IIHF Hall of Fame 2023 – Die Mischung macht´s bei den neuen Mitgliedern

 

IIHF - WM 2023 (Tampere/HG) Im Rahmen der alljährlichen IIHF-Task Force wurde die finale Auswahl der diesjährigen Preisträger getroffen und durch den derzeitigen Vorsitzenden und Präsident Luc Tardiff den geehrten Personen mitgeteilt. Unter den diesjährigen Preisträgern befinden sich aus acht Nationen internationale Spieler und Spielerinnen, die allesamt Eishockeygeschichte schrieben.

 

 

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(Foto: IIHF)

 

 


Die Ehrung dieser bunten und illustren Mischung an Protagonisten erfolgt mit einer würdevollen Zeremonie vor den Medaillenspielen am Sonntag, den 28.5.2023 in Tampere, Finnland. Für die Hall of Fame 2023 wurden folgende Preisträger nominiert:

 

Jimmy Foster, Cristobal Huet, Brian Leetch, Caroline Ouellette, Henrik Zetterberg, Sandra Dombrowski, Kalervo Kummola, Viktor Szelig und Kimmo Leinonen.

 

In der Kategorie Spieler- und Spielerinnen wurden Jimmy Foster (Großbritannien), Christobal Huet (Frankreich), Brian Leetch (USA), Caroline Ouellette (Kanada) sowie Henrik Zetteberg (Schweden) selektiert. Hinzu kommen Sandra Dombrowski (Offizielle aus der Schweiz) und Kalervo Kummola (Finnland), Richard „Bibi“ Torriani-Award Gewinner Viktor Szelig (Ungarn) und Paul Loicq Award-Sieger Kimmo Leinonen (Finnland).

 

Sandra Dombrowski (neuer Name Frey) schaffte es als erste weibliche Funktionärin in die Hall of Fame. Die Gründung des Frauen Hockey Clubs BOMO basiert auf ihrem Engagement. Sie agierte für ihr Heimatland Schweiz bei der ersten inoffiziellen Frauen WM 1987 in Toronto. Nach ihrem Karriereende engagierte sie sich als Schiedsrichterin und pfiff als erste female referee das Spiel um die Goldmedaille bei der Frauen Weltmeisterschaft 1992.

 

Darüberhinaus leitete sie auch die Finalspiele 1994 und 1997 zwischen den Top Nationen und ewigen Rivalen USA und Kanada. Pikante Randnotiz bei Olympia 1998 in Nagano: es war das Debut der Frauen im Kampf um Medaillen und dabei zeichnete sich Sandra Dombrowski (nun Frey) sowohl als Schiedsrichterin als auch als Linienrichterin bei Notfällen aus.

 

Kurze Zeit später hing sie ihre 15 Jahre dauernde Karriere als aktive Spielerin und Schiedsrichterin endgültig an den Nagel und wirkte schließlich als Schiedsrichter Obfrau für die IIHF und SIHF mit: sie fungierte als Beobachterin und Analystin von Männer- und Frauenspielen und leistete einen wertvollen Beitrag als Feedbackgeberin incl. der folgenden zwei Olympischen Spiele. 1998 gelangte Sandra Dombrowski (nun Frey) als Pionierin ins IIHF-Organisationskomitee.

 

Jimmy Foster nahm in den 1930’iger Jahren an 29 Spielen bei Olympia und Weltmeisterschaften teil und krönte seine Karriere als Goalie 1936 mit der olympischen Goldmedaille sowie zwei Silbermedaillen bei Weltmeisterschaften. Jimmy Foster war der einzige Torwart außerhalb der Top-6-Teams im Eishockey seinerzeit, der mit so vielen Medaillen ausgestattet war.

 

Beachtlich waren seine Fangkünste, denn er musste nur 22- Mal hinter sich greifen und verbuchte stattliche 16 Shutouts, mehr als jeder andere Goalie in der Historie der IIHF. Im Zeitraum von 1936 bis 1939 war Jimmy Foster der einzige Keeper für sein Heimatland Großbritannien bei IIHF-Turnieren: dabei verlor er lediglich fünf Spiele, drei davon gegen das Mutterland des Eishockeys Kanada. Bei vier der genannten fünf Niederlagen blieb Großbritannien jedoch torlos.

