(EBEL-Red Bull Salzburg) Sieg beim Vizemeister! Der EC Red Bull Salzburg konnte die erste Partie binnen 48 Stunden für sich entscheiden. Bei der Finalneuauflage schlugen die Red Bulls den amtierenden Vizemeister Vienna Capitals auswärts mit 4:1 und verkürzten dank der Schützenhilfe aus Klagenfurt den Abstand auf die LIWEST Black Wings Linz auf nunmehr einen Zähler. Mit einem Sieg morgen in Fehervar könnten die Salzburger Bullen zwischenzeitlich die Tabellenführung übernehmen.
Für den EC Red Bull Salzburg stand am Abend die Finalneuauflage beim Vizemeister in Wien an. Nach fünf Siegen in Folge und Tabellenplatz zwei reisten die Mozartstädter als Favorit in die Hauptstadt. Zwar konnten die Hausherren ihrerseits die letzten drei Partien allesamt mit 4:3 für sich entscheiden, als derzeit sechster stehen die Caps bislang aber noch hinter Ihren Erwartungen. Auch, weil die Hauptstädter die letzten vier Heimpartien gegen Salzburg verloren. Dennoch warnte Bullendompteur Dan Ratushny vor dem Vize: „Die Caps werden aufgrund ihrer jüngsten Resultate mit viel Selbstvertrauen auftreten. Wir bereiten uns auf eine kompakte Mannschaft vor, die permanent Druck ausübt und wollen versuchen, unnötige Strafen zu vermeiden, da die Wiener auch ein exzellentes Powerplay spielen.“.
Zuletzt gelang den Red Bulls in Wien ein klarer 3:0 Erfolg, nachdem sich die Mozartstädter am ersten Spieltag zuhause mit 4:5 geschlagen geben mussten. Nicht mit nach Wien gereist waren weiterhin die Rekonvaleszenten Ben Walter und Andreas Kristler, die erst kommenden Dienstag im Heimspiel gegen Székesfehérvár im Kader erwartet werden.
Ratushnys Warnung vor dem starken Powerplay der Caps schien bei seinen Cracks nicht richtig angekommen zu sein. Während Daniel Welser aufgrund unkorrekter Ausrüstung eine unnötige Strafe zog, netzte Ex-Bulle Troy Milam zur 1:0 Führung für die Capitals ein (14.). Die Freude des wiener Anhangs hielt jedoch nicht lange. So antwortete die Paradereihe des Meisters um Brett Sterling, Ryan Duncan und Topassistent John Hughes prompt. Nur 45 Sekunden nach dem 1:0 markierte ersterer den 1:1 Ausgleich für die Gäste (15.). Nach zahlreichen Torszenen auf beiden Seiten mit jeweils einem Treffer ging es nach 20 gespielten Minuten mit einem Unentschieden in die Kabinen. Auch weil Neuzugang Luciano Aquino wenige Sekunden vor der Pause die Chance zur erstmaligen Bullenführung nicht nutzte und an Nathan Lawson scheiterte.
Der Mittelabschnitt konnte spielerisch nicht ganz an das erste Drittel anknüpfen. John Hughes setzte sich gleich nach Wiederbeginn zwar stark gegen die Caps-Defensive durch, brachte die Scheibe jedoch nicht im Tor der Wiener unter. Im Gegenzug traf Nationalspieler Andreas Nödl lediglich die Stange. Wenig später hielt Bullengoalie Luka Gracnar mit einem "big-save" sogar das 1:1 fest und machte Jamie Frasers Großchance überragend zunichte. Danach schlichen sich auf beiden Seiten zahlreiche Abspielfehler ein, worunter die Partie zunehmend verflachte. Besonders beim Meister haperte es im Spielaufbau. Einen Abspielfehler des Salzburger münzte Danny Bois allerdings nicht zur erneuten Führung um und auch Andreas Nödl und Raffael Rotter scheiterten am bis dato besten Bullen Luka Gracnar im Tor der Mozartstädter.
