(PENNY-DEL, Bremerhaven) (Hermann Graßl) In der heimischen Eisarena empfing der Tabellenführer Bremerhaven die DEG zum absoluten Spitzenspiel des heutigen Abends. Nur die bessere Tordifferenz machte den momentanen Unterschied aus bei diesen beiden Mannschaften, die in dieser Saison bereits Großes geleistet hatten und verdientermaßen die Gruppe Nord im Gleichschritt anführten. Schließlich kämpfte Bremerhaven die DEG mit 4:3 nieder und baute die Tabellenführung weiter aus.
(Foto: Citypress)
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Bremerhaven hatte seinen Siegeshunger in Wolfsburg gestillt und kehrte wieder in die gewohnte Erfolgsspur zurück. Bisher mussten sie in keiner ihrer Partien in eine Verlängerung gehen und konnten deshalb auf ihre Fitness und ihre überragende Defensive vertrauen. Ihr Neuzugang aus Kanada, McGinn pausierte als überzähliger Spieler in dieser Partie. Düsseldorf wollte nach dem umkämpften Heimsieg gegen Berlin seine famose Siegesserie mit 6 Erfolgen am Stück fortsetzen und reiste demzufolge mit großem Selbstbewusstsein zu den Fischtown Pinguins. Mit der aktuell stärksten Offensive in der Nordgruppe wollten sie Bremerhaven heute ein Bein stellen. Coach Kreis musste aber etwas improvisieren und konnte nur mit drei kompletten Reihen antreten.
Die erste Torchance gehörte den Gästen aus Düsseldorf, die von Pöpperle vereitelt wurde. Es entwickelte sich von Beginn an ein schnelles Match und die DEG agierte munter mit, in dem sie die Hausherren zeitweise im eigenen Drittel einschnürte. Gläser hätte dann aber beinahe für die Fischtown Pinguins Erfolg gehabt, zielte jedoch etwas zu ungenau.
Düsseldorf versteckte sich keineswegs und prüfte Pöpperle des Öfteren. Flaake entwischte kurz der Bremerhavener Verteidigung, scheiterte aber am souveränen Goalie der Fischtowns, der seine Fanghand zum richtigen Zeitpunkt zückte. Die Hausherren wähnten sich in den ersten 10 Minuten ungewohnt oft in der Defensive, waren aber brandgefährlich bei ihren bis dato wenigen Vorstößen.
In ihrem ersten Powerplay, das bekanntermaßen bärenstark ist in der Liga, konnte Bremerhaven in der 12. Spielminute nach einigen schnellen Pass Stafetten durch Jeglic in Führung gehen. Das war mal wieder Effektivität pur auf Seiten der Hausherren, ihnen genügen oft wenig Aktionen, bis sie treffen.
Düsseldorf zeigte sich nicht geschockt vom Rückstand und hätte fast durch Barta den Ausgleich auf dem Schläger. Besser machte es Fischbuch mit seinem bereits 7. Saisontor in der 17. Spielminute, als Pöpperle seinen Kasten kurz vernachlässigte und sich verspekulierte, was brutal bestraft wurde. Fischbuch nahm dieses Geschenk dankend an und verlängerte damit seinen bisherigen famosen Scoring Streak um ein weiteres Tor.
Letztlich verabschiedete man sich mit einem leistungsgerechten Remis in die Drittelpause, welches sich die Gäste aus Düsseldorf redlich verdient hatten dank eines Fischbuch, der momentan einen richtigen Lauf hat und stetig punktet.
Im zweiten Drittel war Fromm plötzlich komplett frei vor Pöpperle, der den möglichen Einschlag mit seinen Kraken Armen zunichtemachte. Die DEG blieb hartnäckig und marschierte weiter zielstrebig nach vorne. In der 25. Spielminute münzten die Gäste gleich ihre erste Überzahl durch Jensen in die erstmalige Führung um. Auch bei diesem Treffer war die Tormaschine Fischbuch mit einem Assist beteiligt. Hervorzuheben war bei diesem Tor der Assist des Düsseldorfer Goalies Hane. Düsseldorf ließ nicht locker und hatte scheinbar heute Abend was vor im hohen Norden.
Ein Kuddelmuddel vor dem Gehäuse von Hane hätte fast zum Ausgleich geführt, als viele Akteure verzweifelt probierten, die Hartgummischeibe ins Tor zu befördern.
Urbas Übereifer im Zweikampf führte zu seiner zweiten Strafzeit hintereinander, was von der DEG durch Barta in der 32. Spielminute eiskalt nach nur wenigen Momenten zum 3 zu 1 umgesetzt wurde. Das nennt man perfekte Effizienz in einem Powerplay. Bremerhaven hatte Probleme, gegen die kompakte Düsseldorfer Mannschaft richtig ins Spiel zu finden.
Düsseldorf zeigte bei den Fischtown Pinguins ein cleveres Auswärtsspiel mit viel Zug zum gegnerischen Tor und solidem Forechecking. Die Hausherren suchten weiterhin nach dem Rezept, wie sie die DEG aus ihrem Konzept bringen könnten. Eines stand fest, Bremerhaven musste definitiv von der Strafbank fernbleiben, zu viele numerische Unterzahlsituationen mussten sie bisher bewältigen, was viel Kraft kostete und den eigenen Spielfluss hemmte. Zumindest die nächste Strafe konnten die Fischtown Pinguins schadlos überstehen.
Ernüchternd gingen die Hausherren mit einem zwei Tore Rückstand in die Kabinen und mussten sicher einiges aufarbeiten, um gestärkt in den Schlussabschnitt zu starten. In der Schuss Statistik lag Düsseldorf weiterhin in Front.
