(EBEL/Klagenfurt) PM EC-KAC verliert in Székesfehérvár. Die personell arg dezimierten Rotjacken unterlagen am Freitagabend Fehérvár AV19 auswärts nach zähem Ringen mit 1:2.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Die Rotjacken mussten zuletzt gegen den EHC Linz (4:6) und bei den Vienna Capitals (2:4) zwei Niederlagen hinnehmen, wodurch sie in der Tabelle wieder etwas an Boden verloren und auf Rang acht abrutschten. Auswärtsspiele in Ungarn waren in der Vergangenheit in der Regel eine sehr knappe Angelegenheit, in 18 der 24 ausgetragenen Duelle entschied nur ein einziger Treffer über Sieg und Niederlage. Seinen letzten Auftritt in Székesfehérvár verknüpfte der EC-KAC allerdings mit sehr positiven Erinnerungen: Im Februar qualifizierte man sich dort mit einem 5:4-Sieg (nach 0:4Rückstand) für die Play-Offs 2016. Fehérvár AV19 kam zum Saisonauftakt in Klagenfurt mit 0:5 unter die Räder, rehabilitierte sich jedoch rasch und kletterte mit drei Siegen am Stück auf Tabellenrang drei. Seither deutete der Trend jedoch klar nach unten: In den jüngsten zehn Spielen gelang nur ein Sieg, zu Hause verlor man überhaupt fünf Mal in Serie, sodass die Mannschaft von Benoît Laporte bis auf den vorletzten Platz durchgereicht wurde.
DIE PERSONALIEN:
Dem EC-KAC fehlten in dieser Partie aufgrund von Verletzungen, Erkrankungen und Sperren gleich neun Spieler, die heuer bereits für Rot-Weiß in der EBEL aufgelaufen waren. Gegenüber dem Spiel in Wien kehrten Johannes Bischofberger und Thomas Vallant ins Lineup zurück, Philipp Kreuzer feierte sein Saisondebüt in der Kampfmannschaft.
DER SPIELVERLAUF:
Die Begegnung wogte in der Anfangsphase hin und her, beide Teams überbrückten die neutrale Zone sehr flink. Die erste Halbchance fanden die Rotjacken vor: Nach einem kraftvollen Antritt von Johannes Bischofberger brachte Manuel Ganahl den Puck aufs kurze Eck, wo er jedoch Beute von Goalie Zoltán Hetényi wurde (2.). Auf der Gegenseite kam Justin Maylan zu einer Solo-Möglichkeit, die allerdings vom zurückeilenden Ramón Schnetzer gemeinsam mit Tomáš Duba vereitelt wurde (2.). Zum ersten Powerplay kam der EC-KAC, als Žiga Pance beim Eindringen in die Angriffszone von Adam Courchaine gelegt wurde. Rot-Weiß konnte diese numerische Überlegenheit auch umgehend in einen Torerfolg ummünzen: Manuel Ganahl spielte den in halbrechter Position unbedrängten Stefan Geier an, der per Handgelenksschuss den ersten Treffer der Partie erzielte (5.). Unmittelbar davor war Tomáš Duba bei einem Alleingang Andrew Sarauers erfolgreich geblieben, auch im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts hatte der blendend aufgelegte Tscheche im KAC-Kasten alle Hände voll zu tun: In Minute zehn rettete er binnen weniger Sekunden gleich doppelt, nach knapp 13 Minuten entschärfte er gegen Dániel Kóger bereits das dritte Solo der Ungarn in dieser Anfangsphase. Klagenfurts beste Gelegenheit vor der ersten Sirene war ein Tip-In von Kevin Schettina nach einem Schlenzer Steven Strongs, den Hetényi jedoch parierte.
