Spricht man davon, dass die Herner in den ersten 10 Minuten durchaus spielbestimmend waren und Druck ausübten, lag das nicht zuletzt an den zwei ausgesprochenen Strafzeiten gegen die Füchse. Doch die Duisburger ließen sich die Butter nicht vom Brot nehmen, zeigten vor heimischer Kulisse einen stark ausgeprägten Siegeswillen und gingen durch Albrecht (15.) und Grözinger (19.) in Führung. Fünf Strafzeiten zu Lasten der Duisburger konnten die Herner nicht in Zählbares ummünzen. Das Unterzahlspiel der Duisburger war heute eine Klasse für sich - geordnet und diszipliniert. Auch läuferisch waren die Füchse dem HEV überlegen, der in dieser Disziplin keinen guten Eindruck hinterliess und zeitweise wirkte, als hätte man vergessen die Kufenschoner bei den Spielern abzuziehen. Das änderte sich auch im zweiten Drittel nicht, in dem sich das heutige Geburtstagskind Raphael Joly mit dem 3:0 (24.) in Überzahl selbst beschenkte. Aber nicht nur Joly, der sich schon seit langem als feste, verlässliche Größe im Füchse-Kader etabliert hat, auch Leon Taraschewski, das Talent aus der eigenen Jugend stellte unter Beweis, warum er zu recht Eiszeit in der Oberliga-Mannschaft bekommt. Ein Kerl mit Kämpferherz, ohne Angst vor dem Zweikampf oder Respekt vor dem Alter, wie auch der erfahrene Herner Kreuzmann am eigenen Leib erfahren durfte - was für wunderbare Checks.
Schafften die Herner im zweiten Drittel den Anschluss zum 1:3 durch Verelst (26.), gelang Niddery vier Minuten später der mit Abstand sehenswerteste Treffer der bisherigen Spielzeit. Nachdem er über einen Gegenspieler stolperte zirkelte er während seiner Flugphase die Hartgummischiebe an Gäste-Goalie Wendler zum 4:1 (30.) vorbei, der in dieser Situation alles andere als eine gute Figur machte. Auf der anderen Seite hingegen bewies sich Füchse-Goalie Stefaniszin als starker Rückhalt seiner Mannschaft. Ihm ist es zu verdanken, dass die im letzten Drittel wiedererwachten und noch einmal druckvoll aufspielenden Gäste aus Herne den Abstand nicht weiter verkürzten und somit sogar noch die Chance zum Ausgleich gehabt hätten. Mit einem Big Save und etlichen starken Reflexen hielt er die Duisburger im Spiel und somit auf der Siegerstraße. Zwar schafften die Herner durch den ansonst recht blass gebliebenen Ex-Moskito McLeod noch den Anschlusstreffer zum 4:2 (52.), doch ein umstrittenes Empty-Goal (60.) durch den zweifachen Torschützen Albrecht, bei dem der Puck zwischen den Pfosten hin und her hüpfte, besiegelte die 5:2 Niederlage des Herner EV in der Duisburger Scania-Arena dann endgültig.
Ein alles in allem absolut verdienter Sieg der Füchse, die sich heute ohne Frage als Spitzenteam präsentiert haben.
Tore Duisburg: Albrecht (2), Grözinger, Joly, Niddery
Tore Herne: McLeod, Verelst
Strafminuten Duisburg 10, Herne 8