Es war kein gutes Spiel für die Kölner Haie, sie zeigten nicht ihre beste Form. Die Adler begannen das erste Drittel von Anfang an schnell und dynamisch mit Druck zum Tor. Sie waren sofort präsent und stark und zeigten, dass sie verdient an der Tabellenspitze stehen. Die Haie gaben sich jedoch kämpferisch, allerdings leider nur streckenweise. Das Selbstvertrauen fehlte und das konnte man spüren.
Die Überzahl des KEC nach einer Strafe gegen Mannheims Reul wegen Bandenchecks blieb erfolglos. Einige Male konnte sich auch die Haie vor dem Tor der Mannheimer festsetzen, jedoch ohne Tor. Dieses machten die Gäste aus Mannheim in der 11. Minute durch Jamie Tardif. Ein Alleingang von Hai Jamie Johnson vor das Tor von Endras ergab auch nichts, Endras parierte souverän.
Das zweite Drittel begannen die Mannheimer wieder schnell. Sie machten Druck. Die Haie versuchten sich aus der Verteidigungsposition in den Angriff zu kämpfen, doch Mannheim ließ das nur selten zu. Zwei direkte Schüsse von Kai Hospelt in der 17. und 35. Minute machten dann den Haien den Traum eines Sieges zu nichte. Das Selbstvertrauen war nun komplett weg.
Im letzten Drittel passierte nicht mehr viel. Es gab keine Tore. Dafür am Ende noch einige Strafen. Die Kölner gerieten mit den Mannheimern aneinander. Das war im Schlußabschnitt auch das Spannendste aus Sicht der Haie Fans.
Glück spielt im Eishockey zwar auch eine Rolle, aber allein darauf kommt es nicht an. Die Leistungen in der Defensive und in der Offensive müssen da sein, sowohl technisch als auch spielerisch. Bei all diesen Punkten kommt der KEC zur Zeit ins Straucheln. Im Sturm ist kein Spieler der konstant Tore schießt, auch hat man das Gefühl, dass die Reihen nicht wirklich gut miteinander zusammen agieren. Es wird nur reagiert, und das auch weniger gut, denn auch in der Abwehr gibt es Lücken, durch die die Gegner immer wieder durchkommen und Tore schießen können. Haie Goalie Danny aus den Birken ist nicht in seiner besten Form.
Das alles frustriert, da die Haie eine gute Mannschaft sein könnten, auf dem Papier jedenfalls sind sie das. Vielleicht sogar noch besser als einige andere Mannschaften, die in der Tabelle höher stehen. Auf dem Eis, wo es jedoch zählt, sind sie definitiv schlecht zur Zeit.
Auf diesem Spielniveau kommt der KEC nicht aus dem Keller.
Es muss jetzt etwas passieren. Die Uhr tickt.
Moritz Müller versucht ein wenig Optimismus zu streuen: „Natürlich ist die Enttäuschung nach dem Spiel groß. Wir wären gerne mit einem Sieg aus der Pause gestartet. Dennoch: In der Kabine herrscht Aufbruchstimmung. Wir wissen, dass wir uns selbst in die Situation hineingebracht haben, lassen uns aber nicht von einer negativen Stimmung anstecken. Natürlich können wir auch den Frust der Fans nachvollziehen, wissen aber, dass wir dennoch auf deren Unterstützung zählen können und sind dafür sehr dankbar“. (Quelle: Kölner Haie)
Kommentar:
Zur Zeit ist es frustrierend den Kölner Haien beim Eishockey zuzusehen. Sie stecken in einer eindeutigen sportlichen Krise, die sich immer mehr zuspitzt. Als Fan steht man hinter dem Verein, auch in schlechten Zeiten. Doch gerade bietet die Situation wenig Hoffnung auf eine Besserung der Lage. Der Optimismus und der Glaube in die Mannschaft werden auf eine sehr harte Probe gestellt. Wie lange geht das noch gut?
Es muss jetzt etwas passieren, den Fans ist im Grunde egal was es ist, es muss nur Erfolg bringen.
Die große Frage ist, was fehlt? Ein Knipser, der die Tore schießt? Das wäre doch zu einfach, denn auch die Abwehr, die gute Spieler zur Verfügung hat, hat Lücken. Danny aus den Birken ist im Tor gerade nicht in seiner besten Form.
Anscheinend hat es Niklas Sundblad noch nicht geschafft Ruhe in die Mannschaft zu bringen.
Bisher zeichnete sich der KEC durch seine Mannschaftsleitung aus. Die Haie waren ein auf Zusammenspiel basiertes Team. Es funktionierte. Die Haie spielten schönes Eishockey, technisch versiert und spielerisch kreativ. Diese Saison fehlt das. Anfangs gab es natürlich viele Ausfälle, dies ist aber nicht mehr der Fall. Es sollte eigentlich nach oben gehen. Woran liegt diese Erfolglosigkeit? Sollte Sundblad sich mal Gedanken über sein System machen? Legt er vielleicht Wert auf die falschen Schwerpunkte?
In Ingolstadt, die körperbetonter und aggressiver spielten, mochte sein System funktionieren. Doch in Köln muss man vielleicht den Fokus ändern.
Auch wenn man Uwe Krupp nicht nachweinen sollte, da das einfach abgeschlossen werden muss, die Entscheidung ist nun einmal gefallen, fällt es doch schwer ihn aus dem Kopf zu bekommen. Hätte er nicht bereits Siege verbuchen können? Aus heutiger Sicht, ist der Trainerwechsel doch unüberlegt gewesen. Mirko Lüdemann sagte in einem Interview, dass eine Veränderung passieren mußte, es mußte, was Neues her. Doch bei allem Respekt, war der Trainerwechsel doch nicht das Richtige. Das Problem scheint tiefer zu sitzen.
Im Sport läuft es natürlich nicht immer rund, man kann nicht immer gewinnen. Das ist allen klar. Aber bei so vielen Niederlagen, kann man von einer richtig miesen Situation sprechen, für alle Beteiligten, die Mannschaft, den Trainerstab, den Verein und die Fans.
Einen Meistertitel kann man ja schließlich nicht aus dem Hut zaubern, auch wenn sich die Gesellschafter das anscheinend vom Trainer erhoffen.
Sundblad muss es nun schaffen aus dem Team eine Mannschaft zu formen, die sowohl fit und konzentriert spielt als auch vorne Tore schießen kann. Und das muss dringend passieren. Man kann so langsam nicht mehr sagen, dass die Saison noch lang ist. Die Zeit läuft dagegen, man kann das alles nicht mehr schön reden. In dieser Phase funktioniert das nicht mehr.
Fazit des Ganzen: Leider hat der Trainerwechsel bislang nicht den gewünschten Erfolg gebracht, die Mannschaft hat weiterhin kein Selbstvertrauen und die Fans sind zu Recht enttäuscht, wenn sich nicht bald etwas ändert, dann kann man die Saison bald abschreiben.
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