 

Cristobal Huet, ebenfalls als Torhüter, agierte für seine Heimat Frankreich und präsentierte sich als der erfolgreichste Goalie in der französischen Eishockeygeschichte. Er repräsentierte sein Heimatland mit Anbeginn der IIHF WM 1997, was der Startschuss für seine famosen 13 WM-Teilnahmen darstellte. Dabei kam er mit seiner legendären Rückennummer 39 auf 80 Matches. Olympia 1998 und 2002 waren für Cristobal Huet ebenfalls ein Muss, um Les Bleus würdig zu vertreten.

 

2001 wurde Huet von Los Angeles im NHL-Draft auf Platz 214 gezogen und zwei Jahre später war er nach Philippe Bozon der zweite Franzose, dem der Sprung in die NHL gelang, wo er sieben Spielzeiten agierte. Seine Krönung vollzog Cristobal Huet dann in der Saison 2009/2010, als er mit den Chicago Blackhawks den Stanley Cup gewann und sich als erster Franzose in der Trophäe verewigte.

 

Seinen finalen Karrierehöhepunkt feierte Huet allerdings 2017, das Jahr, in dem Paris der Co-Gastgeber mit Köln bei der WM war. Frankreich schaffte es auf dem letzten Drücker leider nicht, ins Viertelfinale einzuziehen, doch Huet wurde beim famosen Sieg gegen Slowenien als bester Spieler der Mannschaft geehrt und wurde auf dem glatten Parkett standesgemäß und stilvoll, wie man es in Frankreich gewohnt ist, von seinen Teamkollegen verabschiedet.

 

Kalervo Kummola war mehr als 50 Jahre lang das Aushängeschild des finnischen Eishockeys. Er fungierte sowohl auf lokaler, nationaler und internationaler Bühne. Kummola agierte 1997-2016 zwei Jahrzehnte als Präsident des finnischen Eishockeyverbandes und übernahm 2003-2021 das Amt des Vizepräsidenten bei der IIHF.

 

Die Mitwirkung an zig Ausschüssen war für ihn täglich Brot, u.a. war im Ausschuss für Sport, Marketing, Disziplinarwesen, Coaching & Koordination tätig, um nur einige hervorzuheben. Außerdem war Kalervo Kummola für eine Amtszeit Ratsmitglied und zwei Jahre lang zwischen 2008 und 2010 Präsident der CHL. Als Mitbegründer der Finnish Hockey Hall of Fame machte er sich ebenfalls einen großen Namen und agierte 33 Jahre lang als Vorstand. Derzeit hat er bereits seit 1986 die Rolle als Vorsitzender des Auswahlkomitees inne.

 

Mit Brian Leetch schaffte es einer der größten Defender in der Eishockeygeschichte in die Hall of Fame. Seine Vita wies eine herausragende NHL-Laufbahn auf, die sich weitgehend bei den New York Rangers abspielte. Brian Leetch gelang es als nur einer von acht Bluelinern, die magische 1000-er Punkte Marke zu knacken. Leetch repräsentierte regelmäßig sein Land, die USA auf dem internationalen Parkett und wirkte drei Mal bei den Junioren Weltmeisterschaften 1985-1987 mit.

 

Im Teenageralter spielte er bei der WM 1987 mit, ebenso bei Olympia 1988 und war bei der WM 1989 mit von der Partie. Nach Olympia zog es ihn in die NHL und 1991 stand der Canada Cup auf dem Programm, bei dem er für sein Land die Verteidigung stabilisierte. Seine Farben verloren zwar gegen den Rivalen Kanada, doch fünf Jahre später beim erstmals ausgetragenen World Cup of Hockey stand Leetch im Siegerteam, ebenfalls gegen Kanada. Brian Leetch führte damals als Kapitän sein Land zu diesem epischen Sieg im entscheidenden Spiel drei.

 

Caroline Ouellette war eine der erfolgreichsten kanadischen Spielerinnen im Fraueneishockey. Sie ergatterte viermal die Goldmedaille bei Olympia und sechs weitere bei der Frauen-WM neben sechs Silbermedaillen. Ouellette wies Gardemaße auf, sie wirkte durch ihre Präsenz auf dem Eis und war eine Leaderin, die mehr als eine Dekade das Frauen Eishockey prägte.

 

Ihr größtes Highlight war das „golden goal“ 2012 im Finale bei der Frauen WM in Burlington, Vermont USA. Den späten Ausgleichstreffer ihrer Teamkollegin hatte sie noch selbst vorbereitet und dafür gesorgt, dass das Match in die Overtime ging. Summa summarum markierte Caroline Ouellette bei 12 Frauen-Weltmeisterschaften mehr als einen Scoring Punkt pro Spiel. Daneben feierte sie noch vier Erfolge beim Clarkson Cup. Zweifellos zählte Ouellette zu den besten Akteurinnen aller Zeiten. 2018 ging sie in den wohlverdienten Ruhestand.

