(DEL2-Frankfurt) „Jetzt schon eine Gänsehaut“ ist die Überschrift eines Interviews, dass die Redaktion des Löwen-Monatsmagazins „Löwengebrüll“ mit den beiden Geschäftsführern der Löwen, Stefan Krämer und Andreas Stracke kurz vor Ende der Hauptrunde geführt hatte. Der Inhalt ist ein Ausblick auf das SUMMER GAME, eine Bilanz der bisherigen Saison und eine Einschätzung der aktuellen, sportlichen Situation der Löwen. Wir haben die freundliche Erlaubnis, dass Interview zu veröffentlichen.
Interview:
Stefan, Andreas, unser Traum ist wahr geworden: Am Samstag, den 10. September 2016 treffen die Löwen im ersten SUMMER GAME der DEL2-Historie auf die Kassel Huskies. Wie froh seid Ihr, dass dieses Spiel realisiert werden konnte?
Andreas Stracke: „Wir sind sehr dankbar, dass wir die Möglichkeit bekommen haben, in Zusammenarbeit mit der Commerzbank-Arena und der DEL2, die Saison 2016/2017 mit dem SUMMER GAME zu eröffnen. Wir werden alles dafür geben, dass dies ein einmaliges Highlight in der Löwen Eishockeygeschichte wird und wir in diesem Zusammenhang auch die 25-jährige Jubiläumssaison mit einem Spektakel einläuten. Wenn ich daran denke, bekomme ich jetzt schon eine Gänsehaut.“
Wie kam es zu der Überlegung, ein solches DEL2 Event Game im Spätsommer statt im Winter auszutragen, wie zuletzt das Spiel zwischen zwischen Dresden und Weißwasser im Januar?
Andreas Stracke: „Es wird natürlich überall viel darüber diskutiert, dass die Zuschauerzahlen in den Eishockey-Stadien erst im November und Dezember so richtig Fahrt aufnehmen. Unser Ansatz war aber, den Saisonstart im September in den Vordergrund zu rücken. Im September gehen die Leute gerne raus und unternehmen etwas, dann lass uns doch auch „raus gehen“ – wieso also nicht mal ein Eishockeyspiel mit Flip Flops und kurzer Hose anschauen? Wir möchten mit diesem Spiel gerade darauf aufmerksam machen, dass im Eishockey seit jeher die Saison im September startet und hoffen auf eine gesteigerte Aufmerksamkeit für den dann folgenden Start aller Eishockeyligen.“
Stefan Krämer: „Unser gemeinsamer Ansatz mit der Liga und der Commerzbank-Arena war vor allem, etwas Neues und Großes zu kreieren, was es bisher noch nicht gab. Dadurch, dass die Commerzbank-Arena ein Dach hat, welches man auch schließen kann, sind wir nicht von Witterungsverhältnissen abhängig. Wir möchten mit dem SUMMER GAME die Eishockey-Saison in Frankfurt eröffnen und hoffen, dass der Gedanke deutschlandweit fortgeführt und vielleicht jährlich so eine Saison-Eröffnung veranstaltet wird.“
Wie wichtig ist dieses Spiel auch für die Entwicklung des Eishockeystandorts in Frankfurt?
Andreas Stracke: „Wir sind zunächst einmal sehr froh, mit über 150.000 Zuschauern in der vergangenen Saison die zweitstärkste Kraft der Frankfurter Klubs zu sein. Aber es ist natürlich wichtig, weitere Präsenz im Rhein-Main-Gebiet auch über die Medien-Aufmerksamkeit zu gewinnen. Die Berichterstattung ist traditionell bedingt sehr auf das Thema Fußball fokussiert. Daher sehen wir den Frankfurter Fußball-Tempel, die Commerzbank-Arena, als richtige Plattform, um auf die Löwen aufmerksam zu machen und um zu zeigen wie attraktiv Eishockey ist.“
Welche Erwartungen habt Ihr an das SUMMER GAME 2016? Was kann so ein SUMMER GAME für das Sponsoring bedeuten?
Andreas Stracke: „Es ist eine riesige Synergienutzung, die wir zu 25 Jahre Löwen-Eishockey schaffen können. Wir wollen natürlich das SUMMER GAME zum größten Löwen Eishockey-Fest der Geschichte machen und unseren tollen Sport nach außen präsentieren. Erstes Ziel ist es die Kapazität der Eissporthalle Frankfurt zu überschreiten und die Zahlen aus dem DEL2 WINTER GAME in Dresden sind uns ja auch allen bekannt. Daran gilt es sich zu orientieren. Selbstverständlich bieten wir mit dem SUMMER GAME auch eine tolle zusätzliche Werbeplattform um die Löwen, damit wollen wir unseren bestehenden Partnern zeigen, dass Sie mit Ihrem Engagement bei uns richtig sind und natürlich auch über die gesteigerte Aufmerksamkeit weitere Unternehmen neugierig bzw. auf uns aufmerksam machen.“
Wie sehen die Planungen in den kommenden Wochen und Monaten hinsichtlich des SUMMER GAME's aus?
