Deutschland mit einem 3:2 Arbeitssieg gegen Frankreich

 

IIHF - WM 2022 (Finnland/HG)  In der Helsinki Ice Hall trafen Frankreich und Deutschland heute Abend zum dritten Vorrundenmatch aufeinander. Dies sollte schon ein richtungsweisendes Spiel für beide Teams werden. Beide Mannschaften holten sich mit ihrem ersten Sieg das nötige Selbstvertrauen für diese Auseinandersetzung. 

 

Frankreich rückte bedingt durch den Ausschluss von Russland und Weißrussland in diese WM nach und visierte den Klassenerhalt an. Bisher gab es 11 Begegnungen zwischen diesen Mannschaften, von denen Deutschland 6 gewann, zuletzt 2019 mit 4:1. Sechs Partien wurden mit nur einem Tor Unterschied entschieden. Schließlich besiegte Deutschland in einem echten Kampfspiel das französische Team knapp mit 3:2. Pföderl und Michaelis mit einem 2 Punkte Spiel und das Eisbären Duo Noebels und Pföderl entschied die Partie.

 

 

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(Fotoquelle Carola Fabrizia Semino)

 

 


Frankreich rang Kasachstan knapp nieder und war bereit für das Nachbarschaftsduell. Auf Seiten der Franzosen wirkte Fleury mit Schwenninger Vergangenheit mit. Auf ihren und Kopf der Mannschaft und Star Texier vertraute Headcoach Bozon sicher heute Abend, wenn es darum ging, wichtige Tore zu erzielen. Texier verbuchte als einziger NHL Akteur in der dortigen Liga zuletzt in 36 Spielen 20 stattliche Punkte und spielte heute mit dem jungen Boudon in einer Reihe, um die nötige Geschwindigkeit aufs Eis zu bringen.

 

Team Deutschland lieferte den Slowaken einen heißen Kampf und fuhr drei eminent wichtige Zähler für den Einzug ins Viertelfinale ein. Diesen Erfolg galt es heute zu bestätigen gegen sicherlich unangenehme Franzosen, die alles aufbieten würden, um im Prestigeduell als Sieger vom Eis zu gehen. Hier hatte das heutige Geburtstagskind Plachta sicher einiges dagegen, der mit einer guten Leistung eine Hommage ans deutsche Eishockey schreiben könnte. Mit der heute wieder agierenden Krake von Riga, dem Goalie Niederberger standen die Aktien sehr gut auf ein erfolgversprechendes Match.

 

Traumstart durch Fischbuch, Texier glich aus, aber Ehl fälscht zum 1:2 ab

 

Das DEB Team trat in der identischen Besetzung an mit der einzigen Ausnahme des neuen Keepers und Eisbär Niederberger. Interessant war, dass es im Team der Tricolore den Namen Bozon gleich drei Mal gab: neben dem Coach befanden sich Tim und Kevin Bozon im Line Up. Der Trainer Bozon durfte sich auch dreimal als Meister bei den Adler Mannheim feiern lassen. Sein Assistenztrainer  Treille war mal in Ingolstadt unter Vertrag.

 

Gleich zu Beginn durfte Deutschland im Powerplay agieren und münzte diese numerische Überlegenheit sofort in den frühen Führungstreffer um. Torschütze war nach knapp 2 Spielminuten der Düsseldorfer Fischbuch, der ganz alleine vor Ylönen einnetzte. Start nach Maß – besser hätte es nicht losgehen können! Dieser Treffer gab noch mehr Selbstvertrauen, das in der nächsten Unterzahl fast zu einem Shorthander resultiert hätte, denn Loibl marschierte im Solo auf den französischen Goalie los, der jedoch bravourös parierte. Kurz vor Ablauf der Strafe verbuchte Frankreich zwei Top Gelegenheiten zum Ausgleich.

 

Es entwickelte sich erneut ein flottes Spiel und die Franzosen hielten gut dagegen. Dank wieder zahlreich vertretener deutscher Fans in der Halle bekamen die Jungs um Söderholm die perfekte Unterstützung von den Rängen. Auf Texier, der mit viel Speed unterwegs war, musste Deutschland stets aufpassen. Im Gegensatz zu den Begegnungen gegen Kanada und der Slowakei musste das DEB Team heute das Spiel aufziehen und Frankreich lauerte auf Konter. Debüttant Wissmann zeigte erneut eine starke Vorstellung und Kapitän Mo Müller absolvierte heute seine 10. WM und sein 70. WM Match.

