(PENNY DEL, Nürnberg) (Hermann Graßl) In der Arena Nürnberger Versicherung empfingen die Ice Tigers als Schlusslicht den Vize Meister aus München. Während Nürnberg die herbe Klatsche in Ingolstadt noch verdauen musste, hatten die Red Bulls noch an ihrer Pleite zuhause gegen die Adler Mannheim zu knabbern, die ihnen tabellarisch langsam enteilten. Schließlich siegte München in einem engen Derby mit 4 zu 3, weil sie kaltschnäuziger in der Chancenverwertung waren.
(Fotoquelle City-press)
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Nürnberg wollte Wiedergutmachung nach dem desaströsen Auftritt in Ingolstadt. Mit der aktuell schlechtesten Defensive in der Südgruppe war man gewarnt, da der heutige Gegner dafür die beste Offensive aufweisen konnte. Die Devise für heute lautete: kompakt stehen und clevere Vorstöße initiieren, um nicht ins „offene Messer“ zu laufen. München wollte den Anschluss an die beiden ersten Plätze halten nach den beiden letzten verlustreichen Spielen mit insgesamt 9 Gegentreffern, definitiv nicht der hohe Anspruch von Don Jackson. Von Verletzungssorgen geplagt mussten die Red Bulls heute mit nur 3 Reihen auskommen. Immerhin wurde aufgrund dieser Misere mit Ethan Prow ein neuer Verteidiger verpflichtet, der in dieser Partie noch nicht einsatzbereit war.
Gleich nach 26 Sekunden musste Schmölz auf Seiten der Franken in die Kühlbox, schon wieder eine unnötige Unterzahl. Disziplinlosigkeiten wie bei den Panthern in Ingolstadt musste Nürnberg unbedingt vermeiden. Die Hausherren überstanden das Powerplay von München schadlos. Münchens 10. Stürmer Peterka wurde je nach Bedarf wechselnd eingesetzt.
In den ersten 10 Minuten war es eine ausgeglichene Begegnung ohne die packenden Höhepunkte, aber durchaus mit guten Chancen hüben wie drüben. Das erste Powerplay der Ice Tigers sah schon ganz geordnet aus und resultierte in einem gefährlichen Abschluss.
Nürnberg stabilisierte primär seine Defensive, was auch ganz gut gelang. Nichtsdestotrotz gingen die Gäste in der 15. Minute durch Hager in Führung, als die Franken bereits im Vorwärtsgang waren. Voakes hatte kurz danach den zweiten Treffer auf seinem Schläger, verzog jedoch; im Gegenzug konnte Reich eine gefährliche Scheibe einfrieren. Nürnberg verbuchte in Person vom jungen Roman Kechter eine tolle Gelegenheit. Die Franken agierten druckvoll, boten dem Favoriten Paroli und erarbeiteten sich Chancen zur Egalisierung. Letztlich nahmen die Gäste eine knappe Führung dank ihres Kapitäns Hager mit in die Kabine. Es stellte sich die Frage, ob Peterka wieder mitwirken würde, da er verletzungsbedingt zuvor in die Kabine marschierte.
Im zweiten Drittel konnten die Gäste nach etlichen Minuten doch noch auf die wertvollen Dienste von Peterka zurückgreifen; seine Problemstelle Nase wurde inzwischen medizinisch behoben.
Einen 3 auf 1 Konter konnten die Ice Tigers letztlich durch Bires nicht in Zählbares umwandeln, denn Reich hatte was dagegen. Das sollte sich rächen, denn MacWilliam krönte seinen Einsatz mit dem ersten Saisontor in der 23. Spielminute. Vorausgegangen war eine geschickte Körpertäuschung von Hager, um die Nürnberger Verteidigung ausreichend zu irritieren. Die Red Bulls verstärkten nun den Druck, blieben aber oft an den effektiven Blocks der Ice Tigers hängen. Die Intensität nahm im Mittelabschnitt deutlich zu, was sich auch an der erhöhten Geschwindigkeit zeigte.
Vielleicht half den Franken nun ihr zweites Powerplay, um in die Partie zurückzufinden, aber die Hausherren taten sich schwer in die Aufstellung zu gelangen; die erste Minute verstrich somit ereignisarm. Dann übernahm ihr Capitano Reimer die Verantwortung und setzte Akzente in Richtung Reich. Kurze Zeit später gab es erneut die Gelegenheit für die Franken, hier den Anschluss zu schaffen. Seidenberg bekam eine 5 plus Spieldauer aufgebrummt wegen seines Kniechecks. Somit fiel der nächste Defender bei München aus, keine einfache Situation für Don Jackson.
Den Ice Tigers fiel wenig Kreatives ein in den ersten zweieinhalb Minuten der Überzahl, bekamen jedoch ihre Chancen, zumal Reimer mit seinen bekannten Distanzschüssen für Gefahr vor Reich sorgte. Im Endeffekt bleib das Powerplay brotlose Kunst und die Franken machten sich das Leben dann selbst wieder schwer mit einer eigenen Strafzeit. Diese Konstellation wurde von München gnadenlos bestraft durch den Treffer von Redmond in der 39. Spielminute. Münchens solide Spielweise und eine bewundernswerte Effizienz sorgten nun für eine beruhigende 3-Tore Führung.
