Das Essen eine gute Mannschaft hat, siegen kann und in diesem Fall auch verdient - darüber brauchen wir nicht sprechen, aber die desolate Leistung der Füchse am Essener Westbahnhof bleibt als Schockerlebnis wohl noch ein Weilchen in den Knochen aller Beteiligten stecken. Allerdings sollten so manche Füchse-Fans auch ihre mehr als geschmacklosen Internet-Posts im Tresentrainer-Niveau Revue passieren lassen und genau an dieser Stelle zunächst ihre eigene Kinderstube hinterfragen.
So kamen die Preussen aus Berlin heute doch gerade recht mag man denken. Auf dem Papier ein Gegner ohne jede Chance und so war auch das Ergebnis nach 60 Minuten Eiszeit recht eindeutig. 12:0 (6:0/2:0/4:0) siegten die Füchse vor ca. 700 zahlenden Zuschauern, die heute ohne Joly (Matchstrafe), Gärtner und den immer noch verletzten Neumann antraten. Die Berliner zeigten bis auf ganz wenige Ausnahmen im Drittel der Füchse kaum Präsenz und wenn der Puck die blaue Linie einmal überquerte, war der Abschluss mehr als schwach. So freute sich Goalie Sebastian Stefaniszim über einen weiteren Shut-Out. Die Leistung gegen den ECC am heutigen Abend bleibt trotz eines vollen Dutzends wirklich schwer einzuschätzen. Der Gegner ließ das Zeichnen einer Leistungskurve der Duisburger nicht zu, dafür war die Preussen einfach zu schwach und die Füchse absolvierten lediglich ein besseres Trainingsspiel. So kann man auch nur von Balsam auf die geschundenen Derby-Seelen sprechen, von Tordifferenz-Kosmetik, nicht aber von einem sich den Kopf frei schiessen. Irgendwie hatte man das Gefühl, dass der kommende Sonntag, an dem die Füchse ihren Bau verlassen um gegen die Scorpions in Hannover anzutreten, schon in den Köpfen steckte. Die Angst schien spürbar über der Eisfläche zu schweben. Die Stimmung wirkte angespannt, gelöst ist einfach anders. Was also als Fazit des heutigen Abends stehen bleibt ist der Pflichtsieg. Wie es wirklich in den Köpfen der Spieler aussieht, wird uns mit Sicherheit der Sonntag Abend wissen lassen.
Tore Duisburg: Beck (3), Hübscher (3), Kunce, Tarraschweski, Niddery, Albrecht, Ziolkowski, Bauermeister
Strafzeiten Duisburg 4, Berlin 12 + 5 min