(EBEL-Red Bull Salzburg) Viertelfinalserie ablegen, Kopf freimachen, regenerieren, sofort auf den VSV fokussieren! So ungefähr dürfte die Anweisung von Daniel Ratushny, Head Coach des EC Red Bull Salzburg, spätestens heute vor dem Nachmittagstraining an seine Mannschaft gelautet haben. Die Red Bulls hatten sich erst gestern Abend in einem packenden siebenten Viertelfinalspiel gegen den EC-KAC mit 5:2 durchgesetzt und damit für das PlayoffHalbfinale der Erste Bank Eishockey Liga qualifiziert. Und das war nichts für schwache Nerven, erst mit dem Empty-Net-Treffer in der 58. Minute stellten die Salzburger auf 4:2 und konnten erstmals durchatmen, wenig später machten sie mit einem weiteren Treffer ins leere Tor den 5:2-Endstand perfekt.
Das war gestern. Schon ab Sonntag geht es um das Playoff-Halbfinale gegen Villach – das erste Spiel der Best-of-Seven-Serie steigt am Sonntag in der Salzburger Eisarena (Beginn 17:40 Uhr) – und da kommt auf die Red Bulls wahrscheinlich ein noch härterer Brocken als im Viertelfinale zu. Die Villacher sind zwar auch aus der unteren Gruppe der Zwischenrunde ins Playoff gekommen, haben dort aber als bestes Team acht von zehn Spielen gewonnen und nur zweimal erst in der Overtime verloren. Und wie man im Viertelfinale gegen den Achtplatzierten KAC gesehen hat, ist die Platzierung vor den Playoffs lediglich eine Zahl auf dem Papier. Auf dem Eis herrscht eine andere Realität, da wachsen alle Teams über sich hinaus und lassen den Grunddurchgang in Vergessenheit geraten.
In selbigem hatten sich die Red Bulls mit dem VSV heuer allerdings schon ein Kopf-anKopf-Rennen geliefert, in dem beide Teams jeweils beide Auswärtsspiele (!) für sich entschieden. Nach einer dominanten Platzierungsrunde beeindruckten die Villacher mit einer 4:1-Viertelfinalserie gegen die UPC Vienna Capitals, in der sie die letzten zwei Spiele in Overtime gewannen und schließlich frühzeitig das Halbfinalticket in der Tasche hatten. Das war vor sechs Tagen und seitdem konnten sich die Villacher, die mit Trainerfuchs Greg Holst zu alter Stärke aufgeblüht sind, in Ruhe auf das Halbfinale vorbereiten.
Aber auch die Red Bulls haben sich in den letzten vier Viertelfinalbegegnungen kontinuierlich gesteigert und mit dem Sieg in der langen Serie gegen den KAC Selbstvertrauen getankt. Nichtsdestotrotz werden die Red Bulls aber wieder alles geben müssen, um erfolgreich zu sein, weiß Daniel Welser: „Wie man in der Viertelfinalserie gesehen hat, hat der VSV eine sehr starke Mannschaft. Wir erwarten wieder sehr harte Spiele.“ Konstantin Komarek sieht das genauso: „Die Serie wird genauso hart wie die letzte. Es ist zwar ein anderer Gegner, der defensiv noch stärker spielt, aber das 4:1 in der Serie gegen Wien hat gezeigt, was die Villacher können. Wir müssen defensiv konsequent wie zuletzt weiterspielen und offensiv unsere Stärken ausnutzen.“
In der Geschichte der Erste Bank Eishockey Liga haben sich beide Mannschaften im Playoff bislang viermal gegenübergestanden. Einmal war der VSV erfolgreich, dreimal gewannen die Red Bulls. So auch in der letzten Saison, da hatten die Salzburger im Viertelfinale mit 4:1 Siegen die Nase vorn und gewannen dabei auch das Rekordspiel – das längste Spiel der Liga-Geschichte –, das John Hughes in Villach in der dritten Verlängerung in der 112. Minute mit seinem Tor zum 2:1 für die Red Bulls entschied. Man darf sich neuerlich auf eine spannende Serie gefasst machen!
EBEL Teams - Moser Medical Graz 99ers - EC KAC - EHC Liwest Linz - EC Red Bull Salzburg - UPC Vienna Capitals - EC VSV - Dornbirner EC, HC TWK Innsbruck - HDD Olimpija Ljubljana - Sapa Fehervar AV19 - HC Orli Znojmo - HC Bozen