(PENNY-DEL, Berlin) (Hermann Graßl) In der Mercedes-Benz Arena empfing Berlin am vorletzten Spieltag die Adler Mannheim zum Gipfeltreffen und Rückspiel: beste Offensive im Norden gegen stärkste Defensive im Süden. Beiden Teams war ihre Poolposition in den Gruppen nicht mehr zu nehmen, dennoch wollten sie mit Playoff Mentalität auftreten und zeigen, wer nun die wahre Nummer 1 in der Hauptrunde war. Schließlich erwiesen sich die Adler aus Mannheim heute als die Mannschaft mit dem größeren Willen. Verdient entführten sie mit einem letztlich ungefährdeten 3:1 Sieg alle drei Punkte aus der Hauptstadt und sind im Head to Head Vergleich nun in Führung gegangen.
(Foto: Citypress)
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Die Eisbären aus Berlin präsentierten sich gegen Nürnberg im Comeback Modus und wollten mit einem erneuten Heimsieg ihre Dominanz unter Beweis stellen. Die Eisbären entführten erst kürzlich alle Punkte aus der SAP-Arena und erwarteten heute eine auf Revanche sinnende Mannschaft von Pavel Gross. Für Pföderl und Hänelt war die Saison verletzungsbedingt zu Ende, dafür vertraute Serge Aubin auf die momentan sehr gut aufgelegten White und Noebels, musste aber ohne Goalie Niederberger und Jubilar Hördler auskommen.
Mik: „Es ist ein gutes Jahr, bin froh Teil des Teams zu sein und hoffe auf den maximalen Erfolg. Wir arbeiten hart im Sommer und sind vorbereitet. Wir hoffen auf 3 Punkte, aber Mannheim ist ein guter Gegner. Die Umstellung ist nicht einfach, ob ich Stürmer oder Verteidiger spiele. Unser Coach ist sehr gut, redet viel mit uns und zeigt viel Videomaterial. Er gibt Vertrauen und wir müssen uns unsere Chance erarbeiten.“
Mannheim wollte die kürzlich erlittene Heimpleite gegen den heutigen Gegner vergessen machen und nahm den frischen Wind aus dem Krefeld Match mit. Die Adler wollten zur Offensivpower zurückfinden und an ihrer Defensive feilen. Der amtierende Champion musste ebenfalls noch auf seinen Viertelfinalgegner warten und war auf der Suche nach der Playoff Form.
Wolf: „Wir fighten das ganze Jahr, um in die Playoffs zu kommen. Wir sind soweit und sind heiß auf die schnellste Zeit. Die freie Zeit verbringen wir mit der Familie. Wir wollen den Titel, es liegt aber noch einiges an Arbeit vor uns, bevor wir den Pokal in die Höhe heben können. Wir haben noch nicht von den Playoffs gesprochen, zuhause haben wir nicht gut gespielt.“
Loibl: „Heuer ist es extrem wichtig auf den Körper zu hören, um frisch zu bleiben. Heute wollen wir gewinnen und eine bessere Leistung als zuletzt zeigen; wir müssen eine Reaktion zeigen. Wir müssen zurück zu unserem Spiel finden, läuferisch gut sein, Zweikämpfe gewinnen und mehr Tore erzwingen. Es geht immer um 3 Punkte, beide Teams wollen gewinnen. Die Vorfreude ist groß bei allen, aber es sind noch 2 Spiele zu absolvieren.“
Berlin erzeugte gleich mächtig Druck auf das Gehäuse von Endras. Tuomie visierte schnell mal den Pfosten an. Bei einem 2 auf 1 Konter konnte Eisenschmid die Scheibe nicht optimal kontrollieren, sonst hätte es brenzlig werden können. Mannheim wurde agiler und Ancicka musste sein ganzes Können aufbieten, um den Puck letztlich unter sich einzufrieren. Noebels sollte nun die Rolle des Vollstreckers übernehmen, da sein Partner und Torproduzent Pföderl nicht mitwirkte. Beide Teams waren bisher hinsichtlich Spielanteile und Chancen gleichauf. Tuomie probierte es gleich nochmals aus spitzem Winkel, aber Endras blieb aufmerksam. Kurz danach prüfte Foucault den Adler Goalie. Die Eisbären gingen nun bissiger zu werke, dann musste auf beiden Seiten ein Akteur auf die Strafbank.
