(EBEL-Klagenfurt) Der EC-KAC rehabilitierte sich eindrucksvoll für den verpatzten Auftakt in die Qualifikationsrunde und siegte am Sonntag in Graz gleich mit 8:1.

DIE AUSGANGSSITUATION:

Die Rotjacken mussten zum Auftakt der Qualifikationsrunde einen veritablen Rückschlag hinnehmen, sie verloren zu Hause gegen den HC Innsbruck klar mit 0:4. Dadurch wurden sie in der Tabelle von Fehérvár AV19 überholt. Die Ungarn besiegten am ersten Zwischenrunden-Spieltag die Graz 99ers mit 3:2 nach Verlängerung. Dadurch fielen auch die Steirer im Ranking zurück, Olimpija Ljubljan schob sich an ihnen vorbei. In den bisher 105 Duellen zwischen dem EC-KAC und den Graz 99ers in der Ligageschichte gingen die Rotjacken 74 Mal als Sieger vom Eis. Die letzte direkte Begegnung gewann jedoch die Mannschaft von Ivo Jan, sie setzte sich am vergangenen Sonntag in Graz-Liebenau mit 4:2 durch.

DIE PERSONALIEN:

Beim EC-KAC fehlten weiterhin die Verletzten Thomas Koch, Jonas Nordqvist und Luke Walker, Thomas Vallant stand in dieser Begegnung ebenfalls nicht im Aufgebot. Bei den drei Abwehrpärchen (Stefan Hrdina kam als siebter Defender zu seinen ersten Shifts in der EBEL) und den vier Sturmlinien kam es zu keinen Veränderungen gegenüber der letzten Partie in Innsbruck. Im Tor startete der Rekordmeister mit Bernd Brückler, der in seiner Heimatstadt zu seinem 23. Einsatz in dieser Spielzeit kam.

DER SPIELVERLAUF:

In den Anfangsminuten der Begegnung kam es kaum zu großen Torszenen, erst nach ihrem ersten Powerplay wurden die 99ers richtig gefährlich: Einen abgefälschten Unterweger-Schlenzer konnte Bernd Brückler halten, seine Vorderleute räumten den möglichen Rebound aus der Gefahrenzone (6.). Die erste KAC-Chance war eine Direktabnahme Kevin Kapstads, die knapp am Pfosten vorbei zischte (7.). Danach ließen auch die Rotjacken eine Überzahlgelegenheit liegen, wenig später gelang ihnen jedoch der Führungstreffer: Ein Schlagschuss von Manuel Ganahl vom linken Flügel sprang von Goalie Sebastian Dahm auf Patrick Harand und von diesem ins Tor (10.). Eine gute Minute später verdoppelte Rot-Weiß seinen Vorsprung. Einen flott vorgetragenen Angriff beschloss ein satter Blueliner von Jason DeSantis, den sowohl Thomas Pöck als auch Jamie Lundmark abfälschen - 0:2 (11.). Nach diesem Treffer spielte fast nur noch der EC- KAC: Sebastian Dahm entschärfte mit den Beinschienen einen Drehschuss von Thomas Hundertpfund (13.), kurz danach setzte Klagenfurts Mittelstürmer im Powerplay einen Wristshot an das Gestänge (14.). Am Ende der numerischen Überlegenheit streifte ein Lundmark-Onetimer nur knapp am langen Eck vorbei (16.). Graz wurde in der zweiten Hälfte des ersten Drittels nur zwei Mal richtig gefährlich, in beiden Fällen klärte KAC- Goalie Bernd Brückler bravourös mit seinen Pads: Zunächst gegen einen verdeckten Schlenzer von Kyle Beach (14.), später gegen den mit einem schönen Haken in den Slot eingedrungenen Morten Poulsen (17.).

Der zweite Abschnitt startete mit einer starken Phase der Gastgeber: Schon nach elf Sekunden tauchte in Folge eines Stellungsfehlers der rot-weißen Abwehr Kyle Beach alleine vor dem KAC-Tor auf, Bernd Brückler bändigte jedoch dessen Schlagschuss. Erst in der dritten Minute des Mitteldrittels konnte sich der Rekordmeister langsam aus der Grazer Umklammerung lösen. Niki Kraus setzte einen Schlenzer neben das Tor, im nächsten Angriff kam seine Mannschaft jedoch zu ihrem dritten Treffer: Der von Thomas Hundertpfund schön bediente Manuel Geier bezwang Dahm aus kurzer Distanz (23.). Danach kam István Sofron seinem ersten Tor für den EC-KAC sehr nahe, der Grazer Schlussmann blieb beim Alleingang des Ungarn jedoch Sieger (28.). Direkt vom Bully weg folgte dann allerdings das 4:0: Von hinter dem Tor aus servierte Manuel Ganahl auf Stefan Geier, der aus kurzer Distanz einschoss. Auf der anderen Seite präsentierte sich Bernd Brückler gegen Kristof Reinthaler (29.) und Morten Poulsen (31.) sehr aufmerksam.

