IIHF - WM 2023 (Tampere/HG) Am Nachmittag standen zwei Partien auf dem Programm der 86. Weltmeisterschaft in Finnland und Riga: Deutschland spielte in Tampere gegen die USA und die Slowakei hatte in Riga Kanada zum Gegner.
(Fotoquelle: Tomi Hänninen)
In der Tampere Deck Arena trafen Deutschland und das Team USA zum dritten Vorrundenmatch der Gruppe A aufeinander. Im letzten Testspiel kassierte das DEB-Team gegen die US-Boys eine herbe Niederlage, wohl ein Dämpfer zur rechten Zeit, um heute einiges besser zu gestalten und am Ende wertvolle Punkte um den anvisierten Platz vier nach der Hauptrunde mitzunehmen.
Team Deutschland gab zwar gegen Schweden, einen der hochgehandelten Turnierfavoriten, über lange Strecken eine gute Figur ab, musste aber am Ende höchst unglückliche hauchdünne Niederlage einstecken. Im zweiten Match gegen Gastgeber Finnland bot das Team um Headcoach Harry Kreis ein starkes Match, war nahe dran an der Sensation, stand aber zum Schluss wieder ohne Punkte da. Sehr schade. Heute galt es, gegen den Speed der US-Boys gut dagegenzuhalten und deren Einzelkönner nicht zur Entfaltung kommen zu lassen.
USA demonstrierte gleich zum Auftakt gegen den amtierenden Champion und Gastgeber Finnland, welch kompakte Einheit das Team bereits ist trotz minimaler Vorbereitung im Vorfeld. Gegen Ungarn mussten die US-Boys erst einem frühen Rückstand hinterherlaufen, um am Ende einen Kantersieg einzufahren.
Deutschland die bessere Mannschaft
Die DEB-Auswahl startete heute wieder mit Mathias Niederberger im Tor und nominierte Leon Gawanke als achten Defender für die vierte Formation nach, der erst am Vortag in Tampere eingetroffen war. Diese Verstärkung für die Defensive tat der Mannschaft sehr gut. Manuel Wiederer stand heute anstelle von Daniel Fischbuch im Line-Up.
Die Amerikaner stellten den kleinsten, den leichtesten und jüngsten Kader bei dieser WM und gingen wie erwartet sofort rasant zu werke. Niederberger musste beim ersten Torschuss der USA gleich einen Monster Save auspacken. Es entwickelte sich eine sehr offene Begegnung, weil beide Teams das Spiel weit auseinander zogen und somit die nötigen Räume entstanden. Das erste Powerplay konnte Deutschland nicht nutzenund die USA visierten schon zum zweiten Mal das Gestänge an. Deutschland war aktiver, doch belohnte sich bisher nicht für den hohen Aufwand. Ein Lattentreffer von Wiederer sprang u.a. heraus. Mit 12:4 Torschüssen wäre eine Führung längst verdient gewesen.
Glückliche Führung für effektive Amerikaner, Shorthander von Soramies, Last second goal von Schütz
Deutschland setzte nahtlos an seine sehr gute Leistung aus dem ersten Drittel an. Aller guten Dinge waren nun drei, denn das nächste Powerplay für die DEB-Auswahl stand an, doch die US-Boys kamen zu einem Alleingang, den der bisher wenig beschäftigte Niederberger entschärfte. Trotz deren bislang nur fünf Torschüsse wieder eine Top Chance für die USA.
Und dann kam es wie es wohl kommen musste, denn bei angezeigter Strafzeit gegen das deutsche Team durch einen sehr glücklichen Treffer von Ronnie Attard, der die Kufe von Wissmann als zielführende Bande nutzte. Der US-Goalie DeSmith ließ die deutschen Akteure bislang schier verzweifeln. Die Effizienz der USA war bemerkenswert. Auch im vierten Powerplay blieb die DEB-Auswahl erfolglos, weil dann Kastner in die Kühlbox musste.
Samuel Soramies verwertete in der 31. Spielminute einen Rebound, den Mo Müller bei seinem Solo erzwungen hatte. Somit gab es den ersten Shorthander für die deutsche Mannschaft bei dieser WM. Die USA agierten nun aggressiver und zwangen Niederberger des Öfteren zu Glanztaten. Soramies war on Fire und hatte die Führung auf seinem Schläger. Vier Sekunden vor der Drittelsirene markierte Justin Schütz dann den hochverdienten Führungstreffer.
