(PENNY-DEL, Ingolstadt) (Hermann Graßl) In der Saturn-Arena empfing am 15. Spieltag Ingolstadt die Nürnberg Ice Tigers, gegen die man erst kürzlich einen historischen Kantersieg landete. Die Franken wollten unbedingt Wiedergutmachung für diese Schmach, die ihnen sicher noch in den Knochen steckte. Schließlich schickten die Panther aus Ingolstadt in einem überlegen geführten Match die Ice Tigers aus Nürnberg mit einem deutlichen 7 zu 0 nach Hause.
(Fotoquelle Jürgen Meyer)
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Die Panther aus Ingolstadt wollten ihren dritten Sieg in Folge feiern, um den Anschluss an den Tabellenführer Mannheim zu halten. Offensiv brannte Ingolstadt in letzter Zeit ein Feuerwerk ab und dies insbesondere gegen den heutigen Gegner. Mit ihrer hochkarätigen Truppe waren sie der klare Favorit in diesem Derby. Nürnberg war bedacht, in diesem Match definitiv einen besseren Auftritt hinzulegen als beim letzten denkwürdigen Aufeinandertreffen. Ihr solider Auftritt gegen München gab berechtigte Hoffnung auf Besserung und versprach Aussicht auf Zählbares, wenn sie vor allem auf ihre Defensivarbeit achteten.
Gleich zu Beginn gab es eine 4-minütige Überzahlgelegenheit für die Gäste nach einem hohen Stock gegen Adam. Zumindest ein wesentlich besserer Start in die Partie als bei der letzten Partie, auch wenn die Hausherren durch Kuffner einen Lattentreffer verzeichnen konnten. Nichtsdestotrotz verging die Hälfte des Powerplays ohne nennenswerte Möglichkeiten für die Franken. Ingolstadt wehrte etliche Schüsse von Nürnberg mit tollen Blocks ab. Letztlich verpuffte diese lange numerische Überlegenheit und die Panther hielten sich schadlos, auch weil Daws einen Monstersave hinlegte.
Ganz anders agierte Ingolstadt bei seinem ersten Powerplay, das sie in Person von Simpson in der 7. Spielminute zur Führung nutzten. Nürnberg war im Vorfeld gewarnt ob dieser herausragenden Überzahlquote bei den Hausherren. Trotzdem war Gäste Goalie Treutle hier machtlos.
Die Ice Tigers waren jedoch nicht vom erneuten Rückstand beeindruckt, sondern verbuchten durch Reimer eine Top Chance; nur die Latte verhinderte den Ausgleich. Ingolstadts Verteidigung erwies sich bis dato als sattelfest. Eine famose Rettungstat von Treutle rief kurz den Videobeweis auf den Plan, der aber schnell zum Ergebnis kam: kein Tor! Der nächste Treffer ließ aber nicht lange auf sich warten, denn Höfflin netzte in der 14. Spielminute unhaltbar ein. Auch heute spielte Effektivität bei den Hausherren eine zentrale Rolle. Sie benötigten nicht viele Chancen, um erfolgreich zu sein. Das verriet dann auch die komplett ausgeglichene Torschuss Statistik nach dem ersten Drittel.
Nürnberg hatte durchaus seine Gelegenheiten, scheiterte aber an der sehr stabilen Defensive von Ingolstadt. Nun kam es noch schlimmer für die Franken, denn in der 16. Minute mussten sie durch Soramies bereits den dritten Einschlag hinter Treutle hinnehmen. Gewisse Parallelen zur letzten Partie waren nun erkennbar, nur das Ergebnis konnte Nürnberg noch hoffen lassen auf eine Wendung im Laufe der Begegnung. Die Ice Tigers mussten nur an ihr letztes Heimspiel gegen München denken, als ihnen noch eine Aufholjagd gelang.
Im zweiten Drittel legten die Panther gleich wie die Feuerwehr los und igelten die Gäste in deren Zone sofort wieder ein. Dabei kam ihnen eine weitere Strafzeit gegen Nürnberg entgegen, die nun kompakter hinten drinstanden und Ingolstadt wenig Platz gewährten. Dieses Mal konnten die Panther kein Kapital draus schlagen und Nürnberg durfte Selbstvertrauen daraus tanken.
Dann mussten neben Quaas bei Ingolstadt auch das Geburtstagskind Fox auf Seiten der Nürnberger auf die Strafbank. Jetzt konnten sich die Techniker austoben bei mehr Platz auf der Eisfläche. Adam hatte um Haaresbreite den Anschluss auf dem Schläger und Höfflin prüfte auf der anderen Seite Nationaltorwart Treutle. Die Franken hielten durchaus gut dagegen und hätten sich schon längst mit einem Erfolg belohnen können.
Das muntere Toreschießen der Ingolstädter ging aber durch den vierten Treffer von Bodie in der 30. Spielminute weiter. Die Panther schienen so richtig in Fahrt gekommen zu sein. Nürnberg musste nun aufpassen, nicht schon wieder unter die Räder zu kommen. Treutle war unter Dauerbeschuss und hielt was zu halten war, u.a. mit tollen Schoner Saves. An ihm lag es definitiv nicht, dass die Franken Mitte der Partie schon wieder hoffnungslos im Hintertreffen waren.
