Das Eröffnungsbully ging an die Regensburger und diese suchten sofort den direkten Weg auf das Bayreuther Tor. Doch auch die Tigers antworteten mit gefährlichen Kontern, wirkten aber zunächst noch etwas hektisch im Aufbau. In der zehnten Spielminute kamen die Hausherren dann zu zwei Großchancen durch Michal Bartosch und direkt im Anschluss durch Fedor Kolupaylo, doch diese blieben ungenutzt. Wenig später nahmen die Regensburger auf der anderen Seite zu genau Maß und trafen nur den Pfosten. Im direkten Gegenzug kam Jan Pavlu zu einem schnellen Konter, der allerdings wiederum geklärt werden konnte. So entwickelte sich ein schnelles Oberliga-Spiel mit zwei Mannschaften auf Augenhöhe, das die Zuschauer immer wieder mit Szenenapplaus würdigten. Das erste Powerplay der Partie brachte dann auch das erste Tor. Gerade einmal sechs Sekunden saß Daniel Sevo auf der Strafbank, bis Topscorer Nikola Gajovsky (16.) die Regensburger Führung besorgte. Die Oberpfälzer wollten jetzt unbedingt noch einen zweiten Treffer vor der Drittelpause daraufsetzen doch diesen erzielten die Hausherren in Person von Fedor Kolupaylo (20.).
(Foto: Jasmin Rupp)
Das Mitteldrittel wurde auf beiden Seiten sofort wieder schnell und druckvoll weitergeführt. Nach knappen eineinhalb Spielminuten führte Regensburgs Captain und Routinier Billy Trew einen perfekten Konter aus und wartete ruhig ab, bis er mustergültig auf den mitgelaufenen Lukas Heger (22.) ablegen konnte. Dieser musste nur noch zur erneuten Regensburger Führung einschieben. Auf der anderen Seite kam es wenige Minuten später zu einer etwas undurchsichtigen Situation, bei der der Schiedsrichter auf Penalty für Bayreuth wegen absichtlich verschobenen Tores entschied. Ivan Kolozvary (25.) verwandelte sicher zum Ausgleich. Und es ging spektakulär weiter: Sofort als der Puck wieder eingeworfen wurde, ließen Mark Dunlop und Robert Peleikis die Handschuhe fallen und ihre Fäuste sprechen. Jetzt erhielt die Partie auch eine harte körperliche Note. In der 33. Spielminute kamen nun auch die Bayreuth Tigers zu ihrem ersten Powerplay, doch dabei fanden die Hausherren nicht in ihre Aufstellung und konnten kaum Druck auf das Regensburger Tor ausüben. Ähnlich gestaltete sich auch ihre zweite Überzahlsituation, zwei Minuten vor Drittelende. Zwischenzeitlich musste Johannes Wiedemann im Tor der Bayreuther mit einer Glanzparade gegen Billy Trew klären, der direkt vorm Tigers-Kasten frei zum Schuss kam. So ging es wieder mit einem Unentschieden in die Drittelpause.
Im Schlussabschnitt wurde das Tempo der vorangegangenen Drittel weiter aufrecht erhalten. Nach einer missglückten Passannahme eines Regensburger Verteidigers an der gegnerischen blauen Linie, lief Michal Bartosch plötzlich alleine auf den starken Thomas Ower im Tor des EV Regensburg zu, doch scheiterte an ebendiesem. Besser machte es dann Dennis Thielsch (44.), der mit einem Schlagschuss ins rechte obere Eck die Tigers in Führung schoss. Regensburg hatte allerdings die passende Antwort darauf und zeigte, wie man ein effektives Powerplay spielt. So kamen sie mit viel Geschwindigkeit in das Drittel der Bayreuther und Peter Flache (37.) schoss nach zwei kurzen Pässen zum Ausgleich ein. In der 52. Spielminute holten sich die Gäste dann durch ein sehenswertes Tor von Benedikt Böhm wieder die umkämpfte Führung zurück. Wenige Sekunden später bekamen die Hausherren dann eine weitere Überzahl. Diesmal fanden sie zwar besser in die Aufstellung, doch das Powerplay wirkte zu statisch. So wurde ein Pass an der blauen Linie abgefangen und Jeffrey Smith (54.) konnte ungestört auf das Bayreuther Tor zulaufen und zum 3:5 verwandeln. Die Tigers kämpften weiter und versuchten alles um das Spiel noch zu drehen. Eine Minute vor Schluss nahm Coach Sergej Waßmiller den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Dies zahlte sich zwar bereits nach wenigen Sekunden aus, als Ivan Kolozvary (59.) den Anschlusstreffer erzielte, beim zweiten Versuch konnte aber Peter Flache (59.) per Empty-Net-Goal zum 4:6 Endstand einschießen.
Insgesamt lieferten beide Mannschaften eine Toppartie ab und zeigten warum dies das Spitzenspiel zwischen Erstem und Zweitem ist. Auch Tigers-Coach Sergej Waßmiller bezeichnete dies in der anschließenden Pressekonferenz als „das beste Oberliga Süd-Spiel das er bis jetzt gesehen habe“. Doch der EV Regensburg hat durch seine Cleverness auch ein weiteres Mal gezeigt, dass er zurecht mit über 20 Punkten Vorsprung deutlicher Tabellenführer ist.
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