Die Geschichte :

Am 21. März 1980 trägt die ehrwürdige SG Nürnberg im mindestens so ehrwürdigen Lindeeisstadion sein letztes Heimspiel aus. Zu Gast war der EC Bad Tölz, gegen den die Franken noch kein einziges Mal gewinnen konnten. Die SG Nürnberg siegte mit 5:4 und nach dem Spiel flossen bei vielen Eishockeyfans in Nürnberg bittere Tränen, denn es war für längere Zeit das letzte Eishockeyspiel in Nürnberg. Die SG Nürnberg meldete nach diesem Spiel Konkurs an und löste sich auf. Bereits zehn Wochen später wurde am 09.Juni 1980 in einem Nebenzimmer des Stadionrestaurants der EHC 80 Nürnberg ins Leben gerufen. Das erste Freundschaftsspiel des neugegründeten EHC 80 Nürnberg gewannen die Nürnberger im Oktober 1980 vor 460 Zuschauern mit 7:4 gegen den ERV Schweinfurt. Der EHC 80 startete in der Landesliga des bayerischen Landesverbandes. Bereits beim ersten Meisterschaftsspiel wurde der EHC Kulmbach mit 21:1 aus dem Lindeeisstadion geschossen. Es folgten Schützenfeste in Regelmäßigkeit.

 

Nach dem noch heute ungebrochen 39:0 gegen den EV Würzburg holte sich der EHC 80 Nürnberg Anfang des Jahres 1981 die bayerische Landesligameisterschaft. Wenig später wurde durch ein 5:0-Sieg gegen den TSV Erding der Aufstieg in die Bayernliga perfekt gemacht. Im Jahr 1982 gelang dem EHC 80 Nürnberg der Sprung in die Regionalliga der 1983 mit dem Aufstieg in die Oberliga-Süd und im Jahr1985 mit dem Titel des bayerischen Oberligameisters enden sollte. In der Spielzeit 1985/1986 folgte mit einem 7:4 und 4:3-Sieg gegen den Neusser EV der nächste Titel des deutschen Oberligameisters. In der Qualifikation zur 2. Eishockeybundesliga sprang aber wie bereits in der Spielzeit 1984/1985 nur der fünfte Platz heraus. Ein Jahr später stieg man trotzdem in die 2. Eishockeybundesliga auf, da der VERE Selb in den Konkurs gegangen war und damit nachrücken konnte. Im Herbst 1991 geriet dann der EHC 80 Nürnberg ins Schleudern, als nach internen Querelen hintereinander die frustrierten Trainer Wilbert Duszenko und Brdicka das Handtuch warfen. Doch unter dem Erfolgscoach Jozef Golonka kam das EHC-Schiff wieder in ruhigere Gewässer.

 

In der Aufstiegsrunde zur 1. Eishockeybundesliga musste man nur den Bundesligaabsteigern des EHC Dynamo Berlin und des EC Ratingen den Vortritt lassen. Der dritte Platz in der Aufstiegsrunde zur 1. Eishockeybundesliga war der bis dahin größte Erfolg in der Vereinsgeschichte der Franken. Doch man wollte mehr in Nürnberg. Nachdem man 1994/1995 im zweiten Anlauf die Zulassung für die neugegründete Deutsche-Eishockey-Liga DEL, auch trotz erheblicher Auflagen erhalten hatte, wurde der Traum vom erstklassigen Eishockey in Nürnberg nach langem Warten endlich Realität. Im zweiten Jahr der Zugehörigkeit der Deutschen-Eishockey-Liga DEL nannte man sich schließlich in die Nürnberg Ice Tigers um. Es folgten mehr oder weniger erfolgreiche Spielzeiten in der DEL, wo man jenseits von „Gut-und-Böse“ stand. Bis auf die Spielzeit 1998/1999. Nach Abschluss der Vorrunde zierte man die Tabellenspitze und schaute auf die anderen Gegner frohlockend herunter. In einer nervenaufreibenden Play-Off Viertelfinalserie gegen den bayerischen Nachbarn aus Augsburg siegte man mit 3:2-Siegen. Im Halbfinale wurde den Frankfurt Lions mit einer deutlichen 3:0-Serie klar gemacht, wer in dieser Spielzeit die Nummer eins sein sollte und so stand man in der Finalserie gegen den Titelverteidiger Adler Mannheim.