Aber wie das dann so ist, wenn man die Chancen vorne nicht nutzt, fängt man sich selbst eines. Etwas mehr als eine Minute vor dem zweiten Pausentee brachte Ryan Duncan die Gäste überraschend in front. Einen eigentlich ungefährlichen Schuss von Brett Sterling ließ Nathan Lawson unglücklich abprallen, den Rebound nutzte der quirlige Kanadier dann in gewohnter Manier zur erstmaligen 2:1 Gästeführung (19.). Ryan Duncan sicherte somit seinen Bullen nicht nur die Führung sondern fixierte auch den zweiten Pausenstand in der Albert-Schultz Eishalle in Wien-Kagran.

Einen Kampf um jede Scheibe boten sich die Caps und die Red Bulls in den ersten 40 Minuten! [Foto: Red Bull Media-GEPA]
Im Schlussabschnitt riss die Vienna das Spielgeschehen auf Ihre Seite und erspielte sich mehrere Torszenen. Danny Bois, Raffael Rotter und Patrick Peter fanden allerdings abermals in Luka Gracnar ihren Sieger. In der Folge bestraften die Red Bulls ebenso wie im Mitteldrittel den fahrlässigen wiener Umgang mit Torchancen und erhöhten. Nach einem gewonnen Bully fackelte Verteidiger Brian Fahey nicht lange und hämmerte den Puck unhaltbar zum 3:1 in die Maschen, während der Vizemeister in Unterzahl agierte (50.). Danach wurde die Partie zunehmend ruppiger. Nach einem mehr als unnötigen Kopfstoß von Daniel Welser schickte das Schiedsrichtergespann Manuel Nikolic und Milan Zrnic den 32- Jährigen zum Duschen. In der Folge stand der Meister fünf Minuten in Unterzahl auf dem Eis.
Die große Möglichkeit zum Anschlusstreffer ließen die Capitals abermals aus. Sogar als mit Matthias Trattnig zwischenzeitlich ein weiterer Bulle auf dem Sünderbankerl saß, fand Wien kein Mittel den wichtigen zweiten Treffer zu erzielen. Somit überstand Salzburg satte fünf Minuten Unterzahl ohne Schaden. Ein Zeichen für Klasse ist auch, wenn man nach kraftraubenden Minuten in Unterzahl wenig später die Führung nochmals ausbaut. Konstantin Komarek setzte mit dem vierten Treffer der Salzburger zum 4:1 den Schlusspunkt vor einer mit 5.300 Zuschauern gut besuchten EBEL Partie in Wien. Am Ende setzte sich vielleicht nicht die bessere, jedoch die klügere und abgezocktere Mannschaft durch.

Der vielleicht beste Mann auf dem Eis - Luka Gracnar im Tor der Red Bulls hielt fast Alles fest [Foto: Red Bull Media-GEPA]
Der Meister konnte auch dank der klaren Heimniederlage von Leader Linz den Abstand zur Tabellenspitze auf nunmehr einen Zähler verringern. Bereits am morgigen Samstag tritt das Team von Headcoach Dan Ratushny auswärts in Ungarn an. Spielbeginn in Fehervar ist um 17:30 Uhr.
UPC Vienna Capitals - EC Red Bull Salzburg 1:4 (1:1/0:1/0:2)
Tore:
1:0 13:54 Troy Milam (Jamie Fraser) PP1
1:1 14:39 Brett Sterling (John Hughes, Ryan Duncan)
1:2 38:52 Ryan Duncan (Brett Sterling, John Hughes)
1:3 49:49 Brian Fahey (ohne Assist) PP1
1:4 58:24 Konstantin Komarek (Pehr Ledin, Dominique Heinrich)
Strafen: VIC 12 / RBS 39
Schiedsrichter: Manuel Nikolic / Milan Zrnic
Zuschauer: 5.300
(Albert-Schultz Eishalle)
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