
(EBEL/Klagenfurt) PM Nach sieben Heimspielen mit Punktgewinnen in Folge musste der EC-KAC am Freitagabend eine schmerzhafte 1:2-Niederlage gegen die Graz 99ers hinnehmen.
Die Ausgangssituation:
Nach dem starken Lauf in Dezember, als dem EC-KAC elf Siege am Stück gelangen, geriet der Motor des Rekordmeisters rund um den Jahreswechsel ins Stottern. Auf (den Ergebnissen nach) deutliche Niederlagen bei Fehérvár AV19 (2:5) und Innsbruck (1:5) folgte jüngst ein 2:3 nach Verlängerung gegen Meister Salzburg. Durch diesen Punktgewinn konnte aber zumindest die starke Serie vor eigenem Publikum - die Rotjacken holten in den letzten sieben Heimspielen 17 von 21 möglichen Zählern - verlängert werden. Für die Graz 99ers betrug der Abstand zu Platz sechs vor dem Duell mit Klagenfurt bereits zehn Punkte, die Steirer müssen also wohl damit rechnen, sich auch im vierten Jahr hintereinander in der Qualifikationsrunde wiederzufinden. Auswärts lieferte die Mannschaft von Doug Mason zuletzt jedoch vornehmlich gute Leistungen ab, neben knappen Ein-Tor-Niederlagen in Innsbruck und Bolzano fuhren die 99ers Erfolge in Linz und Znojmo ein.
Die Personalien:
Bei den Rotjacken feierte Johannes Bischofberger, der zuletzt aufgrund einer Verletzung vier Partien lang zusehen musste, sein Comeback. Vollzählig konnte der EC-KAC allerdings trotzdem nicht antreten: Thomas Koch saß gegen Graz die erste Hälfte seiner Zwei-Spiele-Sperre ab, Christoph Duller fiel aufgrund einer Erkrankung kurzfristig aus. Erstmals seit Anfang November wieder im Lineup stand Stürmer Kevin Schettina. Im Tor startete Rot-Weiß mit Tomáš Duba, der in den ersten drei Saisonduellen mit den 99ers stets als Backup fungiert hatte.
Der Spielverlauf:
Die Rotjacken starteten etwas passiv in die Partie, auch wenn es der EC-KAC war, der die erste gute Gelegenheit vorfand: Jamie Lundmark steckte geschickt auf Manuel Ganahl durch, doch dieser hob den Puck mit der Rückhand knapp am Gästetor vorbei (8.). Die 99ers konnten sich ihrerseits bisweilen gut in der Defensivzone der Klagenfurter festsetzen, nennenswerte Einschussgelegenheiten fanden die Grazer in den ersten 20 Minuten aber keine vor. Sekunden vor der Drittelpause war Rot-Weiß dann ein zweites Mal knapp am Führungstreffer dran, als ein abgefälschter Puck von Žiga Pance nur Zentimeter über die Querlatte flog.
Mehr Elan und Druck auf das Gehäuse brachten die Hausherren zu Beginn des zweiten Abschnitts aufs Eis. Bereits nach 30 Sekunden hätte Matthew Neal für den erlösenden ersten Treffer sorgen können, doch er konnte Goalie Sebastian Dahm in zwei Versuchen nicht bezwingen. Vier Minuten später machte es der Mittelstürmer dann aber besser: Nach einer blitzsauberen Kombination über Jamie Lundmark und Manuel Ganahl wischte Neal den Puck zur 1:0-Führung in die Maschen (24.). Doch keine drei Minuten später kamen die Gäste zum Ausgleich: KAC-Keeper Tomáš Duba brachte einen Wristshot von Oliver Setzinger nicht unter Kontrolle und Kurtis McLean staubte ab (27.). Die Rotjacken versuchten, rasch mit einer Antwort zu kontern, waren im Slot insgesamt jedoch zu wenig präsent. Weitschüsse von Kevin Kapstad und Johannes Bischofberger (jeweils 30.) stellten Sebastian Dahm vor keine großen Probleme. Denkbar glücklich kamen die Steirer schließlich sogar zur Führung: Daniel Woger spielte einen scharfen Querpass vor das Gehäuse, traf damit Mitja Robars Schlittschuh und von diesem prallte der Puck ins Tor (35.). Kurz vor Drittelende waren die Rotjacken ein weiteres Mal im Pech: Nach einem Hammer von Mark Popovic jubelten die knapp 3.800 Fans bereits über den vermeintlichen Ausgleich, nach Videostudium entschieden die Referees allerdings auf kein Tor, der Schlagschuss des Verteidigers war gegen die Querlatte geknallt.
Im Schlussabschnitt versuchte es der EC-KAC verbissen, sich gegen die Heimniederlage zu stemmen, agierte in der Wahl der Mittel jedoch nicht besonders glücklich. Rot-weiße Schüsse kamen meist nur von außen, die besseren Gelegenheiten fanden sogar die 99ers vor. Da jedoch weder Daniel Woger noch Zintis Zuševics (schoss am leeren Tor vorbei) Kapital aus ihren Möglichkeiten schlagen konnten, blieben die Klagenfurter bis zum Schluss im Spiel und auf der Jagd nach dem Ausgleich. Dieser wollte aber letztlich auch mit einem sechsten Feldspieler am Eis - Duba hatte seinen Arbeitsplatz bereits 103 Sekunden vor dem Ende geräumt - nicht mehr gelingen, sodass sich der EC-KAC mit der vierten Niederlage in Serie konfrontiert sah.
Der Kommentar:
"Wir haben aus einer Transition heraus, einem guten Übergang von Defensive zu Offensive, die Führung erzielt, allerdings kamen solche Sequenzen heute nicht oft genug genug vor. Häufig waren wir bei diesem Umschalten zu langsam. Im zweiten Drittel waren wir in der Vorwärtsbewegung besser, insgesamt haben wir aber zu wenig Druck auf das gegnerische Tor ausgeübt und darum auch verloren." (Mike Pellegrims, Head Coach EC-KAC)
Der Ausblick:
Durch die Heimniederlage gegen Graz und den gleichzeitigen Innsbrucker Sieg in Znojmo rutschten die Rotjacken in der Tabelle auf den sechsten Rang ab, liegen damit aber noch immer auf einem Platz, der nach 44 Spieltagen den Einzug in die Pick Round bedeuten würde. Für den EC-KAC folgt nun das schwere Auswärtsspiel in Linz am Sonntag, ehe am kommenden Mittwoch (Spielbeginn: 19.30 Uhr) Tabellenführer Wien in Klagenfurt zu Gast sein wird.
(Foto: Martina Bednar)
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