Besonders auffallend, dass scheinbar gerade die Fans, die sonst durch die Foren und soziale Netzwerke poltern oder sich gerne via E-Mail gegenüber Mannschaft, sportlicher Leitung und Betreibergesellschaft in einer Art und Weise äußern deren Niveau, so Sebastian Uckermann, Geschäftsführer der Kenston GmbH "[..] weit unter der Schuhsohle liegt!", entweder nicht anwesend waren, da sie gerade ihren Trolltätigkeiten im Netz frönen oder einfach nicht den Mumm hatten sich einer sachlichen Face2Face Diskussion zu stellen. Da belustigt es den Zuhörer schon, dass einer Mutter nur wichtig zu sein scheint, dass das Kind auch Kekse mit in die Halle bringen darf, oder dass einer der selbsternannten Tresentrainer das Catering an der Grillbude bemängelt - ach ja, das war das doch mit der Mettwurst! Aber hier hat Sebastian Uckermann die passende Antwort parat. "Wir sind auch als Hallenbetreiber ein Wirtschaftsunternehmen und kein caritativer Verband! Hier wird Geld verdient und von daher ist das Mitbringen von Speisen nicht erwünscht!". Sicherlich ist das Familienflair in der Scania-Arena ein wenig verloren gegangen, aber Erfolg muss bezahlt werden und in der finanzschwachen Welt des schnellen Hartgummis zählt jeder Euro - Fakt. Daran sollten sich auch die Duisburger gewöhnen, auch wenn es schwer fällt! Punkt. Wo der Sport bleibt? Ja, darüber wurde dann auch noch gesprochen. Aber erst später, denn vorher soll noch ein weiteres Gerücht aus dem Weg geräumt werden. "Ich kann hier guten Gewissens für alle Spieler der Füchse sprechen. Wir haben unser Geld bisher immer pünktlich bekommen!", so die Antwort des immer noch verletzt fehlenden und schmerzlich vermissten Manuel Neumann, auf die Frage ob es stimmt, dass es bei der Kenston GmbH finanziell kriseln soll.
Sportlich turbulente Wochen an der Wedau. Die Niederlagen, die berechtigte Suspendierung von Albrecht und Pietsch, die eben nicht und allen Gerüchten zum Trotz nur als Hobby-Spieler bei den Wohnbau-Rockets in Essen tätig waren, die fristlose Kündigung von Tomas Martinec als Mitwisser und dann noch der gesundheitlich angeknockte Lance Nethery. Das Gift des Moskito-Stachels windet sich weiter durch die Blutbahnen des EV Duisburg und ein Gegenmittel gegen den bösartigen Saft wurde bisher (noch) nicht gefunden. Aber worüber reden wir eigentlich? Wir sprechen über den Tabellenführer der DEB Oberliga-Nord, der sich mit hochkarätigen Gegnern auseinanderzusetzen hat. Die Mannschaft um Ex-Coach Martinec gewann eindrucksvoll in Leipzig, Tilburg und Neuwied, zu Hause mit Glück gegen die Saale Bulls und kämpferisch gegen Herne. Dem entgegen stehen vier Niederlagen. Zwei Niederlagen gegen Essen (H/A) sowie weitere verlorene Punkte gegen die Scorpions (A) und die Trappers (A). Die Leistungen, vor allem gegen die Eiscombos aus dem Tabellenkeller, ließ trotz der Pflichtsiege sicherlich zu wünschen übrig - keine Frage. Fehlende Konzentration und schlechtes Überzahlspiel erwiesen sich hier als größte Stolpersteine. "Nach dem starken Spiel in Neuwied haben wir völlig den Faden verloren!" so Hübscher, der neben Mannschaftskapitän Markus Schmidt und seinen Mannschaftskollegen Neumann und Stefaniszin am heutigen Abend ebenfalls Rede und Antwort stand. "Wir haben im Moment ein mentales Problem, der Druck ist nach der letzten Saison noch gestiegen. Aber wir arbeiten daran und geben stets alles und mit Absicht haben wir auch das Ding in Essen nicht vergeigt!" so Publikumsliebling Schmidt, der auch auf seine aktuell etwas zaghaftere Spielweise angesprochen wurde. "Gerade jetzt ist es wichtig möglichst wenige Strafzeiten einzufahren...' kommentierte Schmidt sein neu entdecktes Fair-Play. Skandierten die Fans im Spiel 1 nach Essen die Leistung der Mannschaft mit den Worten "9:2 euer Ernst? Schneller, härter Duisburg gilt auch für Derbys!" forderten die anwesenden Spieler mehr denn je die Unterstützung der Fans für die kommenden Spiele.
Fazit des Fan-Hearings: Viele individuelle Fan Wehwehchen, oft mit dem Hang zur Belanglosigkeit, ehrliche Antworten der Spieler, die sich durchaus der Enttäuschung der Fans bewusst sind und klare Statements der Kenston GmbH.
Für das Spiel am Sonntag gegen die starken Trappers aus dem niederländischen Tilburg, bei den übrigens als alter Bekannter Uli Egen den Interimscoach geben wird, bevor ab kommenden Mittwoch Brian McCutcheon als neuer Übungsleiter im Fuchsbau an den Start geht, haben die Kufencracks der Füchse Wiedergutmachung versprochen. Sie sind heiß, aber auch wenn es nach den ganzen Turbulenzen der letzten Wochen nicht klappen sollte, sind und bleiben die Duisburger Kufencracks immer noch Spitzenkräfte in der Oberliga und Niederlagen wollen auch erst gelernt sein...
Anbully: 13.12.2015, 18:30 Uhr an gewohnter Spielstätte in der Scania-Arena.
Foto: (v.l. Sebastian Stefaniszin, Markus Schmidt, Andre Hübscher, Manuel Neumann, Danny Pabst (Pressesprecher Kenston), Sebastian Uckermann & Patrick Drees (Kenston GmbH)