 

Dort unterlag man nach einem anfänglichen 2:1-Sieg in der Verlängerung und einer 2:1-Spielführung doch noch im fünften und entscheidenden Spiel mit 2:3-Spielen. Die Nürnberg Ice Tigers waren deutscher Vizemeister 1999 geworden. Die damit verbundene Teilnahme an der European-Hockey-League EHL wurde in Franken zu einem riesen Erfolg, wobei hier besonders die beiden Siege gegen den russischen Meister Dynamo Moskau (2:1 und 2:1nP) wohl in ewiger Erinnerung bei den Nürnberger Fans bleiben werden und qualifizierte sich somit für die Play-Off Runde der European-Hockey-League. In diesen hatten die Nürnberg Ice Tigers gegen den tschechischen Meister Sparta Prag jedoch nicht den Hauch einer Chance und unterlagen in beiden Spielen mit 0:4 und 2:3. Trotzdem war man in Franken über eine erfolgreiche Spielzeit sehr erfreut und konnte in Sachen Eishockey in Franken sehr positive Werbung verbreiten. Es folgten in Nürnberg sehr ruhige Zeiten. Einzig erwähnenswert war lediglich der Umzug 2003 aus dem völlig überalterten und maroden Lindeeisstadion, der im Übrigen auch von der Deutschen-Eishockey-Liga DEL als Lizenzauflage gefordert wurde in die moderne Multifunktions-NürnbergArena, direkt neben den Frankenstadion wo die Fußballer des 1.FC Nürnberg ihre Heimat haben. Für einem Paukenschlag vor der Spielzeit 2006/2007 sorgten die Nürnberg Ice Tigers. Günther Hertel, ein Nürnberger Unternehmer aus der Medizinbranche, sicherte sich mit einem siebenstelligen Betrag die Namensrechte der Nürnberg Ice Tigers. Die Nürnberg Ice Tigers waren mit einem Schlag schuldenfrei. Gleichzeitig wurde am 26.07.2006 die Umbenennung der Ice Tigers in die Sinupret Ice Tigers Nürnberg perfekt gemacht.



Zum ersten Mal in der deutschen Eishockeygeschichte nennt sich nun ein Eishockeyclub nach einem Produktnamen. Zeitgleich kaufte Günther Hertel auch den bayerischen SC Riessersee mit dem ein Kooperationsvertrag nach dem Vorbild der nordamerikanischen Farmteams geschlossen wurde. Der SC Riessersee dient nun den Nürnbergern als sogenanntes Farmteam zur Förderung junger deutscher Talente, wobei die jungen Talente beider Vereine mit sogenannten Doppel- und Förderlizenz ausgestattet wurden und somit für die Nürnberger und den SC Riessersee in der Oberliga spielberechtigt sind. Das System mit den Doppellizenzen sollte sich auch in Nürnberg auszahlen. Schon während der Vorrunde 2006/07 avancierten die IceTigers zum Geheimfavoriten auf den Meistertitel. Letztendlich schlossen die Sinupret Ice Tigers Nürnberg die Vorrunde 2006/07 mit einem dritten Platz ab.

 

In den Meisterschaftsplay-Off sollten sich die Doppellizenzen jedoch auszahlen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten im Play-Off Viertelfinale gegen die Hannover Scorpions kam der Zug der Ice Tigers richtig in Fahrt und man konnte die DEG Metro Stars Düsseldorf souverän im Play-Off-Halbfinale ausschalten. Der Kessel der Ice Tigers stand richtig unter Dampf, und konnte erst im Finale durch den Rekordmeister Adler Mannheim im Finale nach 3 Spielen gelöscht werden. So richtig unzufrieden war in Nürnberg jedoch keiner, hatte man doch eine sehr gute Spielzeit 2006/07 hingelegt, wobei man dieses nicht unbedingt vor Beginn der Spielzeit 2006/07 erwartet hatte bzw. konnte.

 

Die Spielzeit 2007/2008 beendeten die Ice Tigers erwartungsgemäß souverän die Vorrunde als Tabellenerster und gingen somit als haushoher Favorit in die Meisterschafts-Play Offs. Im Viertelfinale hatten die Nürnberger jedoch erhebliche Schwierigkeiten gegen die lediglich über die Pre Play-Offs qualifizierten DEG Metro Stars aus Düsseldorf, und es geschah das was keiner, aber auch wirklich keiner der fränkischen Eishockeyfans erwartet hatte. Die Sinupret Ice Tigers Nürnberg mussten bereits nach einer 2:4-Serie im Play-Off Viertelfinale gegen die DEG Metro Stars Düsseldorf die Segel streichen, so daß mit dem 25.03.2008 und einer 2:3 Heimniederlage nach Verlängerung die Saison ein plötzliches Ende nahm. Trost gab es für die Icetigers jedoch trotzdem. Als Tabellenerster nach der Vorrunde 2007/08 erfüllten die Icetigers die Voraussetzungen für die neu geschaffenen European Champions-League und starteten neben dem Deutschen Meister der Berliner Eisbären in der neuen Europaliga, mussten aber über die Qualifikation und scheiterten trotz eines Sieges gegen den tschechischen Meister HC Kosice (5:3) aber einer Niederlage gegen den schweizer Meister SC Bern (1:4) bereits an der Qualifikationsrunde.

