(Eishockey Schweiz-NLA) Von den ersten fünf Spielen im neuen Jahr haben wir drei gewonnen und zwei verloren. Ein positive Bilanz, mit der wir zufrieden sein können. Weil einerseits einer dieser Siege den Einzug in den Cupfinal bedeutete und auf der anderen Seite die verletzten Spieler doch auch ins Gewicht fallen.
Ich möchte aber hier nicht auf Sieg oder Niederlage eingehen, sondern viel mehr darauf, wie sie zustande gekommen sind. In keinem dieser Spiele konnte ich der Mannschaft fehlende Einstellung oder mangelndes Engagement vorwerfen. Trotzdem sahen die Resultate komplett unterschiedlich aus. Ausser beim 1:5 gegen Biel bestand in jedem Spiel die Möglichkeit zu gewinnen oder eben zu verlieren. Wir sprechen dann je nachdem davon, die Mannschaft habe gut oder eben nicht gut gekämpft. Genau in diesem Punkt bin ich anderer Meinung.
Für mich war entscheidend, dass wir bei der Niederlage gegen Biel unser Konzept verlassen haben und jeder etwas auf eigene Faust versucht hat. Defensiv wie offensiv wurden wir unseren Grundsätzen untreu, produzierten Fehler und wirkten hilflos. Sobald ein Spieler das Konzept verlässt, muss ein anderer die Lücke schliessen oder es besteht im System ein Back up-Plan. Aber wenn sich einer nach dem anderen aus dem System verabschiedet, kommt nichts Gutes raus. In diesen Fällen kommt man immer einen Schritt zu spät, Abspieloptionen sind nicht vorhanden und jeder einzelne Spieler sieht schlechter aus. Da nützt es dann auch nichts mehr, sich in Schüsse zu werfen oder kernige Checks auszuteilen.
Ganz im Gegenteil zu den gewonnen Spielen. Da haben wir trotz Rückstand die Ruhe bewahrt und uns auf unsere Stärken besonnen. Wir haben unser System gespielt, das Tempo erhöht und aus einer sicheren Defensive das Spiel in die Hände genommen, den Gegner langsam aber sicher eingeschnürt und das Resultat auf unsere Seite gezwungen. Höchst selten hat sich ein Spieler nicht an das System gehalten und wenn, dann führte es zu einem Gegentor oder ein anderer Spieler sprang ein. Was ich damit sagen möchte: Unser Auge täuscht uns oft und es spielen nicht diejenigen am besten, die wild in der Gegend rumfahren, sondern jene, die sich an den «Gameplan» halten und in beiden Slots konsequent agieren.
Sven Leuenberger
NLA - Nationalliga A Schweiz
Clubs: HC Ambri-Piotta, SC Bern, EHC Biel, HC Davos, Fribourg-Gotteron, Geneve-Servette HC, Kloten Flyers, Lausanne HC, HC Lugano, Rapperswill-Jona Lakers, EV Zug, ZSC Lions.