In der 4 gegen 4 Konstellation ging es physisch zur Sache und man sah, dass es für beide Mannschaften kein Trainingsspiel werden würde. Dann durfte noch ein Eisbär auf die Sünderbank. Bei 4 gegen 3 hatten die Adler viel Platz, schlugen jedoch auch bei 5 gegen 4 daraus kein Kapital, zumal sie sich dann selbst minimierten. Zwei Überzahlsituationen der Hausherren schlossen sich nahtlos an: in dieser Disziplin waren sie mit 24,3 % Erfolgsquote Liga Primus, während die Adler die beste Unterzahlquote aufwiesen mit 92,5 %.
Mit einem leistungsgerechten Remis ging es in die erste Drittelpause. Es war ein Spiel auf hohem Niveau, nur die Tore gingen ab, obwohl statistisch die Gäste mehr Schüsse verzeichneten.
Labrie: „Ich bin nach 2 Monaten zurück, ich fühle mich schon wieder ganz gut nach der Verletzung. Es gab gute Chancen auf beiden Seiten, es wird ein enges Match werden. Wir haben gute, junge Spieler, die sich gut integrieren. Heute wird das Spiel zwischen den blauen Linien entschieden, wo sich der Kampf um die Scheibe abspielt“.
Im zweiten Drittel stand sofort wieder Endras im Fokus des Geschehens, doch die Adler gingen in Person ihres Verteidiger Larkin in der 22. Spielminute in Führung. Unmittelbar danach folgte binnen nur 19 Sekunden der Doppelschlag durch Shinnimin, der seine Schlägerspitze geschickt in den Schuss von Akdag, übrigens nach seinem Assist beim ersten Treffer nun schon sein 251. Scorerpunkt, reinhielt. Das war eine kalte Dusche und Ansage für die Eisbären. Wie würde Berlin nach diesem frühen Schock antworten?
Mannheim war nun oben auf und erspielte sich weitere Gelegenheiten und die Berliner durften sich bei ihrem souveränen Goalie bedanken, dass der Rückstand nicht höher ausfiel. Labrie, heute mit dem C auf der Brust, hätte beim Gegenstoß das erste Berliner Ausrufezeichen auf der Anzeigetafel setzen können, doch Endras bleib standhaft. Bei einem erneuten 3 auf 1 Konter hatten die Eisbären viel Glück, dass der abschließende Schuss nicht gelang. Nach einem weiteren Wechselfehler auf Seiten der Berliner bekamen die Adler wieder eine numerische Überzahl vor Ancicka, die aber nicht genutzt wurde. Berlins Goalie avancierte immer mehr zum Turm in der Schlacht im Mittelabschnitt.
Beiden Mannschaften war die Bedeutung dieses Matches anzumerken, was sich in höherer körperlicher Intensität zeigte. Ancicka verhinderte einen Mannheimer Shorthander, während die Eisbären Endras ziemlich unter Druck setzten. Gegen Boychuk rettete er sogar mehrfach in höchster Not. Dann war es aber doch passiert, denn Olver netzte in der 36. Spielminute zum verdienten Anschlusstreffer ein.