Stefan Krämer: „Es wird rund um das Spiel eine SUMER GAME Party geben, auf der sich unter anderem der Frankfurter Sport, unser Löwen Nachwuchs und der DEB im Hinblick auf die Heim-WM im Mai 2017 präsentieren kann. Die Inhalte der Party vor dem eigentlichen Spiel und dem was noch zusätzlich zum Derby-Klassiker in der Arena passiert laufen auf Hochtouren. Wenn einzelne Punkte spruchreif sind, werden Sie bekannt gegeben.“
Beim Heimspiel gegen Bremerhaven haben die Löwen Frankfurt als erster Verein in dieser DEL2-Saison die magische Zuschauerzahl von 100.000 Besuchern geknackt – trotz eines sportlichen gesehen nicht optimalen Saisonverlaufs. Wie stolz macht Euch das?
Andreas Stracke: „Wir sind restlos begeistert von der Treue unseren Fans und unendlich stolz, dass wir nach wie vor einen sehr hohen Zuschauerzuspruch haben, obwohl die Heimspiele recht durchwachsen waren. Wir sind sehr dankbar, dass wir die im vorherigen Jahr schon sehr guten Zuschauerzahlen in diesem Jahr bestätigen und sogar leicht steigern konnten. Das macht uns zuversichtlich für die kommenden Spielzeiten.“
Blicken wir auf die aktuelle sportliche Situation: Die Playoffs stehen kurz bevor. Wie seht Ihr die Entwicklung der Mannschaft in den vergangenen Wochen?
Stefan Krämer: „Die Mannschaft ist für uns alle immer noch eine Wundertüte. Die Qualität der einzelnen Spieler ist hervorragend. Aber sie sind nicht in der Lage, diese Leistung als Team konstant von Spiel zu Spiel abzurufen. Wir haben nach wie vor das allergrößte Vertrauen in die Spieler und das Trainer-Gespann und sind davon überzeugt, dass sie in der entscheidenden Phase die beste Leistung abrufen werden.“
Mit welchen Erwartungen geht Ihr in die bevorstehenden Playoffs?
Stefan Krämer: „Wenn man erst mal in den Playoffs spielt, ist alles möglich. Das bekommen wir jedes Jahr aufs Neue bewiesen. Wir glauben an unsere Mannschaft, und wenn der Teamspirit stimmt und jeder Spieler in der Lage ist, sich auf das nächste Spiel zu fokussieren, wird unsere Mannschaft erfolgreiche Playoffs spielen.“
Verändern sich die Playoff-Preise im Vergleich zum Vorjahr?
Stefan Krämer: „Nein, die Playoff-Preise werden sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändern.“
Kommen wir zur Trainer-Frage: Bleibt Cherno auch in der kommenden Saison Trainer?
Stefan Krämer: „Cherno wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nächste Saison sowohl Sportdirektor als auch Trainer sein.“
Habt Ihr das Gefühl, dass die Erwartungshaltung aus bestimmten Gründen gestiegen ist und die Fankritik daher heftiger ausfällt?
Andreas Stracke: „Wir lesen alle, was in den Foren und sozialen Medien über die Mannschaft und die komplette Löwen-Organisation geschrieben wird und nehmen uns die konstruktive Kritik selbstverständlich zu Herzen.“
Stefan Krämer: „Natürlich war es nicht förderlich, dass Tim auf der Abschluss- und Saisoneröffnungsfeier ohne Rücksprache mit den Gesellschaftern von dem Meisterpokal gesprochen hat – das hat die Erwartungshaltung sicherlich nicht gedrückt. Aber selbstverständlich ist es auch unser Anspruch uns stetig auf allen Ebenen zu verbessern. Dass wir uns sportlich nun nicht so wirklich weiterentwickelt haben, enttäuscht uns und daran müssen wir arbeiten. Da ist Cherno gefordert, aber das weiß er auch!“
Ist eine Abschlussfeier oder Fan-Veranstaltung am Ende der Saison geplant?
Stefan Krämer: „Zusammen mit der Löwen-Organisation werden wir wie in den vergangenen fünf Jahren eine adäquate Lösung finden, die dem sportlichen Abschneiden in dieser Saison gerecht werden wird.“
Quelle: Löwengebrüll / Monatsmagazin Löwen Frankfurt
(Löwen-Geschäftsführer Andreas Stracke (li.) und Stefan Krämer)
Mehr Informationen über die Löwen Frankfurt erhalten Sie hier...