Das Spiel nahm sofort Fahrt auf, Abtasten gab es nicht. Beide Mannschaften, die ersatzgeschwächt in die Partie gingen, legten ein Wahnsinnstempo vor, wobei man den Hausherren bescheinigen muss, dass sie in einigen Situationen etwas aggresiver und einen Schritt schneller zu Werke gingen. Die erste Chance des Spiels nutzte Wachter gleich zur 1:0-Führung, von Lewis hinter dem Tor frei gespielt. Bayreuth hielt aber weiter dagegen, der Erfolg stellte sich in der 7. Minute ein. Der Paradereihe war es vorbehalten, den heute ausgezeichnet haltenden Wölfl erstmals zu überwinden. Über Kolozvary und Bartosch landete der Puck bei Potac, der ließ dem Hüter der Löwen keine Chance und hämmerte ihn zum Ausgleich in die Maschen. Es ging weiter hin und her, die Oberbayern wirkten aber effektiver und kaltschnäuziger vor dem Tor. Erst zog in der 11. Minute Ex-Nationalspieler Kathan von rechts nach einem Stellungsfehler der Bayreuther Abwehr diagonal auf das Tor von Bädermann und verlud ihn clever und abgezockt – es war eine Kopie seines Tors an gleicher Stelle vor einem Jahr beim 3:5 – anschließend netzte Max Kimmel nach Vorlage von Fischhaber aus kurzer Distanz zum 3:1-Pausenstand ein. Dazwischen gab es mehrere Gelegenheiten für beide Mannschaften.
Die Oberfranken kamen gut aus der Kabine und versuchten, Druck aufzubauen, was vorerst auch gelang. Für den angeschlagenen Bädermann war jetzt Sievers im Spiel, der eine tadellose Partie bestritt. Mitten in die erste Drangphase stoppte eine große Strafe die Angriffsbemühungen. Eine 2-Minuten-Strafe für Thielsch war bereits angezeigt, da erhielt der Bayreuther Stürmer weitere 5 plus Spieldauer für einen Check gegen Kopf und Nacken. Der Spielfluss war dahin. Beide Mannschaften atmeten erstmal durch, das Tempo wurde merklich langsamer. Folglich fielen auch keine Tore mehr in diesem Drittel.
Die Kabinenansprache von Tigers-Coach Waßmiller muss wohl manche nochmal wach gerüttelt haben, denn mit viel Elan und Motivation gingen die Wagnerstädter in den Schlussabschnitt und waren jetzt auch deutlich die bessere Mannschaft. Reihenweise wurden gute Gelegenheiten vergeben oder einfach zu unplatziert auf Wölfl abgeschlossen. Die Oberbayern waren aber mit Kontern stets gefährlich. Bei einem dieser wenigen Vorstöße zog der beste Tölzer, Kolacny, einfach mal von der blauen Linie ab, der Puck prallte unglücklich von Mayers Schlittschuhen unhaltbar für Sievers ins Tor. Das war ein Schlag in das Bayreuther Eishockeyherz, von dem sich die Tigers nicht mehr erholten. Das Spiel war jetzt entschieden, die weiteren Treffer von Lewis auf Tölzer und Kuhn auf Bayreuther Seite waren nur noch für die Statistik interessant, obwohl die Bayreuther nicht aufgaben und weiter nach vorne marschierten.
Am nächsten Wochenende geht es weiter mit den Partien gegen Erding am Freitag um 20:00 Uhr und in Weiden am Sonntag um 18:00 Uhr.
Tölzer Löwen – EHC Bayreuth 5:2 (3:1,0:0,2:1)
EC Bad Tölz: Wölfl (Kessler) – F. Kolacny, Ch. Kolacny, Schenkel, Neal – Strobl, M. Kimmel, Mangold, Lewis, Ketterer, Fischhaber, T.-P. Kimmel, Wachter, Kathan, Heller, Biersack, Walleitner, Fischer
EHC Bayreuth: Bädermann, ab 21. Min. Sievers – Wolsch, Sevo, Hermann, Potac, Mayer – Marsal, Müller, Geigenmüller, Pietsch, Kolozvary, Thielsch, Bartosch, Kuhn, Juhasz, Dam, Feuerpfeil
Tore: 1:0 (2.) Wachter (Lewis, Fischer), 1:1 (7.) Potac (Bartosch, Kolozvary), 2:1 (11.) Kathan (Ch. Kolacny, Mangold), 3:1 (18.) Max Kimmel (Fischhaber, Ch. Kolacny), 4:1 (47.) Ch. Kolacny (Fischhaber, Walleitner), 5:1 (52.) Lewis (Tom-Patric Kimmel), 5:2 (53.) Kuhn (Juhasz, Pietsch)
Strafminuten: Bad Tölz 10, Bayreuth 10 + 5 + Spieldauer gegen Thielsch
Zuschauer: 786
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