Nürnberg war nach nur 15 Sekunden im Schlussabschnitt wieder im Spiel, denn Cornel netzte mit einem Gewaltschuss unhaltbar ein. Wurde nun die Aufholjagd eingeläutet seitens der Franken?
Das nächste Powerplay für die Gäste ließ jedoch nicht lange auf sich warten, wurde aber nicht mit einem weiteren Treffer versüßt. Der Sünder Kislinger durfte nach Absitzen seiner vorherigen Strafe gleich wieder auf die Sünderbank. So konnten die Hausherren dem Spiel nicht die gewünschte Wendung geben. München versäumte es nun den Deckel auf diese Begegnung drauf zu machen. Eine erneute Undiszipliniertheit der Ice Tigers gab München wieder Gelegenheit, das Match endgültig zu entscheiden. Erst als Peterka in der 47. Spielminute mit seinem Premierentor traf, belohnten sich die Red Bulls endlich für lange numerische Überlegenheit. Dem Torschützen war es zu gönnen, hatte er doch mit der Verletzung aus dem ersten Drittel zu kämpfen.
Doch Nürnberg gab sich noch nicht geschlagen, sondern verkürzte in Person von Pollock in der 50. Spielminute auf 2 zu 4. Noch war hier nichts verloren, im Eishockey ist vieles möglich. Mit 2 Schüssen im letzten Drittel wurden 2 Tore fabriziert – besser konnte es nicht laufen. Bires hatte dann sogar zweimal den Anschluss auf seiner Kelle, ausgerechnet er, der in Drittel Nummer 2 dem Ausgleich so nah war; die Ice Tigers setzten nun zur Schlussoffensive an und übten mächtig Druck auf Reich aus, vernachlässigten aber ab und zu ihre Abwehrarbeit. Bires avancierte nun zum Aktivposten bei den Hausherren und hätte beinahe ein Solo starten können, doch der Schläger von Mayenschein hatte dies unterbunden.
93 Sekunden vor der Schlusssirene ging Coach Fischöder bei Strafe gegen München volles Risiko mit dem sechsten Feldspieler, doch zwei Tore aufzuholen schien eine Mammutaufgabe zu werden, zumal man dann selbst noch ein Foul beging. Bei 4 gegen 4 schnürte Pollock seinen Doppelpack zum 3:4 ca. 16 Sekunden vor Ende der Partie. Dies kam leider zu spät.
Somit entführte München in einem letztlich knappen und von der Spannung lebenden Match 3 Punkte aus Nürnberg, die weiterhin die rote Laterne in der Südgruppe behielten. München empfängt am 4. Februar die Wild Wings aus Schwenningen, während Nürnberg am 2. Februar zum Derby nach Ingolstadt fährt.
Stimmen zum Spiel:
Nürnberg - Bires:
„Heute war mehr drin, wir hätten mehr Tore schießen müssen. München hat beim vierten Treffer ein gutes Powerplay gespielt, das war dann der Knackpunkt. Wir haben uns an den Matchplan gehalten, wir haben den Spiel Plan genau verfolgt, aber leider nicht getroffen. Wir müssen einfach konsequent weitermachen.“
München – Peterka:
„Wir haben heute ein gutes Spiel abgeliefert, am Ende haben wir uns das Leben selbst etwas zu schwer gemacht. Das erste Saisontor hat man schon im Hinterkopf, man weiß, dass man noch nicht getroffen hat. In der Defensive hatten wir heute mehr Zuteilung und wir haben von hinten heraus clever agiert.“
Spiel vom 31.01.2021
Nürnberg – München 3:4 (0:1|0:2|3:1)
Tore:
0:1 |15| Hager (Mauer, Gogulla)
0:2 |23| MacWilliam (Hager, Ehliz)
0:3 |39| Redmond (Bourque, Parkes)
1:3 |41| Cornell (Reimer, Gilbert)
1:4 |47| Peterka (Hager, Gogulla) PP1
2:4 |50| Pollock (Bires, Adam)
3:4 |60| Pollock (Bires)
1. Drittel Statistik: 9:7 Schüsse, 6:9 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:2
2. Drittel Statistik: 7:8 Schüsse, 5:9 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:27
3. Drittel Statistik: 8:10 Schüsse, 14:10 gewonnene Bullys, Strafminuten: 8:2
Zuschauer: Keine
Schiedsrichter: Iwert / Rantala
Aufstellung:
Nürnberg: Treutle, Bodnarchuk, Karrer, Reimer, Cornel, Schmölz, Mebus, Gilbert, Bender, Pollock, Adam, Bires, Kulda, Trinkberger, Kislinger, Kurth, Kechter, Walther, Elias.
München: Reich, Redmond, Aulie, Mauer, Kossila, Gogulla, Seidenberg, MacWilliam, Ehliz, Hager, Schütz, Boyle, Mayenschein, Parkes, Voakes, Bourque, Peterka.
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