(Oberliga/Hamburg) PM 1.469 Zuschauer erlebten einen wahren Eishockey-Krimi und wurden Zeugen eines dramatischen Spiels, in dem beiden Teams Höhen und Tiefen durchleben mussten. Trotz des leidenschaftlichen Kampfes sahen die Zuschauer aber faires Eishockey, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Das Ende war dann an Dramatik kaum zu überbieten. In der Pressekonferenz brachte Christoph Schubert es dann auf den Punkt: "Das ist es, was Eishockey so geil macht"
Nachdem in den letzten Spielen häufig der Start in die Drittel verschlafen wurde, kamen die Crocodiles heute hellwach und konzentriert auf das Eis und setzten die Moskitos sofort stark unter Druck. Alle drei Reihen hielten Tempo und Druck hoch, obwohl mit Israel, Gleß und Kracht gleich drei wichtige Spieler fehlten. Dafür endlich wieder Tim Marek mit von der Partie. Leider konnte keine der zahlreichen Chancen zum Torerfolg genutzt werden. Mitte des Drittel wurde Essen dann wacher und kam besser ins Spiel und Ende des Drittels war Essen dann sogar das Team, das mehr vom Spiel hatte und zu guten Chancen kam, die der starke Kai Kristian aber alle halten konnte. Als viele schon mit einem 0:0 Drittel gerechnet hatten, kam doch noch die Führung für die Hamburger. Thomas Zuravlev schoss hinter dem Essener Tor stehend einen Verteidiger der Essener an, der die Scheibe ins eigene Tor bugsierte, 1:0 (17:50). 47 Sekunden vor Schluss scheitert Mitchell mit einer 100%igen Torchance, aber nur 20 Sekunden später ist Mitchell dann zur Stelle und netzt zum 2:0 (19:32) ein. Weitere 16 Sekunden später fast noch das 3:0. Ein spektakuläres Drittelende.
Anfang des zweiten Drittels ein ausgeglichenes Spiel. Es folgten dann auch die ersten Strafen gegen beide Teams, die diese Unterzahlsituationen aber jeweils souverän meistern konnten. Spannend war es aber trotzdem. Aber auch in diesem Drittel mussten die Zuschauer lange warten, bis der Puck den Weg ins Tor fand. Dieses Mal aber leider ins Tor der Krokodile. Essen mit einem schnellen Konter und einem tollen Diagonalpass in den Rücken der Abwehr, drin, nur noch 2: 1 (17:02). Zu diesem Zeitpunkt wirkten die Hamburger etwas platt, retteten die knappe Führung aber dennoch in die Pause.
An das letzte Drittel werden sich viele Zuschauer noch lange erinnern. Ein Kampf auf Biegen und Brechen und beide Teams spielten voll auf Sieg. Essen schockte die Crocodiles mit einem Doppelschlag in Minute 2:46 und 2:58. Zwei individuelle Fehler in der Croco-Defensive kosteten die Führung und so stand es plötzlich 3:2 für die Gäste aus dem Revier. Aber unsere Jungs stemmten sich gegen die Niederlage, Gerartz scheiterte aus kurzer Distanz, aber nach 4:44 netzte Brad -the machine- McGowan zum 3:3 ein. Zwei Minuten später wieder BtmM, an den Pfosten. Nach 7:17 lag dann plötzlich ein Essener Spieler verletzt auf dem Eis, ohne, dass die Schiedsrichter ein Foul gepfiffen hatten. Unterbrechung, Beratung, Diskussionen mit beiden Teams und Trainern: 2+10 gegen Tobi Bruns, Check gegen den Kopf und Nacken. Die Defensive steht, komplett! Mitte des letzten Drittels dann ein Foul der Essener direkt vor deren Fans, die mit der Entscheidung des Unparteiischen nicht einverstanden sind und der ein oder andere lautstark den Schiedsrichter beleidigt, sodass dieser sich genötigt sieht, diese aus der Halle entfernen zu lassen. Weiter geht's.
Kurz vor Schluss vergibt Mitchell noch eine dicke Chance und als alle schon an Overtime dachten ein toller Pass von Gerartz auf den durch zwei Essener Verteidiger hindurchh starteten BtmM, der dann vor Moskito-Goalie Staudt die Neven behielt und zum vielumjubelten 4:3 (19:12) traf. Das sollte es gewesen sein... War es aber nicht! Essen nahm sofort eine Auszeit und Goalie Staudt verließ das Eis zugunsten eines sechsten Feldspielers. 14 Sekunden vor Schluss stachen die Moskitos, zum Schrecken der Zuschauer, dann doch noch einmal zu. Ein Schuss von der blauen Linie fand den Weg ins Croco-Tor, vor dem viel Betrieb war und Kai Kristian somit die Sicht versperrt war, 4:4! Exakt eine Sekunde vor Schluss dann noch einmal eine Strafe gegen Essen, die dann noch Konsequenzen haben sollte. Abpfiff, Verlängerung, 5 Minuten 3 gegen 3 - normalerweise. Doch durch die Strafzeit konnten die Crocodiles 2 Minuten 4:3 Überzahl spielen und genau das können sie ganz hervorragend. Nach 51 Sekunden McGowan schön freigespielt in den Winkel. Sieg! Unglaublicher Jubel im Eisland! Was für ein Krimi!
Viel Zeit zur Freude haben die Crocodiles nicht, denn bereits Sonntagmittag findet das Auswärtsspiel bei FASS Berlin in der Mercedes-Benz-Arena in Berlin statt und nur zwei Tage später, am Dienstag (6.12. 19:30 Uhr) findet dann im Eisland das Nachholspiel gegen das Top-Team aus Halle statt, dass vor zwei Wochen wegen eines Loches im Eis abgebrochen werden musste.
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