Ende des Drittels war Berlin aktiver unterwegs und agierte im Powerplay, in dem sich Endras wieder öfters glanzvoll auszeichnen durfte. Die Referees verteilten die Strafen hüben wie drüben reichhaltig, wobei die Gäste öfters in der Kühlbox Platz nehmen mussten. Die Partie war weiterhin von guter Qualität geprägt. Akdag: „Der Doppelschlag war gut für uns, wir haben schon vorher viele Chancen gehabt. Wir müssen weiter Gas geben nach dem Anschluss, denn Berlin wird drücken. Fehler passieren, aber wir werden heute auf jeden Fall gewinnen.“
Zu Beginn des Schlussabschnitts überstanden die Adler eine 50 sekündliche Unterzahl schadlos. Olver erarbeitete sich eine Chance, war aber glücklos im Abschluss. Dann musste der Eisbär Dietz wegen Haltens des gegnerischen Stocks auf die Strafbank. Dieses Powerplay münzte Top Scorer Wolf in der 47. Spielminute zum dritten Mannheimer Treffer um. Wieder mussten die Eisbären einem Zwei Tore Rückstand hinterherlaufen und die Adler polierten ihre Powerplay Quote etwas auf.
Wieder in Unterzahl war es schwierig für die Hausherren, die Wende einzuleiten, doch sie waren giftig im Penalty Killing und zwangen die Gäste immer wieder zu Fehlern im Aufbau. Trotzdem erarbeiten sich die Adler ihre Gelegenheiten, die aber allesamt von Ancicka vereitelt wurden.
Eine Bankstrafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis gute 2 Minuten vor Spielende kam zur Unzeit für die Eisbären. Nichtsdestotrotz mussten sie nun alles in die Waagschale werfen und auch in Unterzahl Akzente nach vorne setzen. Letztlich kamen sie aber nicht mehr entscheidend heran und mussten den heute bissigeren Mannheimern alle Punkte überlassen. Die Adler nahmen somit erfolgreich Revanche für ihre vor kurzem erlittene Heimpleite gegen den heutigen Gegner. Berlin tritt am 18. April die Auswärtsfahrt nach Augsburg an und Mannheim empfängt am gleichen Tag die Krefeld Pinguine.
Stimmen zum Spiel:
Berlin – Wissman:
„Im Vergleich zum letzten Mal haben wir heute zu lang gebraucht mit dem Umschaltspiel, was letztes Mal besser war. Wir haben die Scheibe zu lang gehalten. Wir müssen die Scheiben tief bringen anstelle jemanden auszuspielen. Das darf nicht passieren. Ancicka war top und wir sind froh, dass wir ihn haben.“
Mannheim – Krupp:
„Es war heute sehr intensiv und eine gute Antwort auf das letzte Spiel gegen Berlin. Wir waren heute bereit und nehmen alle Punkte mit. Die letzten beiden Spiele sind Vorbereitung auf die Playoffs, auch das Match gegen Krefeld ist wichtig.“
Spiel vom 16.04.2021
Berlin – Mannheim 1:3 (0:0|1:2|0:1)
Tore:
0:1 |22| Larkin (Akdag, Wolf)
0:2 |23| Shinnimin (Akdag, Smith)
1:2 |36| Olver (Ramage, Tuomie)
1:3 |47| Wolf (Katic, Desjardins) PP1
1. Drittel Statistik: 9:16 Schüsse, 10:11 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:6
2. Drittel Statistik: 16:15 Schüsse, 9:17 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:8
3. Drittel Statistik: 7:10 Schüsse, 11:10 gewonnene Bullys, Strafminuten: 6:0
Zuschauer: Keine
Schiedsrichter: Hunnius/ Schütz
Aufstellung:
Berlin: Ancicka, Mik, Wissmann, Olver, Streu, Tuomie, Müller, McKiernan, Noebels, Reichel, Foucault, Despres, Ramage, Labrie, Kinder, Dietz, Geibel, White, Boychuk, Fiore.
Mannheim: Endras, Schira, Katic, Huhtala, Loibl, Elias, Reul, Akdag, Shinnimin, Smith, Eisenschmid, Larkin, Krupp, Krämmer, Collins, Bast, Wirth, Plachta, Desjardins, Wolf.
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