 

Henrik Zetterberg ist das 21. Mitglied des legendären Triple Cold Clubs der IIHF. Zetterberg zeichnete sich während seiner 20-jährigen Karriere sowohl im Heimatland Schweden als auch in Übersee als außergewöhnlicher Spieler mit großer Klasse aus. Zetterberg wirkte vier Mal bei Olympia mit, war bei sechs Weltmeisterschaften aktiv, dem World Cup 2004 sowie bei der Junioren WM 2000. Henrik Zetterberg schrieb schwedische Geschichte im Jahr 2006, als die Tre Kronor bei Olympia in Turin und bei der WM in Riga die Goldmedaille errangen.

 

Als Rookie agierte er 2002/03 bei den Detroit Red Wings und er markierte 22 Treffer. Der zweite Platz im Rahmen der bekannten Calder Trophy spricht ebenfalls für ihn. Zetterberg war maßgeblich bei Detroits Einzug im Jahr 2008 im Stanley Cup beteiligt, als seine Wings Pittsburg um den legendären Sidney Crosby nach sechs Spielen schlugen. Henrik Zetterberg markierte sogar den Siegtreffer damals und er zeichnete sich als der erst siebte Europäer aus, dem dies vorbehalten war.

 

Als zusätzliche Wertschätzung bekam Zetterberg für seine souveräne Performance die Conn Smythe Trophäe überreicht. Ab der Spielzeit 2012/13 übernahm Zetterberg das Amt des Kapitäns von Detroit, dessen „C“ er sechs Jahre noch trug, bevor er 2018 aufgrund einer Rückenverletzung seine Karriere aufgeben musste.

 

Der diesjährige Torriani Award wird an eine treue und beständige Eishockeylegende verliehen, an den Ungar Viktor Szelig. Seine Laufbahn begann 1992, als seine Magyaren erstmals im sogenannten C-Pool der U18-Junioren Europameisterschaft vertrat. Nichtsahnend zog Szelig, mehr als 20 Jahre danach mit nahezu 40 Jahren, das ungarische Nationaltrikot über und verbuchte 17 Einsätze bei der Senioren WM.

 

Den Höhepunkt seiner Karriere erlebte Szelig 2008, als seine Ungarn zum ersten Mal seit 1939 den Aufstieg in die höchste Spielklasse schafften. Im Jahr 2009 erlebte Szelig einen begeisterten Empfang in der Schweiz seitens der stets begeisterten Fans.

 

Als Gewinner des Paul Loicq Award 2023 zieht der Finne Kimmo Leinonen in die Hall of Fame ein. Schon immer war und ist sein Name mit dem IIHF verbunden. Leinonen war 12 Jahr lang von 1995-2007 PR- und Marketingdirektor der IIHF und übernahm später Funktionen als Generalsekretär, um die gemeinsame Ausrichtung der WM 2012 und 2013 mit dem Nachbarland Schweden zu organisieren.

 

Daneben agierte Leinonen auch als technischer Leiter bei vier Olympischen Spielen von 1998-2010 und war bei 14 Weltmeisterschaften mit von der Partie. Außerdem arbeitete er bei verschiedenen Organisationskomitees für Männer- und Frauenturnieren mit und er war seit 1995 bis heute Turniervorsitzender bei über 40 IIHF-Veranstaltungen. Kimmo Leinonen leistete einen wesentlichen Beitrag zur Gründung der IIHF Hockey Hall of Fame im Jahr 1996 und wurde mit der Würdigung des Paul-Loicq-Preises neben dem verstorbenen Walter Bush Jr. Deswegen versehen.

 

Leinonen war auch Mitbegründer der Finnish Hockey Hall of Fame, das Resultat aus dem Finnischen Hockeymuseum, welches er 1978 ins Leben gerufen hatte. Selbstredend befindet es sich in Tampere, dem derzeitigen Austragungsort der IIHF WM 2023.

 

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es sich bei den diesjährigen Preisträgern um würdige Vertreter und herausragende Persönlichkeiten des Eishockeysports handelt, die allesamt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschlagen haben und den schnellsten Mannschaftssport der Welt repräsentieren.

 

 



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The International Ice Hockey Federation (IIHF; French: Fédération internationale de hockey sur glace; German: Internationale Eishockey-Föderation) is a worldwide governing body for ice hockey and in-line hockey. It is based in Zurich, Switzerland, and has 81 member countries.

 

 

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