Die Hausherren waren stets einen Schritt schneller an der Scheibe und erzwangen dadurch eine weitere Überzahlkonstellation, welche für die Gäste jedoch ohne Folgen blieb. Die Panther kombinierten nun nach Belieben und hatten die Ice Tigers völlig im Griff. Ein Powerplay kurz vor Drittelende bot den Franken die Gelegenheit, wieder heranzukommen, sie hatten aber bei einem Konter von Ingolstadt Glück, keinen Shorthander in Kauf zu nehmen.
Im Schlussabschnitt hatte Nürnberg noch für kurze Zeit einen Mann mehr auf dem Eis, doch Ingolstadt verteidigte mit Mann und Maus und Daws hielt weiterhin die Null fest. Irgendwie hatten die Franken heute auch kein Scheibenglück in den entscheidenden Momenten.
Zu allem Ungemach führte in der 42. Spielminute ein fataler Aufbaufehler zum 5 zu 0 für Ingolstadt durch Aubry. Jetzt war klar, dass hier für die Gäste nichts mehr zu holen war. Nürnberg gab sich nicht auf, aber Adam konnte sogar eine hundertprozentige Chance letztlich nicht ummünzen. Es war wie verhext am heutigen Abend in der Saturn-Arena.
Jetzt galt es für die Franken, das Match ordentlich zu Ende zu spielen und unbedingt zu versuchen, mit einem positiven Erlebnis, sprich einem Tor, gen Heimat zu fahren. Dieser Plan schien schwierig zu werden, nachdem man erneut mit einem Mann weniger agieren musste. Ingolstadt zelebrierte wie gewohnt sein gefährliches Powerplay und verzeichnete einen weiteren Aluminiumtreffer. Es wirkte fast wie in einem Trainingsspiel, so schlafwandlerisch sicher lief die Scheibe in den Reihen der Panther. Nürnberg unternahm alles, was heute möglich war, aber die Panther konnten sich immer ziemlich schnell in deren Zone rein kombinieren.
Nun bestraften die Hausherren die Gäste auch noch mit einem Unterzahltreffer durch Simpson in der 55. Spielminute. Coach Fischöder war sprachlos ob dieses erneuten Debakels. Nürnberg musste die Klasse und Qualität der Ingolstädter heute neidlos anerkennen. Jetzt ging es nur noch um Schadensbegrenzung auf Seiten der Ice Tigers, zu mehr waren die Gäste am heutigen Abend nicht in der Lage. Die Panther waren nur noch bestrebt, ihrem Goalie Daws seinen ersten Shutout zu schenken.
Es kam für Nürnberg noch schlimmer, denn 25 Sekunden vor Schluss kassierten sie gar noch das siebte Tor durch Elsner, was den Endstand bedeutete. Hier konnte Daws sogar einen Assist beitragen, quasi das Sahnehäubchen zu seinem Shutout. Letztlich erwies sich Ingolstadt in der aktuellen Verfassung in allen Mannschaftsteilen überlegen und zerlegte die Ice Tigers nach Belieben. Nürnberg muss dringend wieder in die Spur kommen und den Fokus auf die Defensive legen, um die momentane Gegentorflut tunlichst zu unterbinden.
Nürnberg empfängt am 6.2 München zum Derby, während Ingolstadt am 10.Februar zu Hause gegen Straubing spielt.
Stimmen zum Spiel:
Ingolstadt – Daws:
„Ich bin sehr glücklich über meinen ersten Sieg und den ersten Shutout. Nürnberg war am Anfang hungrig und kam auch gut aus der Kabine. Wir spielen sehr gut als Team, und wir haben viel Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben.“
Nürnberg – Treutle:
„Es ist einfach nur peinlich, ich finde dafür keine Worte. Jeder von uns sollte sich hinterfragen in der Kabine. Es ist inakzeptabel was wir zeigten. Alle Mannschaftsteile sind momentan zu schlecht, wir sind zu weit weg von den Gegenspielern, die Unterstützung muss besser werden. Einsatz und Wille sind vorhanden, aber die einfachen Dinge müssen wir richtig machen, u.a. Zweikämpfe.“
Spiel vom 02.02.2021
Ingolstadt - Nürnberg 7:0 (3:0|1:0|3:0)
Tore:
1:0 |07| Simpson (Pietta, Feser) PP1
2:0 |14| Höfflin (Pietta, Feser)
3:0 |16| Soramies (Elsner, Detsch)
4:0 |30| Bodie (Wohlgemuth, Simpson)
5:0 |42| Aubry (Palmu)
6:0 |55| Simpson (Pietta, Bodie) SH1
7:0 |60| Elsner (Soramies, Daws)
1. Drittel Statistik: 10:10 Schüsse, 11:13 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:2
2. Drittel Statistik: 13:6 Schüsse, 17:7 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:8
3. Drittel Statistik: 15:9 Schüsse, 14:5 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:2
Zuschauer: Keine
Schiedsrichter: Kohlmüller/ Schrader
Aufstellung:
Ingolstadt: Daws, Bodie, Ellis, Kuffner, Aubry, Palmu, Wagner, Marshall, Höfflin, Wohlgemuth, Simpson, Quaas, Jobke, DeFazio, Pietta, Feser, Pruden, Detsch, Soramies, Elsner.
Nürnberg: Treutle, Gilbert, Mebus, Pollock, Adam, Fox, Bodnarchuk, Karrer, Reimer, Cornel, Schmölz, Trinkberger, Kislinger, Kurth, Kechter, Elias, Bires, Walther.
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