(DEL-München) Der Pott ist zurück in München! Der EHC Red Bull München sicherte sich am Abend den ersten DEL Titel seit dem Wiederaufstieg 2009! Gegen dezimierte Grizzlys Wolfsburg reichten den Red Bulls lediglich vier Spiele, um den Niedersachsen einen Sweep zu verpassen.
Von Beginn an entwickelte sich das vierte Finalspiel zu einer enorm intensiv geführten Partie. Die Hausherren, für die es am Abend ein klassisches "do or die game" war, zwangen die Münchner früh zu Unkonzentriertheiten in der eigenen Defensive und prüften Bullengoalie David Leggio mehrmals. Wolfsburg nutzte zu Beginn seine Chancen nicht und wurde dafür prompt bestraft. Verteidiger Toni Söderholm verwertete einen schönen Querpass von Mads Christensen zur 1:0 Führung für die Red Bulls (10.). München war nach dem Führungstreffer das deutlich bessere Team, musste aber in eigener Überzahl den 1:1 Ausgleichstreffer durch Mark Voakes hinnehmen (17.).
Der EHC München zeigte sich vom niedersächsischen Ausgleich allerdings überhaupt nicht geschockt. Im Gegenteil. Kapitän Michael Wolf netzte nur 40 Sekunden später zur erneuten Münchner Führung ein (18.). Die Grizzlys atmeten trotz dem erneuten Gegentor weiter und kamen trotz der bescheidenen Kadergröße noch vor der ersten Pause zum wiederholten Ausgleichstreffer. Der gebürtige Bayer Gerrit Fauser, welcher bis dato in den gesamten Playoffs eine Topleistung abrief, markierte das nicht unverdiente aber dennoch überraschende 2:2 wenige Augenblicke vor der ersten Pausensirene (18.).
(Foto Gepa-Pictures)
Das zweite Drittel begann im Vergleich zum ersten verhalten. Beide Teams versuchten in der Defensive eine geschlossene Leistung abzurufen um eigene Fehler zu verhindern. Nach einer verflachten Anfangsphase im Mitteldrittel kamen die Grizzlys gefährlicher vor das Tor von David Leggio. Nachdem Gerrit Fauser vergab, netzte erneut Mark Voakes zur erstmaligen 3:2 Führung für die Norddeutschen ein (34.). Dass in den Playoffs gerne Geschichte geschrieben wird, zeigten wenig später aber wieder die Cracks von Headcoach Don Jackson. Youngster Maximilian Kastner schrieb bei seinem Treffer zum 3:3 Ausgleich seinen ersten Playoff-Treffer der Karriere an und glich die sehenswerte Begegnung abermals aus (37.).
Münchens Keith Aucoin brachte den EHC mit einer Hand zum Titel! [Foto: Eishockey-Online]
Im Schlussdrittel bewiesen die Red Bulls, dass Sie in dieser Saison das beste Team der Liga sind bzw. waren. Der Wille der Roten Bullen war am Abend stärker als der lobenswerte Kampfgeist der Niedersachsen. Nach dem 4:3 Führungstreffer durch Keith Aucoin (48.) sorgte wenig später Steve Pinizzotto für die Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft (51.). Der 31- Jährige Kanadier sorgte mit einer fragwürdigen Jubelaktion jedoch für einen faden Beigeschmack seitens der Münchner Bullen.
Die Wolfsburger erholten sich von den beiden Gegentreffern nicht mehr und so stand dem EHC Red Bull München nichts mehr entgegen, den Pott in die Höhe zu stemmen. Die Millionentruppe aus der bayerischen Landeshauptstadt feierte verdient den ersten DEL-Titel seit der kompletten Übernahme durch Red Bull.
Deutscher Meister 2015/2016 - EHC Red Bull München (Foto Britta Koglin/eishockey-online.com)
DEUTSCHE EISHOCKEY LIGA - FINALE - SPIEL 4
Grizzlys Wolfsburg - EHC Red Bull München 3:5 (2:2/1:1/0:2) [Stand: 0:4, MUC Meister]
Tore:
0:1 | 09:04 | Toni Söderholm (Mads Christensen, Dominik Kahun)
1:1 | 16:36 | Mark Voakes (Gerrit Fauser) UZ
1:2 | 17:16 | Michael Wolf (Dominik Kahun, Jeremy Dehner) PP1
2:2 | 17:37 | Gerrit Fauser (Mark Voakes, Brent Aubin)
3:2 | 33:37 | Mark Voakes (Tim Hambly)
3:3 | 36:08 | Maximilian Kastner (Frederic St. Denis)
3:4 | 47:42 | Keith Aucoin (Steve Pinizzotto, Yannic Seidenberg)
3:5 | 50:48 | Steve Pinizzotto (ohne Assist)
Strafen: WOB 43 / MUC 18
Schiedsrichter: Lars Brüggemann / Daniel Piechaczek
Zuschauer: 4.503 (Eisarena Wolfsburg)
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