 

Der große Schock jedoch folgte während der Spielzeit 2008/2009. Die Sinupret Ice Tigers Nürnberg bekamen erhebliche Zahlungsschwierigkeiten, die Spielergehälter wurden verspätet gezahlt, und so musste das kommen, was bereits schon im Sommer 2006 drohte. Am 25.November 2008 stellte die Sinupret Ice Tigers Nürnberg Eishockey GmbH einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Nürnberg, so dass laut Statuten der Deutschen-Eishockey-Liga DEL die aktuelle DEL-Spiellizenz arg gefährdet bzw. die Zukunft des Nürnberger Eishockeys in den Sternen stand. Noch vor der Play-Off Viertelfinalserie 2008/2009 kam dann doch die finanzielle Rettung für die IceTigers Nürnberg. Mit sofortiger Wirkung traten die Firma Aichinger sowie Alleingesellschafter Günther Hertel vom Sponsoring zurück und der DEL-Francisevertrag wurde durch den Unternehmer Thomas Sabo übernommen und der am 25.11.2008 gestellte Insolvenzantrag der Sinupret Ice Tigers Nürnberg GmbH wurde zurückgenommen.

 

Das Chaos folgte jedoch kurz nach dem Ausscheiden aus den Play-Offs. Der Hauptgesellschafter Bionorica, (Sinupret) kündigte nicht nur den Ausstieg aus dem Konsortium der Übernahme der Ice Tigers zurückzuziehen, sondern komplett auszusteigen. Als Folge hierzu ließen die verbliebenden Investoren der Ice Tigers , voran der noch vor Beginn der Play-Off Serie Thomas Sabo, der bei den Ice Tigers einsteigen wollte, verlauten, dass diese unter diesen Voraussetzungen die Übernahme der Ice Tigers Nürnberg nicht übernehmen können. Indessen hat DEL Vorstandvorsitzender Jürgen Arnold, i.ü. Aufsichtsratsvorsitzender des bayerischen Liganachbarn aus Ingolstadt, mitgeteilt, dass dieser den Ice Tigers Nürnberg durch Beiordnungsbeschluss der Mitgliederversammlung der Mitglieder der deutschen-Eishockey-Liga DEL den sofortigen Ausschluss des DEL-Gründungsmitgliedes beantragen werde.

 

Somit sollte aus finanziellen Gründen doch der Insolvenzantrag greifen, und somit laut Statuten der Deutschen-Eishockey-Liga DEL der Lizenzentzug und somit der Ausschluss der Ice Tigers Nürnberg aus dem Spielbetrieb der Deutschen-Eishockey-Liga folgen. Somit sollten die IceTigers Nürnberg in die Fußstapfen der Maddogs München (1994), der Krefeld Pinguine (1995), den Kaufbeurer Adlern (1997), den Berlin Capitals (2002), den Moskitos Essen (2002), den Schwenninger Wild Wings (2003), den Revier-Löwen Oberhausen (2002), sowie den Füchsen aus Duisburg (2009) treten. Ursache des Konkurses der Ice Tigers Nürnberg war auch das Qualifikationsturnier zur European-Champions-League CHL, da hierzu die kalkulierten Zuschauerzahlen deutlich darunter blieben, und die Sponsoren der Ice Tigers bei Spielen der CHL ausbezahlt werden mussten, da die CHL ein Werbefreien Stadion verlangte. Als im Juni 2006 gerade so noch die Insolvenz durch den Einstieg des Alleingesellschafters Günther Hertel verhindert werden konnte, begann der langsame Tod eines weiteren Traditionsvereines sowie DEL-Gründungsmitgliedes.

 

Es kam dann wenige Tage nach der Veröffentlichung, dass die Sinupret Ice Tigers Nürnberg den Spielbetrieb in der Deutschen-Eishockey-Liga DEL einstellen und somit das Aus des Nürnberger Traditionsclubs und DEL-Gründungsmitglied beschlossen war, doch die unerwartete Rettung des DEL-Spielbetriebes, was keiner mehr in Franken erwartet hatte. Das Nürnberger Eishockey war dem langsamen Tod noch einmal um Haaresbreite von der Schippe gesprungen, als mit dem Unternehmer Thomas Sabo als Alleingesellschafter dem Nürnberger Eishockey unter die Arme griff. Am 22.Mai 2009 wurde dann das neue Logo wie auch der neue Vereinsname des Nürnberg Ice Tigers präsentiert. Seit diesem Zeitpunkt werden die Nürnberger als Thomas Sabo Ice Tigers Nürnberg Eishockey GmbH in der Deutschen-Eishockey-Liga DEL firmieren, und die Insolvenz konnte 2009 gerade noch so verhindert werden.

 


 

bisherige Logos :

 

 

 




 

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