Klagenfurts fünfter Treffer ging dann auf das Konto der an diesem Nachmittag sehr gefälligen vierten Angriffsformation: Niki Kraus blockte einen Grazer Verteidiger und machte so den Weg frei für Daniel Ban, dessen Schlagschuss zwischen den Beinen von Sebastian Dahm einschlug (34.). Der Däne wurde daraufhin von Thomas Höneckl ersetzt, der sich nach nur einer halben Minute eindrucksvoll in Szene setzen konnte, als er einen Alleingang von Oliver Setzinger entschärfte. Lange dauerte es allerdings nicht, ehe die Rotjacken den Grazer Backup erstmals bezwingen konnten: Stefan Geier legte an den Hashmarks quer und Manuel Ganahl machte das halbe Dutzend voll (37.). Und auch in ihrem nächsten Shift gelang der dritten KAC-Sturmlinie ein Treffer: Patrick Harand gewann ein Faceoff in der Offensivzone und Manuel Ganahl tankte sich von der Außenposition an den Torraum durch, wo er Höneckl austanzte und zum 7:0 einschob (39.).

Im Schlussdrittel kamen dann auch die Gastgeber auf das Scoresheet: Thomas Pöck wischte in der eigenen Zone über den Puck, Evan Brophey nahm dankend an und umkurvte Bernd Brückler sehenswert (45.). Klagenfurts Torhüter konnte sich danach aber wieder auszeichnen: Bei numerischer Überlegenheit der Steirer klärte er mit schöner Seitwärtsbewegung gegen Daniel Woger (51.). Besser machte es in seinem nächsten Powerplay dann der EC-KAC: Am linken Bullykreis wurde Jamie Lundmark von Jason DeSantis bedient, per Wristshot sendete er das Spielgerät in die Maschen (54.) - der 200. Scorerpunkt des Kanadiers im KAC-Trikot! In der verbleibenden Zeit passierte nur noch wenig, letzten Endes verließ der Rekordmeister die Eishalle Graz-Liebenau nach einem klaren 8:1-Sieg mit drei wichtigen Punkten im Gepäck.

DIE FAKTEN:

Erste Bank Eishockey Liga, 46. Spieltag Graz 99ers – EC-KAC 1:8 (0:2,0:5,1:1) Eishalle Graz-Liebenau, 2.880 Zuschauer, Schiedsrichter Gruber (AUT), Nikolić (AUT)

Tor Graz 99ers:  Evan Brophey (44:41/Kyle Beach, Rupert Strohmeier)  
Tore EC-KAC:  Patrick Harand (09:06/Manuel Ganahl, Stefan Geier) Jamie Lundmark (10:32/Thomas  Pöck, Jason DeSantis) Manuel Geier (22:55/Thomas Hundertpfund, Martin Schumnig) Stefan Geier (27:31/Manuel Ganahl, Patrick Harand) Daniel Ban (33:04/Thomas Pöck, Markus Pöck) Manuel Ganahl (36:02/Stefan Geier, Patrick Harand) Manuel Ganahl (38:45/Patrick Harand) Jamie Lundmark (53:31/Jason DeSantis, Oliver Setzinger/PP1)

Aufstellung EC-KAC:  Brückler (Swette) // T.Pöck-DeSantis, Popovic-Strong, Schumnig-Kapstad, Hrdina // M.Geier-Hundertpfund-Setzinger, Jacques-Lundmark-Sofron, S.Geier-Harand-Ganahl, Ban-M.Pöck-Kraus

DER KOMMENTAR:

"Die heutige Partie war eine starke Antwort auf die Leistung aus dem Innsbruck-Spiel. Wir durchleben eine turbulente Zeit mit vielen Einflüssen von außen und auch von innen, umso erfreulicher ist es, wie die Mannschaft heute damit umgegangen ist. Für uns geht es darum, uns weiter zu festigen und auf dieser Performance aufzubauen, wenn es am kommenden Freitag gegen die punktegleichen Ungarn geht. Zur heutigen Partie ist zu sagen, dass Bernd Brückler tadellos agiert hat und unsere Defensive gut gestanden ist. Die Linie um Patrick Harand, Stefan Geier und Manuel Ganahl arbeitet stets sehr hart, heute wurde sie dafür in Toren und Punkten belohnt. Unterm Strich bleiben drei Zähler gegen eine Mannschaft, die wir über 60 Minuten respektierten aber nie richtig in Schwung kommen ließen. Nach dieser tollen Mannschaftsleistung werden wir in den kommenden Tagen hart arbeiten, um am kommenden Wochenende die nächsten Schritte in die richtige Richtung zu machen." (Alexander Mellitzer, Head Coach EC-KAC)

DER AUSBLICK:

Nach dem klaren Sieg in Graz bleibt der EC-KAC mit sieben Punkten auf Rang drei der Qualifikationsrunde. Fehérvár AV19 hält ebenso bei sieben, der EC VSV bei zehn Zählern. Die Ungarn sind auch der nächste Gegner der Rotjacken, sie gastieren am kommenden Freitag (Spielbeginn: 19.15 Uhr) in der Stadthalle.

EBEL Teams - Moser Medical Graz 99ers - EC KAC - EHC Liwest Linz - EC Red Bull Salzburg - UPC Vienna Capitals - EC VSV - Dornbirner EC, HC TWK Innsbruck - HDD Olimpija Ljubljana - Sapa Fehervar AV19 - HC Orli Znojmo - HC Bozen

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