USA erhöht den Druck und trifft zweimal
Die USA wollten sofort eine schnelle Reaktion zeigen und setzten das deutsche Team mit zwei Forecheckern unter Druck, was nun die Herausforderung im Schlussabschnitt darstellte. Nico Sturms Bullyquote war bisher famos mit 65%, Chapeau! Deutschland verpasste es mehrmals, die Führung auszubauen; die Chancenverwertung war suboptimal.
Eine mächtige Druckphase bescherte den US-Boys den Ausgleich in der 46. Spielminute durch Sean Farrell. Die USA erhöhte die Physis merklich und wollte damit ein klares aber faires Zeichen setzen. Die Jungs um Harry Kreis erspielten sich weiterhin Top Gelegenheiten, doch knapp fünf Minuten vor dem regulären Ende der Partie ging die USA durch Matt Coronato erneut in Front im Rahmen eines Powerplays. Bisher waren die special teams entscheidend. Kahun hatte den Ausgleich auf seinem Schläger, doch ein Block verhinderte den Treffer.
Schließlich besiegte die USA eine besser spielende deutsche Mannschaft knapp mit 3:2. Das DEB-Team musste sich die mangelhafte Chancenverwertung vorwerfen lassen und ging somit wieder mit leeren Händen vom Eis.
Tampere, Montag, 15. Mai 2023
Deutschland- USA 2:3 (0:0|2:1|0:2)
Tore:
0:1 |26| Ronnie Attard (Eyssimont, Tynan)
1:1 |31| Samuel Soramies (Müller Mo., Seider) SH1
1:2 |40| Justin Schütz (Tuomie)
2:2 |46| Sean Farrell (Hutson)
2:3 |55| Matt Coronato (Perunovich, Tynan) PP1
Zuschauer:
8.003
Best Player of the game:
Deutschland: # 78 Sturm
USA: # 1 DeSmith (GC)
(Foto: IIHF/HHOF)
Slowakei verlangt Kanada alles ab und sichert sich einen Punkt nach Penaltyschießen
In der Arena Riga duellierten sich auf dem Eis die Slowakei und Kanada. Während das Mutterland des Eishockeys zwei Siege zum Auftakt landen konnte, meldete sich die Slowakei nach ihrer Auftaktniederlagen gegen Tschechien dank eines hauchdünnen Erfolges gegen Lettland ins Turnier zurück .
Team Kanada dominierte die ersten Minuten, was sich in der Torschussstatistik sofort bemerkbar macht. Folgerichtig gingen die Ahornblätter in der 8. Spielminute durch Jake Neighbours in Führung. Die Bully Quote bei den Kanadiern lag über 87%, ein herausragender Wert.
Trotzdem gelang den Slowaken im Powerplay durch Peter Cehlarik in der 17. Spielminute der Ausgleich. Zu Beginn des Mittelabschnitts hatte die Slowakei Oberwasser wegen eines Powerplays und beide Mannschaften neutralisierten sich weitgehend, was auch am Strafzeitenfestival auf beiden Seiten lag. Ein Bandencheck von Libor Hudacek brachte Kanada in numerische Überlegenheit, was jedoch nicht mehr zu Zählbarem führte.
Die Slowaken verteidigten auch dank der Unterstützung ihrer zahlreichen Fans leidenschaftlich und das kanadische Team verzweifelte am Goalie der Osteuropäer. Kapitän Hrivik hätte beinahe die Führung markiert und das Team um den legendären Headcoach Craig Ramsay verlangte den Ahornblätter alles ab in dieser Partie. Kurz vor dem Ende bekamen die Slowaken noch ein Powerplay zugesprochen, die Chance zum Sieg, doch es verpuffte erfolglos.
Die slowakischen Akteure warfen sich heroisch in die Schüsse und verdienten sich zumindest mal die Verlängerung. Hier leisteten sich die Slowaken eine Unsportlichkeit, was den Kanadiern ein spätes Powerplay bescherte: dank ihres bärenstarken jungen Goalies Hlavaj musste letztlich das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Letztlich siegte Kanada in einem aufreibenden Shoutout dank Jack Quinn.
Riga, Montag, 15. Mai 2023
Slowakei- Kanada 1:2 n.P. (1:1|0:0|0:0|0:0|0:1)
Tore:
0:1 |08| Jake Neighbours (McBain),
1:1 |17| Peter Cehlarik (Hrivik, Hudacek) PP1,
1:2 |65| Jake Quinn PEN
Zuschauer:
4.640
Best Player of the game:
Slowakei: Hlavaj (GC)
Kanada: Montembeault (GC)
The International Ice Hockey Federation (IIHF; French: Fédération internationale de hockey sur glace; German: Internationale Eishockey-Föderation) is a worldwide governing body for ice hockey and in-line hockey. It is based in Zurich, Switzerland, and has 81 member countries.