Normalerweise liegt den Tölzer Löwen ein Spiel unter Druck. Doch gegen den Deggendorfer SC hatten sie in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme. Der Druck auf Mannschaft und Trainer ist in Bad Tölz in der letzten Woche noch einmal gewachsen, war man doch auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht und hatte den schlechtesten Saisonstart seit langem hin gelegt. So war es auch nicht verwunderlich, dass das verwöhnte Tölzer Publikum die Löwen damit abstraften, das nur noch 847 Zuschauer das Spiel gegen die Deggendorfer sehen wollten. Die Euphorie vom Sommer und die Aufbruchsstimmung scheinen dahin zu sein.
Zu Beginn des ersten Spielabschnitts, sah es dann auch wie schon in den Wochen davor aus, als wären die Löwen etwas planlos und verzweifelt. Sie feuerten in den ersten 10 Minuten einiges an Schüssen auf das Tor von Ex Tölzer Sandro Agricola ab, diese gingen aber meist ohne das Tor auch nur von nahem zu sehen vorbei gegen die Scheiben hinter dem Tor. Schlagschüsse von Velebny, Stochern von Strobl und Co, das alles half nichts und die Fans befürchteten schon den gleichen Fehlstart wie in den ersten beiden Wochen. Auch das erste Tor viel, wieder einmal für die Gäste. Nach einem Konter, konnte Robin Slanina an Janka vorbei einnetzen und die Gesichter auf den Tribünen wurden immer länger. Doch der Kampfgeist der Löwen schien nun doch zu erwachen. Die letzten Wochen hatten wohl zu sehr am Nervenkostüm genagt als das man eine weitere Niederlage so einfach hinnehmen wollte. Innerhalb von 2 Minuten schossen Tom-Patric Kimmel und Florian Strobl die Löwen in eine 2:1 Führung, die erste in dieser noch so jungen Saison. Der Spielstand konnte dann auch gehalten werden und so gingen die Löwen mit erhobenen Köpfen in die Kabinen.
(eishockey-online/Natascha Eymold)
Die Löwen, hochmotiviert ihre Führung zu behalten hatten nun erst einmal alle Hände voll zu tun, um die Deggendorfer vom Ausgleich abzuhalten. Wieder war Janka im Löwentor ein perfekter Rückhalt. Nach 10 gespielten Minuten gelang Daniel Merl ein absolutes Traumtor. Er schlängelte sich durch sämtliche Reihen der Deggendorfer und versenkte die Scheibe eiskalt aus dem Winkel. Auch der Anschlusstreffer von Robin Slanina konnte die Löwen nun nicht mehr aufhalten. Man sah ihnen förmlich an, das der Knoten nun geplatzt war. Diese Motivation muss man auch mitnehmen in das Spiel am Sonntag gegen Landshut. Franz Mangold, erhöhte dann vor Drittelende noch einmal den Spielstand für die Löwen und wieder gingen die Löwen strahlend in die Pause. Die Erleichterung war jedem ins Gesicht geschrieben. Eine kleine Schrecksekunde gab es aber auf Deggendorfer Seite. Der bereits vor dem Spiel verletzte Alexander Janzen, er hatte eine Gehirnerschütterung, hatte wohl einen Check abbekommen und sackte auf einmal auf der Bank Ohnmächtig zusammen. Auf diesem Weg noch gute Besserung an Alex Janzen.
Im letzten Drittel wurde es dann etwas ruhiger, auch das Spiel der Löwen war nun etwas geordneter, und ruhiger als sonst. Die Führung und der Sieg vor Augen, schienen die Buam zu entspannen. Jan-Ferdinand Stern schaffte zwar noch einmal einen Anschlusstreffer für den Deggendorfer SC, doch kurz vor Schluss konnte Marek Curilla noch einmal für die Löwen einnetzen. So stand es am Ende 5:3 für die Buam und sie können mit neuem Selbstvertrauen in das Spiel gegen den EV Landshut gehen. Der Knoten ist gelplatzt und hoffentlich können die Buam das auch aufrechterhalten. Die Zuschauer in Tölz kommen erst zurück, wenn das ein nicht nur einmaliger Sieg bleibt. Im Tabellenkeller fühlt sich kein Löwe wohl. Die Rote Laterne hat man mit dem Sieg an Schönheide abgetreten, nun sollte man sich langsam aber stetig nach oben vorkämpfen.
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