 

Dann gab es einen Schockmoment für das deutsche Team, denn Stützle musste in die Kabine und kassierte beim Rauslaufen noch eine mehr als unnötige Strafe, als er einen Spieler in Weiß kurz vor der Bande noch einen leichten Stockschlag mitgab. Diese Undiszipliniertheit sollte sich rächen, denn Superstar Texier hämmerte in der 15. Spielminute im Powerplay die Scheibe unhaltbar unter die Latte. Mittlerweile waren die Franzosen ebenbürtig und fuhren jeden Check zu Ende, dies bekam Seider gleich zu spüren.

 

Das deutsche Team ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und in der 18. Spielminute ging schwarz-rot-gold durch Ehl wieder in Front. Diesen Vorsprung nahm Deutschland mit in die erste Pause und hoffte auf die Rückkehr von Stützle im Mitteldrittel.

 

Fischbuch: „Ja wir haben die Chance direkt genutzt im Powerplay, hat uns gut ins Spiel gebracht. Das zweite Tor war sehr wichtig für uns.  Wir müssen weiterhin defensiv gut stehen und vorne gut spielen. Wir versuchen das Spiel auf unsere Seite zu bringen, viele Puck Besitze kreieren und vorne die Tore machen.“

 

Trotz großer deutscher Druckphase schafft Gallet das erneute Remis

 

Bisher kehrte Stützle nicht zur Mannschaft zurück und wurde wohl noch in den Katakomben behandelt. Das wäre eine bittere Pille für das DEB Team und Söderholm. Im zweiten Drittel war bei Deutschland noch viel Luft nach oben, vor allem was das Körperspiel anging, denn Les Bleus versuchten primär die deutschen Stars wie Rieder und Stützle physisch aus dem Spiel zu nehmen und somit den Schneid abzukaufen.

 

Michaelis versuchte mit einem Bauerntrick den französischen Goalie zu düpieren, doch der Videobeweis brachte keine eindeutige Lösung, was gleichbedeutend mit ‚no good goal‘ war. Die Wartezeit wurde zwischen Assistenzcoach Jessica Campbell und dem auf der Bank wartenden NHL Crack mit einem lebhaften Austausch überbrückt.

 

Seider, Michaelis und Ehl wirbelten die französische Verteidigung dann mächtig durcheinander und kreierten tolle Chancen. Das DEB Team übte nun viel Druck aus und Loibl verzog denkbar knapp, auch weil Ylönen gut parierte. Binnen nur 3 Minuten lautete das Torschussverhältnis schon 8 zu 0 zugunsten von Deutschland.

 

Ein von Seider gefährlich abgefälschter Schuss durch Pföderl war die nächste nennenswerte Aktion. Dann musste Kastner wegen Haltens in die Kühlbox, d.h. höchste Aufmerksamkeit bei der sofort gebrachten Texier Reihe. Bemerkenswert war, dass Texier nahezu die kompletten 2 Minuten beim Powerplay auf dem Eis blieb, ein echter Leader im französischen Team.

 

Tatsächlich schaffte Frankreich in der 32. Minute nach einem herrlichen Spielzug durch Gallet den erneuten Ausgleich. Trotz mehr Spielanteile auf Seiten Deutschlands gelang es dem Team um Headcoach Bozon wieder gleichzuziehen und sofort den Schwung mitzunehmen und das Momentum auf ihre Seite zu lenken. Der Treffer zeigte durchaus Wirkung und dann gab es noch die Hiobsbotschaft on top: im heutigen Match sollte Stützle nicht mehr antreten. Wir wünschen ihm gute Besserung.

 

Deutschlands nächstes Powerplay verpuffte weitgehend, auch weil die Franzosen sehr aggressiv verteidigten und immer gute Schläger in den Schussbahnen hatten. Somit ging man mit einem Unentschieden ins Abschlussdrittel.

 

Ehliz: „Wir haben es nicht einfach genug gehalten, der Torwart hat oft freie Sicht. Die hatten einen guten Konter und den gleich reingemacht. Wir müssen die Scheiben hinter die Verteidiger bringen, das Spiel einfach halten und die Rebounds holen. Sie waren bissiger, das müssen wir umstellen, die Checks fertig fahren und in die dreckigen Zonen gehen“

 

Berliner Co-Produktion bringt 3. Führung und sichert den Sieg

 

Im Schlussabschnitt musste das DEB Team mehr Energie aufs glatte Parkett bringen, was mit dem freien Spieltag machbar erschien. Frankreich formierte sich in der neutralen Zone im 1-1-3 Modus, was kein schnelles Durchkommen für die deutsche Mannschaft bedeutete. Die Deutschen begannen wieder furios und druckvoll und hatten durch Schmölz und Kastner weitere gute Gelegenheiten. Schließlich schoss Pföderl in der 46. Spielminute dank des Zauberpasses seines kongenialen Berliner Buddys Noebels zum dritten Mal in Front.

