(DEL2-Frankfurt) Die Frankfurter Fankurve verweigerte fast über die gesamte Spielzeit der Mannschaft die Unterstützung und verabschiedete sie mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabinen. Nach der 2:8-Schlappe in Riessersee war der Frust bei den Fans der Löwen wohl groß. Ob diese Aktion heute allerdings dazu beiträgt, der Mannschaft neues Selbstvertrauen zu geben, ist doch sehr fraglich.
Denn dass die Mannschaft will, kann man ihr sicher nicht absprechen. Doch sie ist völlig verunsichert und wirkt teilweise wie gelähmt auf dem Eis. Technische Fehler, körperloses Spiel und fehlende Schnelligkeit ließ immer wieder Angriffe verpuffen und führte zu Puckverlusten, auch in der eigenen Zone. Dazu kam heute Abend auch das fehlende Glück beim Torabschluss und ein großartiger Gäste-Goalie Brett Jaeger, der mit zwei – drei Glanzparaden beste Einschussmöglichkeiten der Hausherren abwehrte. Letztlich genügte Dresden so eine durchschnittliche Leistung, um die drei Punkte aus Frankfurt zu entführen.
Erneut gerieten die Löwen früh in Rückstand. In der 2. Spielminute schlug ein verdeckter Schuss von David Rodman im Netz hinter Tyler Plante ein, der heute das Löwen-Gehäuse hütete. Nach der Pleite in Riessersee merkte man dem Team der Löwen danach sofort die Verunsicherung an. Es fehlt an Selbstvertrauen und niemand übernahm Verantwortung. Bereits kurz nach dem Rückstand hatte Dennis Reimer in einer 1-1 Situation frei vor Torwart Jaeger die große Chance zum Ausgleich. Doch statt den Torschuss anzusetzen, dreht Reimer ab und sucht nach einem Mitspieler.
In der 7. Spielminute dann aber doch der Ausgleich für die Löwen. Erneut war die 4. Reihe auf dem Eis und nach Vorarbeit von Dennis Reimer und Marc Schaub traf Nico Oprée zum 1:1. Dresden danach durch eine erneute Abwehrschwäche, als zwei Frankfurter Verteidiger an der blauen Linie nicht verhinderten, das ein Dresdner Stürmer alleine durch kam, mit der Riesenchance auf die erneute Führung. Doch Tyler Plante im Löwentor regierte glänzend. Auf Frankfurter Seite hatten Richie Mueller und Kris Sparre noch gute Möglichkeiten. Doch Brett Jaeger im Kasten der Eislöwen war ein starker Rückhalt für sein Team.
Im 2. Drittel gab es wenige Höhepunkte. Tyler Plante musste wieder bei einer 2-1 Situation klären und auf der Gegenseite traf Brett Breitkreuz aus kurzer Distanz das fast leere Tor nicht. Die Entscheidung fällt im letzten Drittel in der 44. Spielminute. Teemu Rinkinen umkurvte 4 Frankfurter Spieler, Tyler Plante kann dessen Schuss zwar abwehren, doch Steven Rupprich kann den Nachschuss zum 2:1 für Dresden im Tor unterbringen.
Frankfurt versuchte alles, noch einmal den Ausgleich zu erzielen, war aber im Abschluss nicht zwingend genug. Henry Martens und Nick Mazzolini hatten in der 49. Spielminute gute Chancen, kamen aber erneut nicht an Brett Jaeger im Tor der Eislöwen vorbei. Die größte Chance hatte erneut Richie Mueller nach einer tollen Kombination. Brett Jaeger schien bereits geschlagen und außerhalb der Reichweite, das Tor noch verhindern zu können. Doch mit einem unglaublichen Save griff er sich noch den Puck nach einem Schuss von Mueller. Alle in der mit 4.197 Zuschauern gut gefüllten Eissporthalle sahen den Puck bereits im Tor. In den letzten Spielminuten agierten die Eislöwen clever und setzten die Frankfurter Abwehr weiter unter Druck, sodass Löwen-Coach Chernomaz nicht mehr die Möglichkeit bekam, den Torhüter vom Eis zu nehmen.
Trotz 40-29 Torschüssen blieb es so bei nur einen Treffer durch Nico Oprée und Frankfurt ohne Punkte am Wochenende. Eigene Unzulänglichkeiten, Pech beim Torabschluss und ein überragender Gäste-Goalie Brett Jaeger waren am Ende für die Niederlage verantwortlich. Dresden hat durch den heutigen Sieg mit Frankfurt gleichgezogen (74 Punkte) und ist nur noch durch die etwas schlechtere Tordifferenz auf Platz 7. Frankfurt muss nun schnell in die Erfolgsspur zurück finden, um Platz 6 zu halten.
(Löwen-Torschütze Nico Oprée)
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