Tschechei versuchte so schnell wie möglich, seinen Stempel wieder dem Spiel aufzudrücken. Es war weiterhin ein hochklassiges Match zweier Teams auf Augenhöhe, die sich Gelegenheiten im Sekundentakt erspielten.

 

Die Begegnung wurde nun ruppiger und intensiver. Corvi tankte sich elegant durch im Rahmen des zweiten Powerplays und sein Pass hätte fast den Mitspieler erreicht. Die Effektivität der Eidgenossen war beeindruckend, denn auch dieses Überzahlspiel münzten sie in einen Treffer um. Torschütze war Malgin in der 30. Spielminute. Die Schweiz wollte analog wie im ersten Drittel auch hier sofort nachlegen und hatte 10 Sekunden danach die Mega Gelegenheit zum erneuten Doppelschlag. Das Team um Coach Pesan wirkte angezählt und fuhr wütende Angriffe, doch Genoni erwies sich bisher als Turm in der Schlacht und vereitelte alles, was auf ihn zukam.

 

Tschechien musst unbedingt darauf achten, von der Kühlbox fernzubleiben, denn die Schweiz bekam die nächste Chance in Überzahl. Dies kam zur Unzeit für die Tschechen, denn zuvor übten sie eine starke Drangphase aus. Beim dritten Mal klappte es nicht für die Schweiz, so konnten die Tschechen weiter im Spiel bleiben. Zu allem Überfluss behinderten sich dann gleich zwei Stürmer vor Genoni bei einer fast 100%igen Chance.

 

Trotz eines klaren Schussverhältnisses zu Gunsten der Tschechei baute die Schweiz den Vorsprung sogar um ein Tor aus. Was würde dem Team um Pesan noch einfallen im Schlussabschnitt?

 

Tschechien probierte alles, Team Schweiz qualifiziert sich

 

Im letzten Drittel musste die Tschechei noch einen Zahn zulegen, wollten sie weiterhin im Turnier bleiben und an den Erfolg von 2018, als sie bis ins Halbfinale kamen, anknüpfen. Sie hatten durchaus hochkarätige Chancen, doch bisher stand Genoni wie der Fels in der Brandung. Die Eidgenossen verhielten sich defensiv vorbildlich, denn es kam immer ein Stürmer mit zurück, wenn es brenzlig wurde. Die Tschechen waren gewillt, die neutrale Zone schneller zu überbrücken. Krejci schraubte seine Eiszeit weiter hoch, was evtl. auch an der Verletzung von Center Sobotka lag, der in der Kabine verschwand. Offensichtlich stellte Headcoach Pesan inzwischen auf drei Reihen um.

 

Tschechien erhöhte minütlich den Druck, agierte aggressiver, doch die Schweizer Nati verteidigte leidenschaftlich. Einen 3 auf 1 Konter ließ die Schweiz dann ungenutzt. Interessant war zu sehen, wie die Tschechei beim Bully in der eigenen Zone die Aufstellung der Kontrahenten spiegelte. Tschechien wirkte genervt und rieb sich weitgehend am Abwehrbollwerk der Eidgenossen auf, und die Sekunden liefen im Sinne der Schweiz herunter.

 

In der 55. Spielminute setzten die Eidgenossen wohl den Deckel drauf, als Diaz mit seinem Hammer einnetzte. Die Vorbereitung vom Vorlagengeber Andrighetto war sehenswert, als er noch im Liegen die Scheibe weiterbeförderte. War dies schon die Vorentscheidung? Weit gefehlt, denn 62 Sekunden danach bescherte Cervenka seinen Farben den Anschlusstreffer und es war noch genug Zeit auf der Uhr.

 

Letztendlich investierte Tschechien zu viel Aufwand, der wenig Ertrag brachte gegen aufopferungsvoll kämpfende Eidgenossen einbrachte. Somit sicherte sich die Schwizer Nati den Viertelfinaleinzug, wo als Gegner am Mittwoch Suomie wartete.

Team Tschechien konnte leider ihrer Ikone Jaromir Jagr, der heute seinen 50. Geburtstag feierte, kein Erfolgserlebnis bereiten. Es war definitiv eine große Enttäuschung für diese stolze Eishockeynation, schon so frühzeitig auszuscheiden.

 

Olympia 2022, 15.02.2022

Tschechien - Schweiz 2:4 (1:2|0:1|1:1)

 

Tore:

1:0 |11| Klok (Knot, Cervenka)

1:1 |15| Ambühl (Thurkauf, Corvi) PP1

1:2 |16| Mottet (Hollenstein, Diaz)

1:3 |30| Malgin (Alatalo, Andrighetto) PP1

1:4 |55| Diaz (Andrighetto, Herzog)

2:4 |56| Cervenka (Krejci, Kovar) PP1

 

1. Drittel Statistik:      5:9 Schüsse, 11:9 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:0

2. Drittel Statistik:      16:5 Schüsse, 8:4 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:2

3. Drittel Statistik:      12:4 Schüsse, 7:8 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:2

 

Haupt-Schiedsrichter: Gofman (RUS) / Kaukokari (FIN)

 

Zuschauer: 990

 

Aufstellung:

 

Tschechien: Hrubec, Mozik, Sulak, Hyka, Krejci, Sedlak, Kundratek, Jerabek, Sobotka, Kovar, Cervenka, Knot, Klok, Repik, Spacek, Stransky, Sklenicka, Zohorna H., Zohorna T., Smejkal.

 

Schweiz: Genoni, Müller, Diaz, Hofmann, Haas, Moser, Loeffel, Weber, Thurkauf, Corvi, Ambühl, Frick, Fora, Andrighetto, Malgin, Herzog, Alatalo, Vermin, Bertschy, Mottet, Hollenstein.

 




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Die XXIV. Olympischen Winterspiele finden vom 4. bis zum 20. Februar 2022 in der chinesischen Hauptstadt Peking statt. Die Winterspiele werden damit zum ersten Mal direkt hintereinander (2018, 2022) in zwei asiatischen Städten ausgetragen. Peking ist die erste Stadt, die sowohl Olympische Sommerspiele (2008) als auch Olympische Winterspiele austrägt.

 

 

 

 

 

 

Weitere interessante Links:

www.deutschlandcup.de - Alle Informationen über den Eishockey Deutschland Cup seit 1987.

www.eishockey-deutschland.info - Alle Eishockey Weltmeisterschaften, Olympische Spiele seit 1910.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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