 

Nun galt es, diesen Vorsprung besser zu verwalten als zuvor. Der nötige Biss schien wieder zurückgekehrt zu sein und der Schwung dieses Treffers übertrug sich auf die ganze Mannschaft. Ähnlich verhielt sich die Torschussstatistik zu Beginn des letzten Drittels wie im Mittelabschnitt, nur dieses Mal belohnten sich die Deutschen mit einem Tor. Der Wille war zu spüren, dieses Ding heute auch erfolgreich zu Ende zu bringen.

 

Mit der nächsten Überzahl gelangen einige vielversprechende Abschlüsse gegen die in T-Form verteidigenden Franzosen, man versäumte es jedoch nachzulegen und etwas Entspannung in die Partie zu bringen. Langsam ging man in die Crunch Time und Frankreich intensivierte das Körperspiel. Es war weiterhin ein hart umkämpftes Match und man durfte die Franzosen nicht abschreiben. Niederberger musste stets auf der Hut sein und hielt die Scheibe fest.

 

Soramies verpasste es dann im Verbund mit Fischbuch den Deckel drauf zu machen und fand in Ylönen seinen Meister. Die letzten drei Minuten brachen an und irgendwann würde Frankreichs Keeper die Eisfläche verlassen zugunsten eines sechsten Feldspielers. Es wurde insbesondere die # 42 Texier gesucht bei den finalen Angriffsbemühungen. Kastners Lupfer wäre fast ins leere Gehäuse getrudelt, noch mal gab es ein Icing gegen die DEB Auswahl. Texiers Distanzschuss wurde vom besonnenen Niederberger gesichert und fischte gleich den nächsten Schuss herunter.

 

Schließlich warfen sich die deutschen Spieler in die letzten Schüsse und sicherten ihrer Mannschaft den zweiten Sieg bei dieser 85. Weltmeisterschaft. Kampfgeist, Leidenschaft und eiserner Wille waren spielentscheidend. Die Ehrung des besten Spielers bei Frankreich erhielt Verteidiger Gallet und bei Deutschland bekam diese Wertschätzung Michaelis.

 

Noebels: „Ich musste bisschen verzögern, weil Leo etwas langsamer ist (lächelt). Es war heute wichtig, Punkte zu sammeln und die Mannschaft hat einen Weg gefunden. Die Franzosen sind sehr gut Schlittschuhgelaufen und waren gut in den Zweikämpfen. Im 3. Drittel haben wir gut begonnen, wir wollten gewinnen. Solche Spiele werden bei so einem Turnier oft mit einem Tor entschieden. Wir haben das bis zum Schluss richtig gemacht. Ich habe Timi noch nicht gesehen, es wird sich in den nächsten stunden entscheiden, wie es mit ihm weitergeht.“

 

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(Fotoquelle Carola Fabrizia Semino)    Es war ein hartumkämpftes Match

 

 

Montag, 16. Mai 2022


Frankreich – Deutschland 2:3 (1:2|1:0|0:1)

Tore:

 

0:1 |03| Fischbuch (Pföderl, Michaelis) PP1

1:1 |15| Texier (Bozon T., Chakiachvili) PP1

1:2 |18| Ehl (Bittner, Kastner)

2:2 |32| Gallet (Bertrand, Claireaux)

2:3 |46| Pföderl (Noebels, Michaelis)

 

1. Drittel Statistik:      5:8 Schüsse, 12:9 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:4

2. Drittel Statistik:      6:12 Schüsse, 14:6 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:2

3. Drittel Statistik:       7:10 Schüsse, 7:18 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:0


Zuschauer: 2.652

Best Player of the game:
Frankreich:    Gallet

Deutschland: Michaelis

 

Hauptschiedsrichter:  Hansen (NOR)  / Heikkinen (FIN)

 

Aufstellung:

 

Frankreich:Ylönen, Auvitu, Gallet, Fleury, Treille, Bozon, Llorca, Chakiachvili, Perret, Claireaux, Bertrand, Crinon, Thiry, Leclerc, Texier, Boudon, Guebey, Ritz, Fabre, Bozon.

 

Deutschland: Niederberger, Müller Mo., Seider, Ehliz, Plachta, Stützle, Müller J., Holzer, Noebels, Pföderl, Michaelis, Wagner, Wissmann, Fischbuch, Schmölz, Loibl, Bittner, Ehl, Soramies, Kastner.

 

 




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The International Ice Hockey Federation (IIHF; French: Fédération internationale de hockey sur glace; German: Internationale Eishockey-Föderation) is a worldwide governing body for ice hockey and in-line hockey. It is based in Zurich, Switzerland, and has 81 member countries.

 

 

Weitere interessante Links:

www.deutschlandcup.de - Alle Informationen über den Eishockey Deutschland Cup seit 1987.

www.eishockey-deutschland.info - Alle Eishockey Weltmeisterschaften, Olympische Spiele seit 1910.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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