Für den Schlussabschnitt musste sich Popiesch was einfallen lassen, damit sein Team möglichst schnell den Anschluss herstellen konnte. Gelegenheit bot den Hausherren sofort ein Powerplay, als Ebner in die Kühlbox musste. Verlic nutzte diese Konstellation in der 43. Minute nach einem feinen Zuspiel seines kongenialen Sturmpartners Urbas zum zweiten Treffer, nachdem Urbas zuvor noch mit einem Eisbeutel auf der Bank behandelt werden musste.
Kurz danach befand sich die DEG schon wieder in numerischer Unterlegenheit, als Fischbuch eine 2-Minuten Strafe absitzen musste. Harold Kreis war ob dieser gehäuften Undiszipliniertheit sicher nicht amused. Über den daraus resultierenden Ausgleichstreffer in der 46. Spielminute durch Wahl hatte er sich bestimmt noch viel mehr geärgert. Jetzt bestand Redebedarf auf der Düsseldorfer Bank.
Das Momentum in dieser Partie schien sich nun zugunsten der Hausherren zu wenden, die binnen kurzer Zeit wieder im Geschäft waren und sich klar steigerten, auch dank der beiden Powerplay Gelegenheiten. Defender Dietz heimste bereits 3 Scorerpunkte am heutigen Abend ein.
Welt verkehrt – Wahl schnürte nun seinen Doppelpack in der 51. Spielminute mit einem wahren Zaubertor durch die eigenen Beine in den Winkel, unhaltbar für Hane. Binnen 8 Minuten drehten die Fischtown Pinguins die Partie. Was war hier nur los? Düsseldorf gab eine vermeintlich sichere Führung unnötig aus der Hand. Wie würden sich die Gäste nun in den letzten Minuten aus der Affäre ziehen?
Bremerhaven war nun immer einen Schritt schneller, während der DEG die Spielkultur irgendwie abhanden zu kommen schien. Hane war nun mehr im Mittelpunkt des Geschehens als ihm lieb war und hielt sein Team im Spiel. Noch war genügend Zeit, um auszugleichen. Düsseldorf zeigte sich schon geschockt von dem aktuellen Spielstand und es fehlte an der Leichtigkeit der ersten beiden Drittel. Bei den Schüssen lag nun auch Bremerhaven deutlich vorne.
Zwei Minuten vor Ende zog Kreis den Joker des 6. Feldspielers, doch die Fischtown Pinguins warfen sich bravourös in die Schüsse, um den Sieg festzuhalten. Dies gelang ihnen auch. Knapp, aber letzten Endes verdient setzte sich der Tabellenführer im Spitzenspiel gegen Düsseldorf durch und festigte den Platz an der Sonne in der Nordgruppe.
Bremerhaven tritt die Auswärtsfahrt am 31. Januar nach Iserlohn an, während Düsseldorf am 1.2. die Krefeld Pinguine zuhause empfängt.
Stimmen zum Spiel:
Bremerhaven – Popiesch:
„In den ersten 20 Minuten hat die DEG stark gespielt und wir fanden keine Wege. Im 2. Drittel waren die Ansätze schon besser im 5 gegen 5, im 3. Drittel war die Moral der Mannschaft ausschlaggebend. Wir haben auch mit dem Quäntchen Glück agiert. Die Laufarbeit war gut, Zweikämpfe wurden gewonnen und auch das Tor wurde getroffen. Das Anschlusstor im Powerplay hat uns sehr geholfen, wir haben gut gearbeitet in den Zonen. Wahl ist ein erfahrener Spieler, es ist eine Kunst, den Goalie so zu überlisten.“
Düsseldorf – Barta:
„Ja, Strafen gehören dazu, Bremerhaven hat Druck aufgebaut und unsere Unterzahl war nicht gut genug. Wenn du 3:1 hier führst, dann ist es bitter, ohne Punkte heimzufahren. Viele Kleinigkeiten haben wir heute nicht richtig gemacht, zwar 40 Minuten sehr gut gespielt, aber im 3. Drittel zu früh eine Strafe gezogen. Dann hat die Urbas Reihe uns zweimal bestraft. Wegen der Ausfälle gibt es keine Ausreden, alle sind fit genug und jeder kriegt seine Eiszeit, dann muss man auch abliefern.“
Spiel vom 27.01.2021
Bremerhaven - Düsseldorf 4:3 (1:1|0:2|3:0)
Tore:
1:0 |12| Jeglic (Dietz, Wahl) PP1
1:1 |17| Fischbuch (Olimb, Alanov)
1:2 |25| Jensen (Fischbuch, Hane) PP1
1:3 |32| Barta (Nowak, Carey) PP1
2:3 |43| Verlic (Urbas, Dietz) PP1
3:3 |46| Wahl (Dietz, Jeglic) PP1
4:3 |51| Wahl (Quirk, Andersen)
1. Drittel Statistik: 6:13 Schüsse, 13:9 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:2
2. Drittel Statistik: 6:10 Schüsse, 9:12 gewonnene Bullys, Strafminuten: 8:2
3. Drittel Statistik: 17:6 Schüsse, 13:8 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:4
Zuschauer: Keine
Schiedsrichter: Kopitz/ Schukies
Aufstellung:
Bremerhaven: Pöpperle, Fortunus, Dietz, Verlic, Jeglic, Urbas, Eminger, Moore, Andersen, Quirk, Wahl, Krogsgaard, Alber, Mauerman, Uher, McMillan, Stowasser, Reisnecker, Gläser, Sykora.
Düsseldorf: Hane, Jensen, Cumiskey, Fischbuch, Olimb, Alanov, Nowak, Ebner, Flaake, Barta, Ehl, Kammerer, Johannesen, Zanetti, From, Carey, Eder.
Deutsche Eishockey Liga (DEL)
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