In den ersten Minuten des zweiten Drittels hatten die Gastgeber dann ihre beste Phase der Partie, insbesondere Ex-KAC-Crack István Sofron erarbeitete sich mehrere gute Einschussgelegenheiten. Einen Konter in Unterzahl schloss er mit einem Schuss über das Tor ab (21.), ehe er wenig später in einem Angriff gleich drei Mal an Duba scheiterte (23.). Glück hatte der Goalie in Minute 25, als Christopher Bodo einen Wristshot an den Pfosten setzte. Die Rotjacken konnten sich in der Folge aus der sprichwörtlichen Umklammerung Fehérvárs lösen, die Ungarn konnten die hohe Frequenz an aussichtsreichen Gelegenheiten nicht halten. Als Justin Maylan in der 37. Minute auf und davon marschierte, musste Thomas Hundertpfund mit einem Halten einschreiten, das von den Schiedsrichtern auch sanktioniert wurde. Im Powerplay gelang den Hausherren nun der vom Publikum lange ersehnte Treffer: David Makowski hämmerte von der blauen Linie aufs Tor und János Vas fälschte den Puck aus kürzester Distanz zum Ausgleich in die Maschen ab (38.). Der EC-KAC reagierte auf den Gegentreffer mit eigenen Angriffen, doch Stefan Geier scheiterte mit seinem Rückhand-Versuch (38.) ebenso an Torhüter Hetényi wie Thomas Hundertpfund mit einem zu zentral angetragenen Schlagschuss (39.).
Dem späten Gegentor im zweiten Drittel folgte ein früher Verlusttreffer im dritten: Adam Courchaine schlenzte den Puck auf den Kasten und István Sofron fälschte am Torraum entscheidend ab, es stand 2:1 für Székesfehérvár (42.). Mit der erstmaligen Führung kamen die Offensivbemühungen der Ungarn nahezu gänzlich zum Erliegen, die Rotjacken waren nun spielbestimmend und erarbeiteten sich auch mehrere Möglichkeiten. Nach einem flotten Konter über Manuel Ganahl und Mark Hurtubise scheiterte der aufgerückte Mark Popovic am langen Pfosten (50.). In seinem fünften Powerplay der Partie brachte der EC-KAC viel Druck und auch einige Schüsse aufs Tor, der Ausgleich wollte jedoch nicht gelingen (53.). In Minute 56 setzte Mark Popovic einen Versuch ganz knapp über die Querlatte, den von der Bande zurückspringenden Puck bekam Mark Hurtubise knapp vorm Kasten nicht unter Kontrolle. Trainer Mike Pellegrims riskierte in der Schlussphase noch einmal alles und ersetzte Goalie Duba durch einen sechsten Feldspieler, die nun äußerst tief stehenden Gastgeber ließen sich jedoch nicht mehr in die Bredouille bringen und durften sich somit über ihren ersten Heimsieg seit mehr als einem Monat freuen. (HB)
DIE FAKTEN:
Erste Bank Eishockey Liga, 15. Spieltag
Fehérvár AV19 – EC-KAC 2:1 (0:1,1:0,1:0) Ifjabb Ocskay Gábor Ice Hall, 2.832 Zuschauer,
Schiedsrichter Zrnić (SLO), Piragić (CRO)
Tore Fehérvár AV19: János Vas (37:34/David Makowski, Antonin Manavian/PP1) István Sofron (41:26/Adam Courchaine, David Makowski)
Tor EC-KAC: Stefan Geier (04:33/Manuel Ganahl, Thomas Hundertpfund/PP1
Aufstellung EC-KAC: Duba (Madlener) // Strong-Duller, Schnetzer-Schumnig, PopovicVallant // S.Geier-Hundertpfund-Lundmark, Bischofberger-Hurtubise-Ganahl, SchettinaNeal-Pance, Richter-Kurath-Kraus, Kreuzer
DER KOMMENTAR:
„Wir sind sehr gut in die Partie gestartet, haben im zweiten Drittel aber den Zugriff aufs Spiel verloren. In dieser Phase waren wir eisläuferisch nicht ausreichend intensiv unterwegs, das hat Speed gekostet und zu Strafen geführt. Im Schlussabschnitt kassierten wir ein frühes Gegentor, aus einer Situation heraus, in der wir vor dem eigenen Tor nicht tough genug waren. Wir jagten dann in einem hart umkämpften Spiel den Ausgleich, doch auch wenn wir in der Endphase alles nach vorne geworfen haben, wollte uns dieser nicht mehr gelingen. Kein Vorwurf an die Mannschaft, sie hat heute alles gegeben.“ (Mike Pellegrims, Head Coach EC-KAC)
DER AUSBLICK:
Im dritten Auswärtsspiel in Folge treten die Rotjacken am Sonntagabend (Spielbeginn: 17.30 Uhr) - in der letzten EBEL-Runde vor dem International Break - bei Orli Znojmo an. Die Mannschaft kehrt davornicht nach Klagenfurt zurück, sondern reist morgen Samstag von Székesfehérvár aus direkt nach Tschechien weiter.
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